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Alles ist grün

Alles ist grün

Titel: Alles ist grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Foster Wallace
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eingelassenen Aschenbecher aus, den Sie nicht näher beschrieben haben wollen, und räuspert sich seinerseits:
    »Nechtr, könnten wir vielleicht mal kurz über die Möglichkeit von den Blumen da reden, ja?« Er deutet mit dem Zusatzorgan an der Stirn auf den Wiederverschlussbeutel, den Mark und Magda irgendwie gemeinsam außerhalb von J.   D.s von der Kopfstütze begrenzten Sichtfeld halten.
    Steelritters ganzes Gesicht hellt sich auf. Die Bögen sind jetzt ganz nah. Er ist am Verhungern.
    »Du bist ein Blumenmann, Junge? Welche Sorte? Veilchen? Oder Rosen? Ich hab zu Hause nämlich selbst ’ne kleine Rosenfarm. Wenn wir ankommen – kommen wir gleich –, bekommt ihr Ehemaligen die Mutter aller Gewächshäuser –«
    Magda unterbricht ruhig und will darauf hinweisen, dass sie noch nichts von Drew-Lynns Plänen für Gegenwart oder Zukunft gehört haben; aber da unterbricht D.   L. sie und erklärt DeHaven, J.   D. und Magda, dass sie, D.   L., nicht mehr studiert, sondern als Künstlerin um Anerkennung kämpft. Als Postmodernistin.
    »Als Postmodernistin?« DeHaven grinst.
    »Je nun, wir haben Kellogg’s als Klienten«, sagt Steelritter barsch. »Mich kannst du mit diesen Post-Produkten ja jagen.«
    »Ich spezialisiere mich auf Sprachdichtung und die apokalyptisch kryptische Literatur der letzten Dinge, auf Erschöpfung im Allgemeinen sowie auf Metafiktion.«
    Verwirrt kratzt sich DeHaven die Kopfhaut mit der Heftigkeit der kürzlich Entperückten. »Mit wem war der Fick nett?«
    Mark schämt sich für Drew-Lynn. Muss sich wohl irgendwer.
    »Ich würde mich sogar freuen, wenn auch Dr. Ambrose heute zur Eröffnung seiner Diskothek käme, obwohl ich zugeben muss, dass ich ihn als wahren Künstler nicht mehr akzeptieren kann. Aber ich habe an ihn geglaubt, und ich würde gern sehen, wie er sein Band zerschneidet«, sagt D.   L. und gähnt erschöpft.
    Magda hustet und betastet ihre hübsche Kehle.
    »Ein ehrlicher und netter Mann«, nickt J.   D. zustimmend. »Während des ganzen Juxhaus-Prozesses, der sich echt hingezogen hat, nie Klientenprobleme. Zweifel ja, aber nie Aggression oder Druckmachen; nie auch nur ein böses Wort. Selten ein Ego. Übrigens auch ein Blumenfan, du fotogener Bursche da hinten. Und bei dem studierst du? Und er hat eine Frau, die das Lächeln gar nicht abschalten kann«, sagt er. »Kennst du seine Frau? Immerzu so freundlich, dass es wehtut. Grübchen wie Einschusslöcher.«
    Hinter einem Stacheldrahtverhau ist jetzt das Zuchthaus zu sehen, dessen Schild am C.   I.   A. das Mitnehmen von Anhaltern untersagt hatte. Die Anstalt hat Schlitzfenster, ist flach und gedrungen bis auf Wachtürme auf Pfählen und insgesamt einfach so riesig, dass das Vorbeifahren mehrere Sekunden dauert. Ein weiteres Schild, diesmal in Rot, sagt, das Gebiet sei Bundesgebiet und der Zutritt untersagt. Mark kann kein Anzeichen von Leben erkennen. Die sich auftürmendeWolkenwand grenzt jetzt direkt an die (sehr) späte Vormittagssonne, sodass der Himmel im Südwesten den Eindruck einer Mauer in der Nacht macht, die aber ein Nachtlicht hat. Sternberg deutet hartnäckig auf eine von Marks frittierten Rosen; Mark ignoriert ihn und lauscht hingerissen.
    »Aber mal ganz im Vertrauen«, sagt J.   D., verdreht den Hals und sieht zu, wie die Sonne schließlich verschluckt wird. »Ich muss gestehen, dass ich’s nie geschafft habe, auch nur eine seiner Sachen ganz durchzulesen. Keine einzige, und das, wo wir Freunde sind. Hat mir das ganze Zeug mal geschickt. Konnte die Kiste nicht mal anheben. Was für mich gleich ein schlechtes Zeichen war.«
    Es donnert.
    »Kannste mir glauben«, sagt J.   D. »Undurchdringlich. Nichts als kaputte Ehen. Scheißschwer zu lesen.«
    »Ehen?«
    »Und manchmal langweilig«, sagt D.   L. und nickt, quasi als Zustimmung. »Gutmütig. Verkopft und gleichzeitig infantil. Masturbatorisch. So eine ›Kuck mal, Daddy, freihändig‹-Qualität.«
    »Jetzt mach mal halblang, Schatz.«
    »Oder auch ganz im Gegensatz dazu«, sagt J.   D. Steelritter, drückt seine Zigarre in einem anderen scheußlich verdreckten Aschenbecher aus und hört aus dem Gleich-gibt’s-hier-Kloppe-Sturmrauschen im Mais das idiotisch hohe Für Wen heraus, das er für die Idiotie seines Sohns gehalten hatte, »zu clever. Schlauer, als ihm guttun würde. Was es zu kokett macht.«
    »Fast talmudisch selbstbewusst?«, fragt Mark. »Von seiner eigenen Interpretation besessen?«
    Magda hat sich auf asexuelle Weise an Mark

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