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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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aufklappen und sehen können, was darin vor sich ging.
    »Das ist kein Rauch«, sagte er schließlich. »Sondern Dampf.«
    »Also stimmt es?«, fragte Haven. »Du kennst sie?«
    »Der Name der Frau ist Phoebe«, erklärte Iain. »Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass du dich für sie interessieren könntest. Sie arbeitet für die Ouroboros-Gesellschaft. Sie nennen sie die Pythia.«
    »Aber sie könnte mir helfen, mehr über das Leben zu erfahren, das ich in Florenz geführt habe?«
    »Vielleicht könnte sie das, ja«, gab Iain widerstrebend zu.
    Haven stand auf und griff nach dem größten Koffer. »Dann auf zum Flughafen. Wir dürfen keine Zeit mehr in Italien verschwenden, wenn die Frau, die mir helfen kann, in New York ist.«
    Iain nahm ihr den Koffer ab und stellte ihn zurück auf den Boden. »Warte mal kurz, Haven. Das ist alles nicht so einfach, wie du denkst.«
    »Nein? Mir kommt es ziemlich einfach vor«, erwiderte Haven.
    »Ist es aber nicht. Niemand weiß genau, wie viel von dem, was die Pythia sagt, überhaupt wahr ist. Sie arbeitet nur mit den hochrangigsten Mitgliedern der OG zusammen. Sie behauptet, sie würde ihnen helfen, sich besser an ihre früheren Leben zu erinnern. Aber es gibt auffällig viele Leute in der Gesellschaft, die behaupten, berühmt gewesen zu sein oder zu einem königlichen Geschlecht gehört zu haben – und kaum welche, die meinen, Bauern oder Dienstmädchen gewesen zu sein. Das ist einfach nicht besonders glaubhaft. Wir sind alle irgendwann mal Bauern gewesen. Und darum bin ich der Ansicht, dass die Pythia sich ziemlich viel ausdenkt.«
    »Aber wenn wir ihr erzählen, dass es bei dieser Sache um Leben und Tod geht, dann würde sie doch bestimmt nicht lügen, oder?«
    »Da können wir uns nicht sicher sein«, entgegnete Iain. »Und da ist noch etwas anderes, das du wissen solltest.«
    »Was?«
    »Die Pythia ist eine der wenigen Personen, die die Wahrheit über Adam kennt. Sie stehen in regelmäßigem Kontakt.«
    Er wartete darauf, dass Haven antwortete, aber diesmal blieben ihre Lippen versiegelt. Als ihre Mutter angerufen hatte, um ihr zu sagen, dass Beau vermisst wurde, hatte Haven einen geheimen Pakt mit den Göttern geschlossen. Sie hatte ihnen jedes nur erdenkliche Opfer versprochen, wenn sie nur Beau Deckers Leben verschonen würden. Jetzt aber wurde Havens Entschluss hart auf die Probe gestellt. Wie weit war sie tatsächlich bereit zu gehen?
    »Wenn du zur Pythia gehst, begibst du dich selbst in Gefahr. Wir wissen beide, dass wir uns eines Tages wieder Adam und der OG werden stellen müssen. Und wir sind nach Italien gegangen, um zumindest ein paar Jahre vor ihm Ruhe zu haben. Dann haben wir Rom verlassen, weil du meintest, er wäre uns dorthin gefolgt. Und jetzt willst du ausgerechnet nach New York, zurück in seine Arme?«
    »In seine Arme?« Nach Havens Gespräch mit Iains Mutter fühlten sich seine Worte an wie ein Schlag ins Gesicht. »Wann hast du mich jemals in Adam Rosiers Armen gesehen? Gibt es vielleicht irgendetwas, das du mir sagen willst?«
    »Er ist von dir besessen, Haven …«
    »Dafür kann ich doch nichts. Und dir werfen sich schließlich jeden Tag irgendwelche Frauen zu Füßen. Aber ich vertraue dir.«
    »Ich vertraue dir auch, Haven. Es ist nur …«
    »Ich muss dort hin, Iain. Hier geht es um Beau. Weißt du, wie oft ich ihn schon im Stich gelassen habe?« Panik stieg in ihr auf und ihre Stimme klang schrill. »Das werde ich nicht noch einmal tun.«
    »Du brauchst Phoebes Hilfe nicht. Wir finden einen anderen Weg, wie wir Beau retten. Ich kann nicht zulassen, dass du ein solches Risiko eingehst, Haven. Beau würde das auch nicht wollen. Einmal haben wir es geschafft, Adam auszutricksen, aber ich glaube nicht, dass es uns noch ein zweites Mal gelingen wird. Und dieses Mal bin ich vielleicht nicht da, um dich zu retten.«
    »Um mich zu retten?« Haven wurde immer wütender. »Soweit ich mich erinnere, habe ich das letzte Mal, als wir in Schwierigkeiten waren, dich gerettet. Ich bin verdammt noch mal keine Jungfrau in Nöten. Du kannst mitkommen oder hierbleiben, ganz wie du willst. Ich fliege jedenfalls noch heute Abend nach New York.«
    Endlich schien Iain zu begreifen, dass Havens Entschluss feststand. »Na gut«, gab er schließlich nach. »Dann komme ich mit. Aber nur unter einer Bedingung.«
    »Und die wäre?«
    »Ich bringe dich zur Pythia. Du sammelst so viele Informationen, wie du von ihr bekommen kannst, und gehst dann auf

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