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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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einem Treuhandkonto hinterlegt wird, bis die Angelegenheit geklärt ist. Außerdem hat er verfügt, dass das von Iain Morrow unterschriebene Originaldokument Mr Harold Tuckerman übermittelt werden soll, einem anerkannten Experten für Fälschungsdelikte. Bitte rufen Sie mich umgehend an. Wir müssen diese Angelegenheit sobald wie möglich persönlich besprechen.‹«
    »Ich fasse es nicht«, murmelte Iain. »Ich habe der Frau in meinem Testament fünf Millionen Dollar vermacht. Ich dachte, es würde mindestens zehn Jahre dauern, bis sie das alles versoffen hat.«
    »Tja, sieh es doch mal positiv«, erwiderte Haven, obwohl ihr das selbst nicht gerade leichtfiel. »Immerhin steckt nicht Adam dahinter.«
    »Unterschätz meine Mutter nicht«, sagte Iain warnend. »Wenn es hart auf hart kommt, wirkt Adam Rosier neben ihr so harmlos wie der Osterhase.«
    Während des vergangenen Jahrs hatte Haven Dutzende von Geschichten über Iains Vater gehört, der gestorben war, kurz bevor Iain und sie sich wiedergefunden hatten. Jerome Morrow war ein schwieriger Mensch gewesen und hatte Iain eine sehr viel kompliziertere Kindheit als nötig beschert, indem er ihn von einem Psychiater zum anderen schleppte, die seinem Sohn immer wieder neue Pillen verschrieben. Trotzdem hätte aber niemand bezweifelt, dass Jerome Morrow seinen Sohn liebte, auch wenn er seiner Liebe auf etwas eigenwillige Weise Ausdruck verlieh. Über seine Mutter sprach Iain hingegen nur selten. Wann immer die Sprache auf sie kam, wechselte er so schnell wie möglich das Thema.
    »Jetzt übertreibst du aber«, widersprach Haven sanft.
    »Nein.« Iain blieb hartnäckig. »Das tue ich nicht. Sie hat mich einmal so lange in ihrer Villa gefangen gehalten, bis mein Vater einwilligte, ihr mehr Unterhalt zu zahlen. Ich hab damals einen ganzen Monat von meinem sechsten Schuljahr verpasst. Glaub mir, sie würde uns beide verhungern lassen, wenn ihr das auch nur die kleinste Aussicht auf das Morrow-Vermögen verschaffen würde.«
    »Na, verhungern werden wir ja wohl nicht so schnell, oder?« Haven lachte nervös. »Wir haben doch bestimmt ein bisschen Geld für Notfälle auf die Seite gelegt.«
    »Ein bisschen, ja.« Iain nickte. »Aber das wird nicht für immer reichen.«
    »Und dann haben wir immer noch meine Boutique. Von den Einnahmen sollten wir doch eine Zeitlang über die Runden kommen.«
    Iain schüttelte den Kopf. »Die werden sie dichtmachen. Der Laden und das gesamte Material sind mit Morrow-Geld bezahlt worden. Du machst dir Sorgen«, fügte er dann hinzu, als er das Entsetzen in Havens Gesicht sah. »Das musst du nicht. Zur Not nehme ich einfach den nächsten Flieger nach New York. Da habe ich nach wie vor ein paar Kontakte und kann so versuchen, an ein bisschen Geld zu kommen, während wir gegen diese Klage ankämpfen.«
    »Kontakte? Seit wann haben tote Menschen denn Kontakte ?« Haven seufzte und schmiegte ihre Wange an Iains Brust. Sein Herz schlug noch immer langsam und gleichmäßig. Sie fragte sich, was wohl passieren musste, um es so zum Hämmern zu bringen wie ihr eigenes. »Ist ja auch egal. Ich will dich nur hier bei mir haben. Virginia Morrow kann uns von mir aus unser letztes Geld abknöpfen, aber ich lasse nicht zu, dass sie uns auseinanderbringt.«
    Sie spürte, wie Iain ihr einen dicken Kuss auf den Hals gab. »Meine Mutter wird unser Geld nicht in die Finger bekommen, Haven. Sie wird uns nur eine Weile das Leben schwer machen. Wir waren schon früher arm. Das werden wir schon überstehen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Haven, auch wenn ihr der Gedanke, an allen Ecken und Enden sparen zu müssen, nicht sonderlich behagte. Sie überlegte bereits, wie sie ihre verhasste Großmutter in Snope City dazu bringen konnte, ihnen ein Darlehen zu geben.
    »Wir müssen einfach eine Weile vorsichtig sein und dürfen fürs Erste keine großen Schecks ausstellen.«
    Der letzte Satz ließ Haven zusammenfahren. Sie riss sich von Iain los und taumelte ein paar Schritte zurück. »Oh Gott!«, keuchte sie. »Ich habe einen Scheck losgeschickt, kurz bevor wir Rom verlassen haben. Der ist wahrscheinlich noch nicht mal angekommen.«
    »Einen Scheck? Wofür denn?«, fragte Iain.
    »Beaus Collegegebühren. Die Zahlung ist nächste Woche fällig.«

KAPITEL 5
    N a, wenn das nicht Haven Jane Moore aus dem guten alten Snope City ist? Was verschafft mir dieses seltene Vergnügen?«
    Havens Herz machte einen Satz, als sie Beaus gedehnten Südstaatenakzent hörte. In letzter Zeit

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