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Alles - ausser Liebe

Alles - ausser Liebe

Titel: Alles - ausser Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda Lee
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Geh, ohne einen Blick zurückzuwerfen.“
    Verloren sah sie ihm nach, als er steif davonging.
    Vielleicht irrte sie sich. Liebte Hugh sie vielleicht doch?
    Aber nicht so, wie sie geliebt werden wollte.
    Die Fahrt zu ihrem Apartment war ein Albtraum. Tränen rannen ihr über die Wangen. Einmal hätte sie fast kehrtgemacht und wäre zu Hugh gefahren. Aber was konnte sie ihm sagen?
    Ich liebe dich und möchte mit dir verheiratet bleiben?
    Der Gedanke an seine entsetzte Reaktion hielt sie davon ab.
    Als Kathryn Ashfield erreichte, wusste sie, was sie tun würde. Eine halbe Stunde später war sie unterwegs nach Pearl Beach.
    Hugh hatte es sich auf seinem Balkon bequem gemacht und blickte aufs Meer hinaus, ohne etwas wahrzunehmen. Immer noch sah er im Geist vor sich, wie Kathryn mit tränennassen Augen davongefahren war.
    Hatte er zu lange gewartet? Glaubte sie, sich in ihn verliebt zu haben?
    Die Vorstellung, er könnte ihr das Herz gebrochen haben, war ihm unerträglich. Sie hatte so viel Schlimmes durchgemacht und verdiente es, glücklich zu sein.
    Er hätte ihr das nicht antun dürfen. Warum hatte er sie nicht einfach aus Gutmütigkeit geheiratet, damit sie ihr Strandhaus bekam, und sich dann von ihr getrennt? Indem er sie erpresst hatte, mit ihm ins Bett zu gehen, war er so gewissenlos gewesen wie sein Vater. Es rettete ihn auch nicht, dass Kathryn es genossen hatte, mit ihm zu schlafen. Das verstärkte höchstens seine Schuldgefühle. Er hatte ihre Verletzlichkeit, ihre sexuelle Bereitschaft ausgenutzt. Ihre Warnung, sie könnte sich in ihn verlieben, hatte er rücksichtslos ignoriert und egoistisch seine sexuellen Bedürfnisse ausgelebt.
    Er war ein Schuft der schlimmsten Sorte.
    Wie der Vater, so der Sohn.
    Die Erkenntnis tat weh. Aber, Teufel noch mal, so war er nicht! Er besaß ein Herz. Und ein Gewissen.
    Das Telefon klingelte. Seufzend stand er auf und nahm ab.
    „Hugh Parkinson.“
    „Ich bin’s, Hugh.“
    Er ließ sich auf das Sofa neben dem Telefontisch sinken. „Hallo, Russell. Was gibt’s?“
    „Bist du allein?“
    „Ja.“
    „Das dachte ich mir. Sie ist fort, stimmt’s?“
    „Ja.“
    „Es ist also nicht so gelaufen, wie du gehofft hattest.“
    „Wie meinst du das?“
    „Komm, Junge, mir brauchst du nichts vorzumachen. Ich hab’s längst gemerkt: Sie ist die Frau, auf die du scharf warst und bei der du nicht landen konntest.“
    „Ja.“
    „Aber dann ist aus dem ‚scharf‘ mehr geworden, richtig? Du hast dich in sie verliebt.“
    Hugh wollte es abstreiten, besann sich jedoch. Er hatte weitere „gefühlsduselige“ Momente gehabt, und da war er mit Kathryn nicht im Bett gewesen. Die Worte des Geistlichen, sie seien nun Mann und Frau, hatten starke Gefühle in ihm ausgelöst, und auch die Übergabe des Cabrios war …
    Dennoch war Hugh nicht überzeugt, dass es Liebe war – und schon gar nicht die große Liebe für ein ganzes Leben.
    Aber war das jetzt noch wichtig?
    „Vielleicht“, sagte er.
    „Da gibt es kein ‚vielleicht‘, Junge. Nicole hat dich und Kathryn beobachtet, sie ist sich ihrer Sache sicher.“
    Hughs Lachen fiel etwas verunglückt aus. „Dann weiß sie mehr als ich. Es ist nur Sex, Russell.“
    „Wie kann es nur Sex sein, wenn du nicht mit Kathryn geschlafen hast?“
    „Ach komm, Russell, du müsstest mich doch kennen!“
    „Du hast also mit ihr geschlafen?“, fragte Russell schockiert.
    „Seit ich ihr angeboten habe, sie zu heiraten.“
    „Das darf nicht wahr sein!“
    „Es ist wahr, Russell. Zwangloser Sex war meine Forderung für den Handel.“
    „Ich weiß nicht, ob ich dich bewundern oder den moralischen Zeigefinger heben soll. Aber ich kann das kaum beurteilen. Ich war auch kein Unschuldsengel, als ich Nicole kennenlernte.“
    „Das warst du wirklich nicht“, sagte Hugh.
    „Und wo ist Kathryn jetzt? Warum nutzt du das Abkommen nicht aus und kassierst weiter? Schließlich muss sie mit dir verheiratet bleiben, bis das Haus endgültig ihr gehört.“
    „Stimmt. Aber ich hielt es für an der Zeit, Schluss zu machen. Ich hatte genug.“
    „Genug Sex oder genug auf dem Gewissen? Nein, du brauchst mir nicht zu antworten. Das übernimmt dein Gewissen.“
    Hugh seufzte. „Du kennst mich zu gut.“
    „Stimmt. Und wie war sie im Bett? Sie ist nicht direkt mein Typ, aber ich kann verstehen, was du an ihr findest.“
    „Ein Gentleman genießt und schweigt, Russell.“
    „Seit wann? Komm schon! Gib mir wenigstens die Kurzfassung.“
    „Tut mir leid …

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