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Alles Ist Ewig

Alles Ist Ewig

Titel: Alles Ist Ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Miller
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wieder Iain zu und streckte ihm die Hand hin. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich war, als ich erfahren habe, dass du bei dem Brand doch nicht gestorben bist. Es wäre auch wirklich eine Schande gewesen, wenn uns die Möglichkeit genommen worden wäre, dieses Gesicht zu bewundern.«
    »Vielen Dank, Ms Whitman«, erwiderte Iain und drückte einen Kuss auf ihre Fingerknöchel. Frances’ Augen weiteten sich vor Staunen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass Iain mitspielen würde.
    »Entzückend!«, formte sie in Havens Richtung mit den Lippen. »Aber bitte, Iain, nenn mich doch Frances. Haven hat mir erzählt, was passiert ist. Das klingt ja alles wie aus einem kitschigen Liebesroman. Und das meine ich absolut positiv. Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn ich noch ein bisschen darin weiterschwelge.«
    Iain lachte. »Kein bisschen«, erwiderte er.
    »Vielen, vielen Dank, dass wir bei dir unterkommen können«, fügte Haven hinzu. »Du bist die einzige Person in ganz New York, von der ich weiß, dass wir ihr trauen können.«
    »Ganz abgesehen davon, dass es schwierig werden könnte, ein Hotelzimmer zu buchen, wenn einer von euch offiziell gar nicht mehr am Leben ist«, bemerkte Frances.
    »Und noch schwieriger, wenn man auch noch pleite ist«, entgegnete Haven.
    »Pfft«, machte Frances und wischte jeden Gedanken an Geld mit einem Schwung ihres Handgelenks fort. »Ihr habt ja keine Ahnung, was ich dafür geben würde, noch einmal jung und arm und verliebt zu sein. Alles, was mein Geld mir bisher beschert hat, sind Anwälte und falsche Freunde. Ihr solltet eure Armut genießen, solange ihr noch könnt.«
    »Davon versuche ich Haven auch schon die ganze Zeit zu überzeugen«, stimmte Iain ihr zu.
    »Dann scheinst du in den letzten hundert Leben ja das eine oder andere gelernt zu haben«, gab Frances kokett zurück.
    Iain warf Haven einen Blick zu. Was hast du ihr denn bloß für Sachen erzählt?, schienen seine Augen zu fragen.
    Havens Lächeln war unmissverständlich. Nicht alles, signalisierte es. Haven hatte Frances ein paar der romantischen Details verraten, die sie so gern hörte, mehr aber auch nicht.
    Irgendwo schlug eine Uhr, und Frances sprang auf. »Ach Gott, wo sind denn meine Manieren? Für euch ist es ja inzwischen quasi zwei Uhr nachts. Kommt mit, ich zeige euch euer Zimmer. Wir können morgen beim Frühstück weiterreden.«
    Haven und Iain folgten Frances, die in ihren Pantoffeln durch den Flur huschte. Die Wände des Korridors waren mit Kunstwerken behängt, die Generationen von Sammlern aus der Whitman-Familie gekauft hatten, und Haven erkannte die meisten davon wieder. Ihr Blick streifte gerade ein kleines Aquarell, das Constance Whitmans Mutter 1924 während ihrer Reise nach Rom gekauft hatte, als sich plötzlich in einem der angrenzenden Zimmer Geschrei erhob. Zuerst dachte sie, irgendwo würde ein Fernseher laufen. Doch dann erkannte sie die drei Stimmen. Constance und ihre Eltern waren wieder einmal aneinandergeraten, und der Grund für ihren Streit schien ein junger Mann namens Ethan zu sein. Haven griff nach Iains Hand, und die Geräusche verklangen immer mehr, bis die Vision ganz verschwunden war. Es war besser, die Vergangenheit nicht mit der Gegenwart zu vermischen.
    »Da sind wir schon. Hier könnt ihr beide schlafen.« Frances, die offenbar demonstrieren wollte, wie modern sie war, indem sie zwei jungen Leuten erlaubte, im selben Bett zu schlafen, öffnete eine Tür und trat zur Seite. »Ich habe es erst vor Kurzem renovieren lassen.«
    »Das ist ja Constances Zimmer«, keuchte Haven. Obwohl die Einrichtung eine völlig andere war, kam ihr der Ausblick sofort bekannt vor. Sie dachte daran, wie oft sie vor genau diesem Fenster gestanden und sich weit weg gewünscht hatte – egal, wohin.
    »Ach herrje. Ich dachte, du würdest dich vielleicht freuen. Ist das ein Problem?«, fragte Frances, ganz offensichtlich entsetzt, einen solchen Fauxpas begangen zu haben. »Wollt ihr lieber in einem anderen Zimmer übernachten? Es würde nur eine Minute dauern, eins herzurichten.«
    »Nein, nein, das hier ist schon in Ordnung«, versicherte Haven ihr schnell, auch wenn ihr ein wenig mulmig zumute war.
    Aber nichts war in Ordnung. Selbst mit Iains warmem Körper neben sich wälzte Haven sich die ganze Nacht hin und her, bis sie irgendwo zwischen Erschöpfung und Delirium vor sich hin döste. Auf einmal fand sie sich in einem Restaurant wieder. Sie trug ein unbequemes weißes Kleid, das aus

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