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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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zugerichtet hatten, wollte Haven, dass sie genauso leiden mussten. Adam wäre der perfekte Mann, um so etwas in die Wege zu leiten, und er würde keine Fragen stellen. Er würde die Notwendigkeit verstehen. Aber Leah Frizzell bestimmt nicht.
    »Dann sag du mir doch, was ich machen soll!« Haven schrie jetzt beinahe.
    »Weißt du noch, als ich dich in Florenz angerufen hab? Da hab ich dir gesagt, dass du den Hinweis, den du brauchst, wahrscheinlich in deinen Erinnerungen finden würdest. Das war nicht nur so dahergeredet. Ich glaube, wir sollten dieser Phoebe einen Besuch abstatten. Ich würde gerne selbst mal ein Wörtchen mit ihr reden.«
    »Du willst mit Phoebe reden? Nach allem, was ich dir erzählt habe?«
    »Ich hab langsam das Gefühl, dass das alles irgendwie zusammenhängt«, entgegnete Leah und ließ den Blick über den Union Square schweifen, als könnten die Antworten, die sie suchte, hinter einem der Bäume lauern. »Beaus Verschwinden. Die Toten hier im Park. Diese Leute, die dich erpressen. Und die Tatsache, dass du dabei bist, dich in Adam Rosier zu verlieben.«
    »Ich hab nie gesagt …«
    »Okay, okay«, lenkte Leah ein. »Weißt du, wo wir diese Phoebe finden?«
    »Sie wird mir nicht helfen, solange ich mich weigere, Adam zu hintergehen.«
    Leah zuckte mit den Schultern. »Dann verrat es ihr eben nicht. Wenn sie dich angelogen hat, warum solltest du ihr dann die Wahrheit schuldig sein?«
    »Hast recht. Also Phoebe hat ein Haus in der Nähe von Harlem. Aber ich darf nicht selbst da hingehen. Die Horae haben Angst, dass mir jemand folgen könnte.«
    Leah sah sich um. »Also ich sehe keinen, der uns beobachtet. Du?«
    »Nein«, stimmte Haven ihr zu.
    »Na, dann los, machen wir uns auf die Socken.«

KAPITEL 33
    H aven klopfte laut an die Tür des kleinen gelben Hauses am Ende von Sylvan Terrace. Die blauhaarige Vera öffnete und riss die Augen auf.
    »Haven! Was machst du denn hier?«, flüsterte die junge Frau und blickte sich hektisch um. »Du kannst doch nicht einfach jemanden hierher mitbringen. Bitte geh wieder, bevor Phoebe davon erfährt. Du bringst uns damit alle in Schwierigkeiten.«
    »Uns ist niemand gefolgt«, schaltete Leah sich ein, ihr Tonfall höflich, aber bestimmt. »Wenn Sie uns jedoch nicht reinlassen, weiß bald die ganze Stadt, wo wir sind.«
    »Ist das Haven an der Tür?« Beim Klang der Stimme ihrer Anführerin zuckte Vera zusammen. Sie trat einen Schritt zurück und gab den Blick auf die unerwarteten Gäste frei.
    Die alte Frau lächelte, bis sie Leah sah. »Wer ist das?«, bellte sie. »Niemand hat dir erlaubt, deine Freunde mitzubringen, Haven! Schnell rein mit euch, ehe euch jemand sieht. Wie kannst du es wagen, unsere Pläne derart aufs Spiel zu setzen?«
    Haven antwortete nicht. Sie blickte Vera an, die Phoebes Wutausbruch vorausgesehen hatte. Die ruhige, gelassene Anführerin der Horae schien nur eine Rolle gewesen zu sein, die sie gespielt hatte.
    »Ist alles meine Schuld, Ma’am«, erklärte Leah, als sie den runden Raum mit der Wendeltreppe betraten. Sie wirkte kein bisschen eingeschüchtert. »Wissen Sie, ich bin diejenige, die Haven gesagt hat, dass sie sich an Sie wenden soll. Und jetzt, wo ich schon mal in New York bin, dachte ich, ich schau mal vorbei und sag hallo. Also, geben Sie nicht Haven die Schuld. Ich hab sie gedrängt, mit mir hierherzufahren.«
    Phoebes Zorn richtete sich nun auf das rothaarige Mädchen. »Für wen hältst du …« Ihre Worte versiegten, und ihre Wut schien zu verpuffen. »Sagtest du gerade, du hättest Haven zu mir geschickt? Deinetwegen ist sie im Spa aufgetaucht?«
    »Ich hab Sie in einer Vision gesehen«, erklärte Leah. »Sie saßen in einer Rauchwolke und hatten ein Handtuch auf dem Kopf.«
    »Eine Vision von der Zukunft?«, fragte Phoebe in ehrfürchtigem Flüsterton. »Bist du es?«
    »Ist sie was ?«, fragte Haven.
    Phoebe überging ihre Frage. »Warum bist du gekommen?«, wandte sie sich wieder an Leah. »Was hast du gesehen?«
    Leah grinste die Frau an und stellte sich gekonnt dumm. Doch die Machtverhältnisse im Raum hatten sich innerhalb eines einzigen Satzes verschoben. Jetzt hatte Leah das Sagen. »Ich bin Leah Frizzell. Eine Freundin von Haven aus Snope City, Tennessee. Und ich bin hier, um zu sehen, wie Sie uns bei der Suche nach unserem Freund Beau helfen können.«
    »Wir tun doch schon, was wir können.«
    »Wirklich?«, fragte Leah. »Haven ist sich da nämlich nicht so sicher. Ich glaube, es ist an der Zeit,

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