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Alles Glück kommt nie

Titel: Alles Glück kommt nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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hatte es mir schon gedacht. Er ist halt ein ganz Empfindsamer. Was, mein Guter? Komm, hauen wir ab.«
    »Und deine Auszeichnung?«,fragte Yacine beunruhigt.
    »Pöh. Die kannst du abholen. Kate?«
    »Ja.«
    »Thanks for the great support. I appreciate.«
    »You are welcome, darling.«
    »And it was a fantastic evening, right?«
    »Yes, really fantastic. Today, I feel like we’re all champions, you know.«
    »We sure are.«
    »Was sagen sie?«,fragte Yacine.
    »Dass wir alle Champions sind«, antwortete Alice.
    »In was denn?«
    »In Eseln natürlich!«
     
    Charles schlug vor, mit ihm zurückzufahren. Das sei nett, aber dafür sei er zu down. Und außerdem wolle er ein wenig allein sein.
     
    Er liebte dieses Kind. Wenn er einen Jungen bekommen hätte, hätte er sich genau für dieses Modell entschieden.

 
     
     
     
     
    Die Zeichnung, die jetzt folgt, ist die Einzige, die unvollendet geblieben ist.
    Und der ganze Knick ist voller Haare.
    Wenn er später sein Heft in die Tasche stecken wird, sobald er alles eingepackt hat, ist sein erster Reflex, über die Seite zu blasen, um die Haare zu verscheuchen, aber dann wird er sie doch für immer einsperren.
    Als Lesezeichen.
    Auf der Seite, die er gerade umgeblättert hatte.
     
    Er hatte den Morgen und den ganzen gestrigen Tag mit Yacine und dem Bau einer Kartoffelkanone verbracht. Und musste ein zweites Mal zum Baumarkt fahren (no comment), weil eine PVC-Röhre nicht mehr ausreichte. Er brauchte jetzt eine aus Metall.
    Für die chemische Kartoffelkanone. Die ein Kartoffelstück bis zum Saturn katapultieren konnte, vorausgesetzt die Cola/Mentos-Reaktion funktionierte (mit der Natriumbikarbonat-Essig-Mischung schaffte man es nur bis zum Mond, das machte lange nicht so viel Spaß ...).
     
    Gott weiß, wie sehr dieses Projekt sie mit Beschlag belegt hatte. Sie mussten klammheimlich von Renés Kartoffeln stibitzen, Kate ihren Superessig aus Modena zurückgeben und sich noch einmal anpflaumen lassen, obwohl er gar nichts taugte, schnurstracks zurück zur Bäckerei, weil die oberschlauen Mädchen alle Mentos gefuttert hatten, Sam daran hindern, die Cola zu trinken, Freaky dazu bringen, das Ventil wieder auszuspucken, auf dem er herumkaute,jede Menge Tests machen, wieder zum Tante-Emma-Laden, um eine Getränkedose zu kaufen, weil die großen Flaschen nicht genug Kohlensäure hergaben, die anderen wegschicken, zum Fluss rennen, sich die Hände waschen, weil sie zu klebrig waren, um den Verschluss wieder draufzuschrauben, ein viertes Mal zu Tante Emma, der allmählich Bedenken kamen (wobei – es war lange her, dass sie sich über die geistige Gesundheit dieser Familie Illusionen machte), weil Cola light besser funktionieren sollte als normale Cola und ...
    »Weißt du was, mein kleiner Yacine? Ich glaube, es ist leichter mit Sergej Páwlowitsch in Russland eine Mall zu bauen ...«, seufzte Charles am Ende.
     
    Gerade kehren sie betreten nach Hause zurück. Zehn Kilo Pommes hätten sie machen können mit dem, was sie verpulvert haben, und trotzdem müssen sie noch einmal was im Internet nachschauen.
     
    Kate schnitt Sam im Hof die Haare.
    »Yacine, danach bist du an der Reihe.«
    »Aber wir haben unsere Kartoffelkanone noch nicht fertig.«
    »Ebendrum«, parierte sie und richtete sich auf, »mit weniger Haaren auf dem Kopf werden deine Gedanken klarer. Und außerdem könntest du Charles ein wenig in Ruhe lassen.«
     
    Er hatte gelächelt. Traute sich nicht, es ihr zu sagen, hatte allmählich Schluckbeschwerden. Er war losgezogen, hatte sein Heft und einen zweiten Stuhl geholt und setzte sich zu ihnen, um sie zu zeichnen.
    Yacine wurde kahlgeschoren, bei den Mädchen wurden die Haare nachgeschnitten, kürzer oder stufig,je nach Stimmung und dem aktuellen Modetrend in Haus Vesperies, und Strähnen aller Längen und aller Farben fielen in den Staub.
    »Sie können wirklich alles«, sagte er begeistert.
    »Fast alles.«
     
    Als Nedra wieder aufstand, schüttelte die Friseurin das große Handtuch-Cape aus und wandte sich an den, der sie skizzierte: »Und Sie?«
    »Was ich?«, antwortete er, ohne den Kopf zu heben.
    »Soll ich Ihnen nicht auch die Haare schneiden?«
    Heikles Thema. Prompt zerbrach seine Mine.
     
    »Wissen Sie, Charles«,fuhr sie fort, »ich habe nicht viele Prinzipien oder Theorien hier auf dieser Welt. Ja, das wissen Sie. Sie haben gesehen, wie wir leben. Und was die Männer angeht, noch weniger. Aber in einer Sache bin ich ganz sicher ...«
    Er klickte wie

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