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Alles ist grün

Alles ist grün

Titel: Alles ist grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Foster Wallace
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DeHaven aus einer starken Eisensprungfeder gemacht hat?
    Weil das Autofeuerzeug rausfliegt. Es wird viel zu heiß, und plötzlich schießt es heraus und J.   D. direkt in den formschönen Schoß. Sein Sohn, der atonale Techniker. Selbst gebasteltes Autofeuerzeug von defizitärer Effizienz. Repräsentiert ein Produkt, behält eine Nase nicht auf, lässt die Nase hinters Armaturenbrett rutschen und quengelt dann wegen roter Öllämpchen. J.   D. sieht DeHaven manchmal mit einem objektiv verblüfften Entsetzen an: Das soll ich gemacht haben?
    »Was meinst du mit ›Für wen‹?«, fragt DeHaven J.   D.
    »Du sagst das immerzu. Wiederholst es. Seit zwei vollen Tagen. Hin und zurück. Für wen. Geht mir nicht aus dem Kopf. Krieg ich Kopfschmerzen von. Hör auf damit.«
    »Wir dröhn’n, hab ich gesagt, Paps. Wir dröhn’n. Das ist eine atonale Komposition, an der ich gerade arbeite. Sie hat Motoren, Geschwindigkeit und Blitzkrieg zum Inhalt. Das ist ein Titel. Mein Titel.«
    »… ›Für wen‹ sind die ersten beiden Worte von Dr. Ambroses bester Erzählung«, sagt Mark Nechtr. D.   L. schnaubt. J.   D. pafft seine Zigarre. Das Wageninnere duftet nach Kuba und ist grün vernebelt. Durch den Gegenstrom aus J.   D.s runtergekurbeltem Fenster sitzt Mark in der Hauptabluftrichtung des Stumpens, beschwert sich aber nicht. »Das ist der Anfang seiner Juxhaus-Erzählung. ›Für wen‹.«
    J.   D. gibt das unverbindliche Grunzen eines Vaters von sich, der vor seinem Sohn einem Irrtum über diesen Sohn erlegen ist. Und sei es auch ein Sohn mit einer Überdosis Rouge im Gesicht.
    »Ich komponiere meine eigenen Sachen, Mann. Ich hab’s nicht nötig, die Sachen anderer Leute auszuschlachten. Das ist was für Musenschänder. Ich bin kein Musenschänder.«
    D.   L. unterstützt ihn durch ein Nicken über ihrem Notizbuch.
    »Stimmt zur Hälfte«, kichert J.   D. Sein Kichern ähnelt weder Ambroses manischem Gackern noch D.   L.s mukoidem Lachen. Hat Sternberg eigentlich schon mal gelacht?
    Mark fand den Gesprächsverlauf auch schon mal angenehmer. Was ist, wenn die Geschichten, die ihn wirklich berühren, in Wahrheit die Geschichten anderer Leute sind? Wenn sie Musen schänden? Was ist, wenn er allein nichts davonwusste und es keine Möglichkeit gibt, das zu erfahren? Er hat Angst, er möchte eine Blume essen.
    Und jetzt stehen ihm weitere Probleme ins Haus. Magda bittet darum, einen Blick in seinen Wiederverschlussbeutel zu werfen. Ihre Hände haben behaarte Knöchel, sind aber nicht orange.
    »Wir dröhn’n, hab ich gesagt.« DeHaven schüttelt den Kopf und zündet sich mit derselben nonchalanten Leichtigkeit wie sein Vater eine Filterlose an. Er hält die Zigarette beim Ziehen zwischen Daumen und Zeigefinger, was echt verdächtig aussieht. Und auch Sternberg zündet sich eine 100 an, die wegen seines Augenproblems neben ihrer eigentlichen Position zu sein scheint. Und Magda hält Marks schmierigen Beutel in das durch die Heckscheibe hereinfallende südliche Licht. Durch das nassiN und das !hcim hcsaW fällt blendend helles Licht herein. Auch die Bögen liegen jetzt ganz hinter ihnen.
    Im dröhnenden Wagen herrscht jenes Schweigen, das Small-Talk-Fragen vorangeht. Gespräche zwischen Erwachsenen und Jugendlichen werden oft von solchem Schweigen unterbrochen. Und dann erkundigen sich die Erwachsenen nach gegenwärtigen oder künftigen Plänen.
    DeHaven, der angesichts unzuverlässiger Schmierungsdaten sachte Gas gibt, pfeift inzwischen darauf, an den gefährlichen, im Mais verborgenen Kreuzungen zu bremsen. (Apropos, es gibt immer noch jede Menge Mais.) Plötzlich schleudert er nach Westen auf eine 2500W. Das goldene M liegt wieder links, ist über einem Brachfeldstreifen voll zu sehen.
    »Und was macht ihr Leute jetzt so?«, fragt Steelritter, wittert das nahende Ende des letzten Shuttles und stellt mit der großen Zigarre im Mund irgendwas Orales an, sodass sie zurückweicht und vordringt. Er weitet die schlanken Nasenlöcherseiner Hakennase. In der Ferne hört man Donnergrummeln. Die durch die Fenster hereinströmende Luft wird merklich kühler. Magda betrachtet Marks Profil. J.   D. manipuliert seine brennende Ausbuchtung.
    »Sind noch Schauspieler unter uns?«, fragt er.
    »Ich«, sagt Sternberg und taucht kurz an J.   D.s Rückspiegelhorizont auf. DeHaven murmelt etwas von Horrorfilmen, und D.   L. knufft ihn plumpvertraulich in die wattierte Schulter.
    »Ich bin noch im Geschäft, Mr. Steelritter«, sagt

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