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Alles Gold Der Erde

Titel: Alles Gold Der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Bristow
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wahrscheinlich macht er's jetzt auch noch. Ich weiß nicht, wann er schläft; aber wenn er diese Plackerei durchhält, wird er ein reicher Mann, denn er erhöht jeden Tag die Preise, aber die Leute drängen sich immer noch. Wir hatten Glück, weil wir keinen Wagen bei uns hatten. Die Fähre setzt jedesmal zwei Wagen über, und jedesmal nimmt Semple ein paar Leute wie uns mit. Deshalb brauchten wir auch bloß drei Tage zu warten.«
    Wieder gab Foxy einen Seufzer von sich.
    »Dann kamen wir nach Sutters Fort.«
    »Haben Bates und Cunningham noch ihr Floß?« erkundigte sich Marny.
    »Nein, ich habe von ihnen gehört, aber sie sind auch auf die Goldsuche gegangen. Mr. Sutter hat ein Ruderboot mit einer Mannschaft von sogenannten Indianern …«
    »Wir nennen Sie Abs«, erläuterte Kendra.
    »Abs? Na ja, also diese Abs rudern über den Fluß, und das ist gut und schön, sofern man die Läuse aushält. Aber man muß sie aushalten, weil das die einzige Möglichkeit ist, über den Fluß zu kommen. Und wenn man drüben ist, stellt man fest, daß der Fluß von Männern wimmelt, die früher übergesetzt sind und sich jetzt die Läuse abwaschen. Das muß man als erstes dann auch machen.«
    Foxy kicherte trübselig.
    »Das Fort platzte fast, so viele Leute waren da, die in die Minen wollen. Und dieser Laden von Smith und Brannan – Sie hätten einmal diesen Betrieb sehen sollen!«
    Wieder nickten Kendra und Marny sich verständnisinnig zu. »War Gene Spencer noch da?« fragte Marny.
    »Ja, Ma'am, aber er hat gesagt, daß er auch bald nach Shiny Gulch heraufkommt. In diesem Laden wird das Geld nur so zusammengescharrt. Und Goldstaub – pfundweise Goldstaub! Und wissen Sie auch, wo sie diesen Goldstaub aufheben – ach, Donnerwetter! Entschuldigen Sie, meine Damen …«
    Kendra und Marny fingen zu lachen an. »Schon gut«, sagte Kendra, »wir haben ihn gesehen.«
    »Ihn?« wiederholte Foxy. Dann lachte er auch. »Jetzt gibt es nicht nur einen, sie haben eine ganze Reihe davon!«
    »Wunderbar«, murmelte Marny. »Erzähl weiter.«
    »Na, wir sind dann nach Mormon Island geritten. Dort sind vierzig oder fünfzig Mann, die solche Dinger schütteln, wie sie eure Männer da drüben auch haben. Sie haben uns erzählt, daß jeder pro Tag mindestens ein halbes Pfund Gold findet. Deshalb wollen wir uns jetzt auch an die Arbeit machen. Mrs. Parks, glauben Sie, daß Ted uns erklären wird, wie man mit diesen Wiegen umgehen muß?«
    Kendra versicherte es ihm.
    Foxy betrachtete die Gegend, wobei ein Grinsen langsam über sein knochiges Gesicht lief. »Das ist bestimmt wundervoll«, meinte er eifrig. »Ein halbes Pfund pro Tag! Aber es gibt einige, die behaupten, man könnte noch mehr einsäckeln. Meine Damen, haben Sie schon mal einen von dem großen Klumpen reden hören?«
    »Na klar«, entgegnete Marny. »Bei mir schwätzen sie alle darüber. Jeden Tag oder jeden zweiten höre ich, daß einer losziehen will, um ihn zu entdecken.«
    Foxy stieß wieder einen Seufzer aus. »Sagen Sie, Marny, glauben Sie daran?«
    »Nein«, antwortete Marny, »ich glaube nicht daran.« Sie hob die Schultern. »Früher schrien sie vor Freude über hundert Dollar am Tag. Jetzt lamentieren sie, weil sie nicht eine Million im Monat finden. Deswegen wollen sie unbedingt an den großen Klumpen heran. Manche Leute können eben den Hals nicht voll genug kriegen, und das wird ihnen noch einmal leid tun.«

20
    In den nächsten Tagen kamen Kendra immer wieder Gerüchte über den großen Klumpen zu Ohren, freilich nicht durch Delbert. Wenn er sprach – falls er überhaupt sprach –, dann klagte er über den Mangel an Alkohol. Ein Mann namens Stub Crawford, ein rattenähnlicher Kerl mit schmutzigem Gesicht und einer Stimme, die sich wie Katzenmiau anhörte, traf mit einer Ladung Schnaps in Shiny Gulch ein. Er rechnete damit, daß Delbert und Marny ihn zu einem phantastischen Preis kaufen würden. Delbert ließ sich einen Drink eingießen, kostete und schüttete den Rest auf die Erde. »Dieses Zeug würde selbst Blech ruinieren«, urteilte er.
    Zum Zorn von Crawford lehnte er den Kauf ab. Delbert hatte nicht etwa Skrupel, Fusel zu verkaufen, doch war er wie Marny der Ansicht, daß der Calico-Palast seinen guten Ruf wahren müsse. Gelegentlich tauchte ein Händler mit einem Faß trinkbarem Gin oder Brandy auf, was ihnen ermöglichte, die Bar zu unterhalten. Marny erzählte Kendra, die Geschäfte gingen besser, als sie zu hoffen gewagt hätten. Mit jedem Tag kamen

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