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Alles nur aus Liebe

Alles nur aus Liebe

Titel: Alles nur aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Molay
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duftend, benahmen sich plötzlich wie die reinsten Engel. Jede Bitte nach mehr Milch, etwas Knoblauchbrot oder geriebenen Käse begann mit einem “Bitte” und endete mit einem artigen “Danke”.
    Und unentwegt hieß es “Miss Annie” hier und “Miss Annie” da.
    Sie benahmen sich einfach zu gut.
    Und ihr Kindermädchen ebenso.
    Wenn Annie wirklich ein ganz normales Kindermädchen war, dann würde er einen Hut fressen, den er nicht besaßt
    Irgendwie mußte er versuchen, sie zu überlisten … wenn sie ihm nicht zuvorkam und ihn selbst in die Falle lockte. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Verdammte Klimaanlage. Zweimal schon war der Kundendienst herbestellt worden, und noch immer funktionierte sie nicht richtig.
    Andererseits fand er es schade, daß sie überhaupt funktionierte. Wenn diese schwüle Hitze anhielt, dann mußte Annie früher oder später ihre Kopf-bis-Fuß-
    Verhüllung ablegen und sich etwas Leichteres anziehen. Etwas, das mehr von der seidigen Haut zeigte, die er vorhin gesehen hatte. Haut, die sicher warm und weich wie Samt war …
    “Was haben die Jungen denn für den Nachmittag vor?” fragte er, als das Essen beendet war. Nach dem wilden Baseballspiel am Morgen hoffte er auf ein oder zwei ruhige Runden Scrabble und Zeit für ein paar Telefongespräche.
    “Die Jungen und ich wollten Sie bitten, uns in den Zoo nach Washington zu fahren”, erwiderte Annie. “Es ist zwar etwas warm, aber an so einem wunderschönen Tag Wäre es eine Sünde, drinnen zu hocken.”
    “Nein”, lautete seine entschiedene Antwort.
    “Nein?” Sie starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
    “Und warum nicht?”
    “Zu viele Leute.” Als er Joeys enttäuschten Gesichtsausdruck bemerkte, versuchte er, seine Antwort genauer zu erklären. “Es sind Sommerferien, und in ganz Washington sind Familien unterwegs. Der Zoo ist bestimmt hoffnungslos überfüllt.”
    “Niemand wird wissen, wer die Jungen sind”, protestierte sie.
    “Das sehe ich anders”, konterte er, faltete seine Serviette zusammen und trank seine Limonade aus. “Und da die Jungen meiner Verantwortung unterliegen, gibt es keinen Zoobesuch.”
    Bobby und Joey fingen wieder laut zu lamentieren an. Mit einem einzigen Blick brachte Annie sie zum Schweigen. Gegen seinen Willen mußte Mike sie dafür bewundern.
    “Zu Hause haben wir immer so viele tolle Sachen gemacht”, nörgelte Joey weiter. Seine Unterlippe zitterte.
    “Mag sein. Aber die Dinge haben sich geändert. Dies ist jetzt euer Zuhause”, erklärte Mike.
    Und Bobby hatte einen rebellischen Ausdruck im Gesicht.
    “Na ja, dann können wir ja vielleicht in den Park gehen”, schlug Annie vor.
    “Auch das kommt nicht in Frage.”
    “Was spricht denn gegen einen Park hier in der Nachbarschaft?” fragte sie ungläubig.
    “Der gleiche Grund. Es sind zu viele Fremde dort”, erklärte Mike scharf und ärgerte sich, weil er seine Gereiztheit nicht verbergen konnte. Er mußte schließlich seinen Job erledigen und war nicht hier, um Freundschaften zu schließen.
    “Wollen Sie damit sagen, die Jungen sollen Gefangene in ihrem eigenen Heim sein?” Annie starrte ihn entsetzt an.
    “Nicht im geringsten. Solche Ausflüge müssen nur sorgfältig im voraus geplant werden.” Mike warf den Jungen einen strengen Blick zu, schob seinen Stuhl zurück und stand auf. “Ich habe jetzt in der Bibliothek ein paar Dinge zu erledigen. Verlaßt das Haus nicht.”
    Annie schaute ihn an, als wären ihm plötzlich Hörner gewachsen. Aber ich kann nicht jedem jeden Gefallen tun und gleichzeitig für die Sicherheit der Kinder garantieren, dachte er grimmig. Er dankte Mrs. Swenson für das Essen, drehte sich um und ging hinaus.
    Annie schaute ihm hinterher. Es sah nicht so aus, als würde es Mike Cassidy gefallen, daß sie eigene Entscheidungen traf.
    Aber ich habe doch nichts Ungewöhnliches verlangt, sagte sie sich stumm. Da die Klimaanlage nicht richtig funktionierte, wollte sie mit den Kindern nur ein wenig an die frische Luft. Sie war an der Sicherheit der Jungen ebenso interessiert wie er.
    Andererseits: Mußte sie Mike nicht dankbar dafür sein/daß er so vorsichtig war? Schließlich waren es ihre Kinder, die er beschützte.

    “Okay, Jungs”, verkündete sie schließlich. “Und jetzt helfen wir Mrs. Swenson beim Abräumen. Wenn wir damit fertig sind, gehen wir nach draußen und setzen uns in die Gartenlaube. Dort könnt ihr mir erzählen, was ihr in der letzten Zeit unternommen

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