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Alles - ausser Liebe

Alles - ausser Liebe

Titel: Alles - ausser Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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spielen, besonders da Nicole sie kritisch beobachtete.
    Russell McClains Frau war genau so, wie Kathryn sich die Gattin des schwerreichen Freundes von Hugh vorgestellt hatte: Typ Supermodel, atemberaubend schön. Sie machte Kathryn bewusst, dass Hughs sexuelle Besessenheit nur ein kurzer Ausrutscher war, zu dem es durch ihre gemeinsame Arbeit gekommen war … wohl auch, weil sie ihm die kalte Schulter gezeigt hatte.
    Vielleicht hätte er sich wirklich in sie verliebt, wenn sie wie Nicole McClain ausgesehen hätte …
    Ich muss dankbar sein, dass ich das Strandhaus gerettet habe, versuchte Kathryn, sich zu trösten, und reichte dem Trauzeugen den Federhalter. Immerhin hatte sie erfahren, was wahre Liebe ist, und mit einem Mann geschlafen, der sie zwar nicht geliebt, aber so begehrt hatte, dass er sie heiraten wollte, um sie ins Bett zu bekommen.
    Was machte es letztlich, dass seine Leidenschaft vor der Hochzeit abgekühlt war? Hugh hatte sein Wort gehalten und die Eheschließung beurkundet. Jetzt gehörte Valeries Haus ihr.
    Seltsamerweise war es Kathryn auf einmal gar nicht mehr so wichtig.
    Wie in Trance nahm sie die Glückwünsche des Geistlichen entgegen. Hugh tat es ihr gleich, dann begleiteten sie Reverend Price zur Haustür, wo Hugh ihm diskret einen Umschlag zusteckte. Wie viel mochte es gekostet haben, sein Schweigen zu erkaufen?
    „Wie ich dir schon gestern Abend sagte, Russell, wir feiern nicht“, erklärte Hugh seinem Freund, nachdem der Geistliche fort war. „Danke, dass ihr beide gekommen seid.“ Er lächelte Nicole entschuldigend zu. „Ich möchte euch nicht vertreiben, aber jetzt habe ich wichtige Dinge mit Kathryn zu besprechen, die keinen Aufschub dulden.“
    „Das verstehen wir doch“, versicherte Russell ihm. „Wir wünschen Ihnen alles Gute, Kathryn – für das Strandhaus und für Ihre weitere Zukunft.“
    „Was sind das für wichtige Dinge?“, fragte Kathryn beunruhigt, sobald sie mit Hugh allein war.
    „Möchtest du erst Kaffee trinken?“
    „Nein.“
    „Na gut.“ Hugh zog einen weiteren Umschlag aus der Jacketttasche. „Das ist nicht deine offizielle Abfindung. Sie wird dir überwiesen, sobald die Personalabteilung alles berechnet hat. Das hier ist von mir persönlich“, betonte er und reichte ihr den Umschlag.
    Kathryn blickte darauf, als wäre er eine Kobra. „Ich will es nicht!“
    „Nimm es.“ Hugh riss den Umschlag auf und entnahm ihm einen Scheck. „Damit ist dein Lebensunterhalt gesichert, wenn du klug wirtschaftest. Ich weiß, du möchtest heiraten und Kinder haben. Doch selbst die besten Pläne können schiefgehen. Dein Ehemann kann krank werden oder sterben oder dich verlassen. So jedoch hast du eigenes Geld und bist finanziell abgesichert.“
    Das klang vernünftig.
    Es wäre kindisch, es aus Stolz abzulehnen.
    „Denk an deine Kinder“, drängte Hugh, als Kathryn zögerte. „Du möchtest doch nicht, dass sie Ähnliches wie du durchmachen, sondern ihnen Sicherheit und Geborgenheit bieten. Und das kannst du mit dem Geld, Kathryn. Ja, ich weiß, Glück und Liebe kann man mit Geld nicht kaufen, aber es erleichtert das Leben, wie ich selbst erfahren habe.“ Er lächelte traurig, fast verbittert.
    „Na gut“, sagte Kathryn und nahm den Scheck.
    Er war auf zwei Millionen Dollar ausgestellt.
    „Da sind noch zwei Dinge“, sagte Hugh.
    Kathryn war sich nicht sicher, ob sie noch mehr ertragen konnte. Tränen brannten ihr in den Augen. „Und das wären?“
    „Du brauchst am Montag nicht mehr ins Büro zu kommen. Ich werde nicht da sein.“
    „Gut.“ Müde nickte sie. „Und was noch?“
    „Steck den Scheck und die Heiratsurkunde in die Handtasche, und komm mit.“
    Hugh führte sie auf den Parkplatz zu seinem Ferrari. Daneben stand ein nagelneues weißes BMW-Cabrio.
    Benommen betrachtete Kathryn den Wagen.
    „Erst wollte ich dir einen schnittigen Sportflitzer schenken.“ Hugh lächelte jungenhaft. „Aber dann dachte ich, er könnte falschen Verehrern ins Auge stechen. Da habe ich mich für das Cabrio entschieden.“ Er drückte Kathryn die Wagenschlüssel in die Hand. „Es ist auf dich eingetragen und versichert. Die Papiere liegen im Handschuhfach.“
    Jetzt konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten.
    „Ach Hugh“, brachte sie nur hervor.
    „Nicht“, bat er. „Bitte nicht weinen. Ich fühle mich auch so schon schrecklich.“
    Mit tränennassen Augen sah sie ihn an. „Das hättest du nicht tun müssen.“
    „Ich wollte es aber. Und jetzt geh.

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