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Alles Gold Der Erde

Titel: Alles Gold Der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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ereignen.
    Sie sahen die unfertigen Gebäude, von denen Foxy erzählt hatte. Tatsächlich staken noch Sägen in Brettern, lagen Hämmer herum, rosteten Nägel in nicht zu Ende geführten Fußböden. Ein paar Mann arbeiteten an ein paar Häusern – aber es waren nur wenige. Entlang der Straße sah man Schilder. Es wurden Köche, Kellner, Barkeeper, Holzfäller und Pferdepfleger gesucht. Kendra erinnerte sich jedoch des Gefühls, das sie beim Fund des Nuggets befallen hatte, und so verstand sie, daß nur wenige Leute Lust hatten, einer geregelten Beschäftigung nachzugehen. Wer für festen Lohn arbeitete, wußte, was er bekam. In den Placers hingegen konnte jeden Tag etwas Herrliches passieren.
    Schließlich hielten sie auf einer Parzelle neben einem unfertigen Haus an. Hiram und Pocket sagten, sie gingen nun zu Chase & Fenway, um ihren Goldstaub zu deponieren. Sobald sie zurückkämen, könnten die Schwarzbärte ihre Schätze hinbringen. Alsdann, so fügte Hiram hinzu, werde er mit Kendra den Berg hinaufreiten, um sie wohlbehalten bei dem Obersten und seiner Frau abzuliefern. Wollten Kendra und Marny ihren Goldstaub nicht auch ins Depot geben?
    »Ich werde mit euch kommen«, erklärte Marny.
    »Vertrauen Sie uns denn nicht?« fragte Pocket.
    Mit einem süßen Lächeln schüttelte Marny den Kopf.
    »Aber Sie, Kendra, vertrauen uns doch, nicht wahr?« erkundigte sich Hiram.
    »Ja«, antwortete sie. »Aber …« Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Hinterlegen Sie ihn auf den Namen Kendra Logan. Und setzen Sie ihnen auseinander, weshalb. Sagen Sie ihnen auch, daß ich nicht darüber sprechen will.«
    »Geht in Ordnung«, versicherte Hiram.
    Kendra reichte ihm die Satteltasche, in der sie ihr Gold verwahrte, und schaute den dreien nach. Lulu und Lolo und die Schwarzbärte stiegen ab und bereiteten aus Rindfleisch und Zwieback eine Mahlzeit. Lolos Schwarzbart – Troy – kam herbei und lud Kendra ein, ihnen Gesellschaft zu leisten, aber sie lehnte ab. Sie hatte etwas anderes zu tun.
    Sie würde allein, ohne Hiram, den Berg hinaufreiten. Sie wollte niemanden bei sich haben, wenn sie vor Alex und Eva hintreten und ihnen über ihre mißglückte Ehe berichten mußte.
    Kendra wendete ihr Pferd. Troy wollte sie zum Bleiben bewegen, sie wehrte ihn jedoch ab. Sie ritt die Kearny Street hinab bis zur Ecke der Clay Street, und hier begann sie, den Berg hinaufzureiten. Es fiel ihr ein, daß sie einmal gesagt hatte, dies sei, als wolle man an einem Kirchturm in die Höhe reiten. In der Clay Street sah sie nur wenige neue Schilder, Schuppen und Baracken und auch nur wenige Männer, die vom Golde sprachen. Diese wenigen schauten sie neugierig an, unterbrachen ihr Gespräch jedoch nicht. Die Veranda des City Hotels war voller Gäste. Ein Schild kündigte an, daß am heutigen Nachmittag eine südamerikanische Brigg bei einer Auktion versteigert werde. »Die kommt gerade recht, um Vorräte in die Goldlager zu bringen«, schrie ein Mann.
    Auf der Plaza sah Kendra noch mehr Schilder, die aufgegebene Schiffe und deren Ladungen entweder gegen bar oder Goldstaub offerierten. Vor den Militärbaracken erblickte sie keine Soldaten. Sie mußte an die vielen Desertionen denken, von denen man ihr erzählt hatte.
    Endlich gelang sie in die Stockton Street. Hier oben war die Luft so feucht und rein, wie Kendra sie noch in der Erinnerung hatte. Ein eigentümliches und überraschendes Gefühl, wieder nach Hause zu kommen, beschlich sie mit einemmal.
    Sie ritt an der Zwergeiche vorüber, an die Captain Pollock sein Pferd gebunden, als er sie am Tag nach seiner Ankunft aus Honolulu besucht hatte. Beim Anblick des kleinen viereckigen weißen Hauses wurde sie unruhig. Saßen Alex oder Eva vielleicht auf der Veranda? Sie schaute näher hin, fuhr zusammen und hielt den Atem an.
    Auf der Veranda machten sich fremde Männer breit.
    Sie ritt näher heran. Ein großer bärtiger Mann kam die Treppe hinab und wollte gerade ein Pferd besteigen, als er Kendra erspähte. Erstaunt riß er seinen Hut vom Kopf und verbeugte sich. Mit derber Höflichkeit erkundigte er sich, ob sie jemanden suche.
    »Ja … danke sehr«, erwiderte Kendra und fragte sich, ob man ihr die Verwirrung wohl ansehen mochte. »Ich suche den Obersten Taine.«
    »Oberst?« wiederholte der Mann mit einem Stirnrunzeln.
    »Oberst Alexander Taine. Wohnt er denn nicht mehr hier?«
    Der Fremde schüttelte langsam den Kopf. »Nicht daß ich wüßte, Ma'am. Ich bin aber gerade erst von Oregon

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