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Alles Gold Der Erde

Titel: Alles Gold Der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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Sie bringen ihn besser noch ein Stück weiter.«
    Zack war jedoch schwer, und Lolo konnte kaum noch schnaufen. Loren deutete auf eine Kiste. »Setzen Sie sich dort hin, und ruhen Sie sich aus. Aber geben Sie acht auf den Nagel.«
    Lolo kauerte sich auf die Kiste. Pocket redete ihr zu: »Bringen Sie den Kleinen auf die Veranda des City Hotels. Ich bin mit Hiram gerade vorübergehastet. Viele Leute, auch Frauen, haben dort Zuflucht gesucht.« Lolo nickte und versprach, ihr Kind hinzubringen, sobald sie es wieder tragen konnte.
    Loren berichtete: »Die beiden Schwarzbärte bekämpfen den Brand. Troy hat Lolo gesagt, sie soll an der Ecke auf ihn warten. Doch als das Feuer sich immer weiter ausdehnte, hat sie Angst bekommen und ist mit Zack in die Montgomery Street gelaufen. Auch dort wimmelte es von Menschen. Die eine Hälfte plünderte, die andere kämpfte gegen die Flammen und mußte sich gleichzeitig gegen die Räuber wehren. Der kleine Zack ist immer unruhiger geworden, und Lolo hat sich blindlings einen Weg gebahnt. Schließlich ist sie in die Nähe von Chase & Fenway gekommen. Dort aber ist ein Plünderer gegen sie gerannt. Lolo und Zack und der Plünderer mit seiner Beute sind zu Boden gestürzt. Im Laden habe ich dann das Geschrei gehört und bin zu Hilfe geeilt. Der Räuber hat vor Zorn geflucht. Er hatte kein Interesse an Lolo und ihrem Kind, er wollte bloß das geplünderte Zeug wiederhaben. Dabei hat er Lolo nochmals niedergestoßen.«
    Loren hatte dem Kerl dann seinen Revolver über den Schädel geschlagen, das Kind aufgehoben und es – als er Lolos Beschwörungen begriffen hatte – zu der Stelle zurückgetragen wo Troy die beiden erwartete.
    »Wie sieht's bei Chase und Fenway aus?« wollte Hiram wissen.
    »Alles in Ordnung«, meldete Loren, und die andern atmeten erleichtert auf. »So weit hat der Brand nicht übergegriffen. Aber die Plünderer machen uns zu schaffen. Ich muß sofort wieder zurück und den beiden beistehen.«
    »Wir kommen mit«, erklärte Pocket.
    »Und was ist mit Kendra?« fragte Marny.
    »Da!« schrie Hiram. »Seht euch das an! Das El Dorado!«
    Neben dem El Dorado war das hölzerne Parker House zusammengestürzt. Das große Backsteingebäude des El Dorado stand noch. Jetzt aber stiegen Rauchsäulen und Flammenzungen aus allen Fenstern der vier Etagen. Und nun entdeckten sie auch, was Hiram bereits gesehen hatte: die Feuersbrunst, die aus einem hinter dem El Dorado stehenden Haus lohte.
    Die Flammen schlugen bis über den Kamin. Im nächsten Moment schlossen sie sich wie eine gigantische glühende Faust über dem El Dorado. Die Menge harrte auf der Plaza wie versteinert aus. Diese Schreckensszene lähmte jedermann. Die Backsteinwände fingen kein Feuer. Doch innerhalb des Hauses mußte eine schreckliche Hitze kochen. Und dann explodierte das El Dorado vor ihren Augen.
    Die Zuschauer schrien und heulten, als brennende Fetzen zwischen ihnen niederfielen. Instinktiv bedeckte Marny ihre Augen mit einem Arm. Im selben Augenblick hörte sie neben sich ein Geräusch. Loren brach zu ihren Füßen zusammen – dicht bei der Kiste, auf der Lolo saß und ihren Zack an die Brust preßte. Marny ging in die Knie. Aber Loren hatte das Bewußtsein nicht verloren. Er legte eine Hand auf die Stirn. Der Schock hatte ihn mitgenommen. Pocket rief:
    »Nicht bewegen, Loren! Sind Sie verletzt?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete Loren überrascht. »Etwas hat mich getroffen, ein Stück Ziegel nehme ich an. Helft mir in die Höhe.«
    »Noch nicht«, wehrte Hiram ab. »Hier – wir machen Ihnen eine Art Kissen.« Er stellte Marnys Bündel ab und hob Lorens Kopf, so daß er auf den Schal zu liegen kam. Aus einer Stirnwunde rann Blut. Die Haut und das Fleisch waren versengt, denn der Ziegelsplitter hatte ihn wie eine glühende Kohle berührt.
    Pocket zog eines seiner vielen Tücher aus einer Tasche und legte es auf die Wunde. Doch jetzt sah Marny erschreckt, daß diese Stirnverletzung nicht die einzige Wunde Lorens war. Er war gegen die Kiste gefallen, auf der Lolo kauerte, und im Sturz hatte der hervorstehende Nagel an der Seite eine klaffende Wunde aufgerissen. Rasch wurde der Blutfleck in seinem Hemd größer.
    »Hiram!« schrie sie auf. »Das ist viel schlimmer. Können wir das Blut nicht stillen?«
    »Wir können es wenigstens versuchen. Verdammt, Loren! Bleiben Sie doch liegen!« Loren wollte wieder aufstehen. Hiram zog sein Hemd aus, um einen Verband anzulegen. Loren murmelte eine Entschuldigung, weil

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