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Alles fuer die Katz

Alles fuer die Katz

Titel: Alles fuer die Katz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Herriot
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sofort ließen sie ihr Futter stehen und verkrümelten sich in sicherer Entfernung, wo sie buckelnd stehen blieben. Sie schauten mich ohne Feindseligkeit an, doch als ich die Hand ausstreckte, zogen sie sich noch weiter zurück.
    »Schau dir die kleinen Kerlchen an!«, sagte ich. »Sie wollen immer noch nichts mit mir zu tun haben.« Es war frustrierend, denn ich meinte, dass ich besser mit ihnen umgehen konnte als die meisten Menschen, weil ich Katzen mochte und sie das spürten. Ich rühmte mich sogar ein wenig meiner speziellen Katzentechnik, einer Art geschickter Krankenpflege, und für mich bestand kein Zweifel daran, dass ich mit der ganzen Spezies auf vertrautem Fuße stand. Nur nicht – ironischerweise – mit diesen beiden, die mir so ans Herz gewachsen waren.
    Das war schon hart, dachte ich, weil ich sie ja verarztet und ihnen vermutlich das Leben gerettet hatte, als sie den Katzenschnupfen gehabt hatten. Erinnerten sie sich daran?, fragte ich mich, aber falls ja, gab mir das trotzdem nicht das Recht, sie auch nur mit dem Finger zu berühren. Und wirklich, woran sie sich mit Sicherheit erinnerten, war, dass ich sie mit dem Netz eingefangen und in den Käfig gesteckt hatte, als ich sie hatte sterilisieren wollen. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sie, wann immer sie mich sahen, zuerst an dieses Netz und diesen Käfig dachten.
    Ich konnte nur darauf hoffen, dass mit der Zeit eine Verständigung zwischen uns möglich würde, aber wie es sich herausstellte, sollte das Schicksal noch lange gegen mich arbeiten. Vor allem war da die Sache mit Ollys Fell. Im Unterschied zu seiner Schwester war er eine Langhaarkatze und als solche ständig der Unbill ausgesetzt, dass sein Haar sich verfilzte und verknotete. Wäre alles normal gewesen, hätte ich ihn ausgekämmt, sobald das Problem auftauchte, doch da er mich nicht einmal in seine Nähe ließ, war ich machtlos. Wir hatten ihn inzwischen seit zwei Jahren, als Helen mich eines Tages in die Küche rief.
    »Schau ihn dir mal an«, sagte sie. »Er sieht schrecklich aus.« Ich spähte durchs Fenster. Olly sah tatsächlich ein bisschen aus wie eine Vogelscheuche mit dem verfilzten Haar und den davon herunterbaumelnden Knoten – ein deutlicher Gegensatz zu seiner geschmeidigen, hübschen kleinen Schwester.
    »Ich weiß, ich weiß. Aber was soll ich machen? Moment mal, dort am Hals hängen ihm ja ein paar grässliche Klumpen herunter. Nimm doch die Schere hier und versuch’s mal damit – ein paar schnelle Schnipser, und ab sind sie.«
    Helen warf mir einen gequälten Blick zu. »Ach, das haben wir doch schon versucht. Ich bin kein Tierarzt, und er lässt mich sowieso nicht ran. Ihn streicheln, das darf ich, aber das ist etwas anderes.«
    »Ich weiß, aber versuch es trotzdem. Da ist wirklich nichts dabei.«Ich drückte ihr eine gebogene Schere in die Hand und rief ihr durchs Fenster hindurch Anweisungen zu. »Los jetzt, mit den Fingern hinter dieses baumelnde Knäuel. Prima, prima. Nun hoch mit der Schere und –«
    Doch beim ersten Aufblitzen des Stahls war Olly schon auf und über den Hügel davon. Verzweifelt drehte sich Helen zu mir um. »Es hat keinen Zweck, Jim, es ist hoffnungslos – er lässt mich nicht mal einen einzigen Klumpen abschneiden, und er hat überall welche.«
    Ich schaute mir das zerzauste kleine Biest an, das uns aus sicherer Entfernung betrachtete. »Du hast Recht. Ich muss mir was ausdenken.«
    Beim Nachdenken kam mir die Idee, Olly zu betäuben, damit ich an ihn herankam, und da fielen mir sofort meine treuen Nembutalkapseln ein. Dieses orale Anästhetikum war mir in zahllosen Fällen, wo ich es mit unnahbaren Tieren zu tun gehabt hatte, ein geschätzter Verbündeter gewesen. Doch hier war die Lage anders. In den anderen Fällen hatten sich meine Patienten hinter geschlossenen Türen befunden. Olly jedoch war draußen. Ich konnte ihn nicht einfach irgendwo einschlafen lassen, wo ein Fuchs oder ein anderer Räuber ihn sich schnappen konnte. Ich würde die ganze Zeit auf ihn aufpassen müssen.
    Die Zeit war reif für Entschlüsse, und ich richtete mich zu voller Größe auf. »Ich werde es am Sonntag versuchen«, sagte ich zu Helen. »Dann geht es in der Regel etwas ruhiger zu, und ich bitte Siegfried, für mich einzuspringen, wenn ein Notfall kommt.«
    Als der Tag gekommen war, ging Helen hinaus und stellte zwei Schüsseln mit Fischhappen auf die Mauer. In eine war der Inhalt meiner Nembutalkapsel gerührt.
    Ich ging hinter dem Fenster in die

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