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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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dass wir uns mal ein bisschen unterhalten, meinen Sie nicht?«
    »Wir sollten tun, was sie sagt.« Vera trat vor und legte die Hand auf Phoebes Arm. »Wenn sie es wirklich ist …«
    Phoebe war sichtlich unzufrieden über Veras Ratschlag und schubste die junge Frau zurück an ihren Platz.
    »Unsere Schwestern würden wollen …«, versuchte Vera es noch einmal.
    »Genug!«, donnerte Phoebe. »Ihr alle. Folgt mir in den Besprechungsraum.«
    Der kalkweiße runde Raum war leer bis auf ein prasselndes Feuer im Kamin und zwölf thronartige Stühle, die im Kreis aufgestellt worden waren. Es gab keine Fenster, die den Blick abgelenkt hätten, und keine Einrichtung, die man bewundern konnte. Nur die Decke war verziert. Haven blickte zu der Karte des Himmelreichs auf, die in Goldfarben auf den Gips gemalt war. Einen Moment lang hätte sie schwören können, dass das Bild sich bewegt hatte. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder der kleinen Gruppe von Frauen zu, die durch die offene Tür des Zimmers hereinkam. Vera und Cleo waren darunter sowie auch das blonde Mädchen aus Florenz. Keine von ihnen sagte etwas, aber Haven konnte spüren, dass sie alle gekommen waren, um Leah zu sehen.
    Phoebe öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Leah schnitt ihr das Wort ab. »Haven hat ein paar Sachen, die sie gern loswerden möchte. Vielleicht sollten Sie sich lieber alle hinsetzen.« Sie zog einen der Stühle aus dem Kreis und bedeutete Phoebe, Platz zu nehmen.
    Phoebes Mund klappte zu, und sie tat wie ihr geheißen. Sechs weitere Horae stellten sich hinter ihren Stuhl. Havens Blick ruhte auf Leah. Sie war nur eine schlaksige Neunzehnjährige mit einer gesunden Portion Mut. Warum sollten die Horae ihren Befehlen Folge leisten?
    »Haven«, fragte Leah. »Sollen wir dann anfangen?«
    »Ich weiß, wer die Horae wirklich sind«, verkündete Haven. »Ich weiß, dass die Geschichte mit den zwölf ermordeten Schwestern nicht wahr ist.«
    »Das hat dir der Magos erzählt, oder? Wie kannst du es wagen, mit ihm über uns zu sprechen! Wie kannst du seine Lügen glauben!«
    »Na, na, na«, schalt Leah. »Sie kommen später noch an die Reihe. Jetzt ist erst mal Haven dran.«
    »Lügen?«, fuhr Haven fort. »Dann reden wir doch mal über Lügen. Sie haben Iain ausgetrickst und mir die ganze Zeit Unwahrheiten über Halcyon Hall erzählt. Ich bin gestern mit dem Zug hingefahren. Es gab keine unmöglich zu umgehenden Sicherheitsvorkehrungen. Die Kinder werden keiner Gehirnwäsche unterzogen oder in irgendeiner Weise misshandelt. Mag sein, dass Adam andere Pläne mit ihnen hatte, als er Halcyon Hall gegründet hat, aber jetzt ist es einfach nur eine Schule , Phoebe.«
    Phoebes hämisches Grinsen stellte Havens sämtliche Überzeugungen infrage. »Und da bist du dir ganz sicher?«
    »Ich weiß, was ich gesehen habe, Phoebe. Und nach meinem Besuch dort habe ich mir geschworen, mich nie auf euch Hexen einzulassen. Ich bin nur hier, weil ich so schnell wie möglich Beau finden muss. Und wenn Sie mir nicht helfen, endlich etwas über Naddo rauszufinden, bin ich heute das letzte Mal in Sylvan Terrace gewesen. Was natürlich wirklich schade wäre, zumal ich Adam genau da habe, wo Sie ihn haben wollten.«
    »Ach ja?« Phoebe beugte sich auf ihrem Stuhl vor wie ein Pitbull, der an seiner Kette zerrt. »Glaubst du etwa, ich weiß nicht, was in der Ouroboros-Gesellschaft vor sich geht? Ich weiß, dass der Magos dich heute Morgen gegen deinen Willen in die Zentrale hat schleifen lassen. Vielleicht ist er ja doch nicht so überzeugt von deiner Zuneigung, wie du denkst.«
    »Er wollte mir sagen, dass er weiß, dass Iain am Leben ist. Er weiß es bereits seit Monaten. Ich konnte ihn davon überzeugen, dass Iain mir egal ist und habe heute Abend meinen ersten öffentlichen Auftritt als Adams Partnerin. Auf einer Party in der OG.«
    Die Frauen hinter Phoebes Stuhl warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu.
    »Wenn das stimmt, wären das wunderbare Neuigkeiten«, sagte ihre Anführerin zögernd.
    »Es gibt nur ein klitzekleines Problem bei der Sache: Adam weiß von dem Banktresor.«
    »Woher?«
    »Von Iain. Er hat Adam um ein Treffen in der Lenox Avenue gebeten. Adam hat die Gegend überprüfen lassen, und seine Männer sind auf den Tresor im Keller gestoßen. Ich glaube nicht, dass ich ihn jetzt noch dorthin locken kann.«
    »Dieser Schwachkopf!« Phoebe fuhr zu den Frauen hinter ihr herum, als wäre das Ganze deren Schuld. »Ich hab euch doch gesagt, wir hätten Iain

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