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Alles nur aus Liebe

Alles nur aus Liebe

Titel: Alles nur aus Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Molay
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4. KAPITEL
    Annie eilte ins Schlafzimmer der Jungen. Die Kinder spielten unten, und Mike war nirgendwo zu sehen. Sie mußte das Foto vom Nachtisch nehmen, bevor Sharon, oder noch schlimmer, Mike es zufällig genau studierten. Auch wenn sie ihr Äußeres stark verändert hatte, wollte sie doch kein Risiko eingehen.
    Aber das gerahmte Bild war nirgendwo zu entdecken. Wenn sie Glück hatte, waren die Jungen von allein auf den Gedanken gekommen, es fortzunehmen. Da fiel ihr etwas anderes siedendheiß ein: Sie erinnerte sich, in der Bibliothek im Regal hinter dem Schreibtisch eines ihrer Lieblingsbücher gesehen zu haben. Und sie hatte ihren Namen auf die Innenseite geschrieben! Wenn Mike nun das Buch fand und den Schriftzug mit der Unterschrift auf ihrem kurzen Lebenslauf verglich, den sie ihm mit den Referenzen überreicht hatte …
    Rasch lief sie die Treppe wieder hinunter und eilte in die Bibliothek. Das Buch befand sich immer noch am selben Platz. Sie öffnete es. Es stimmte, dort stand tatsächlich ihr Namen: Annie Kincaid Matthews. In ihrer Erleichterung hörte sie nicht, wie sich die Tür öffnete.
    “Was machen Sie denn hier?”
    Annie wirbelte herum. Mike stand in der Tür und runzelte die Stirn.
    “Ich suche etwas zu lesen”, log sie. “Warum fragen Sie? Gehört die Bibliothek auch zu den Tabuzonen?”
    “Überhaupt nicht.” Er kam hereingeschlendert. “Ich sah Sie nur gerade erst vor zwei Minuten die Hintertreppe hinaufhasten.”
    “Ich wollte mir ein Buch holen.” Annie schloß hastig das Buch und preßte es gegen die Brust. Er würde schon mit ihr kämpfen müssen, wenn er es haben wollte.
    Zuerst warf er einen Blick auf den Roman, dann auf die halbgeöffnete Schreibtischschublade. Ihre Augen folgten seinem Blick. Sie lächelte unschuldig und wußte genau, er dachte, sie hätte den Schreibtisch durchwühlt.
    “Suchen Sie vielleicht etwas?” fragte er und schaute vielsagend auf die Schublade.
    “Nur nach einem Buch, und das habe ich schon gefunden”, erwiderte sie, ging zur Tür und drängte sich an ihm vorbei. Sein Blick heftete sich auf das Buch an ihrer Brust, und sie preßte es noch dichter an sich. Der Mann hatte wirklich die Augen eines Adlers.
    Annies ungewöhnliches Parfüm hing noch in der Luft, lange nachdem sie den Raum verlassen hatte. Wenn sie wirklich nur Lesestoff gesucht hat, warum ist sie dann so nervös gewesen? wunderte sich Mike.

    Es war wirklich höchste Zeit, daß er Annie Kramers Referenzen überprüfte, herausfand, wer sie wirklich war, woher sie kam, und ;am besten noch, warum sie einen derart starken Einfluß auf die Jungen hatte.
    Bis heute hatten die Jungen seine Anordnungen ohne viele Proteste befolgt. Es war sogar so gut gelaufen, daß er angefangen hatte, sich wie ein großer Bruder von Joey und Bobby zu fühlen.
    Dieser Gedanke ließ ihn erstarren. Nach seinem letzten Auftrag hatte er es sich zur eisernen Regel gemacht, keine Gefühlsbeziehung zu seinen Schützlingen zu entwickeln. Niemandem außer sich selbst zu trauen. Und genau diese Regel schien er nun vergessen zu haben. Vielleicht war es nur gut, daß das Kindermädchen gekommen war und sich an seiner Stelle um die Jungen kümmerte, bevor seine innere Beziehung zu ihnen zu stark wurde. Aber eins hatten die drei zu akzeptieren: Er trug hier die Verantwortung, während Robert Matthews unterwegs war.
    Mike schloß die Tür und setzte sich hinter den Schreibtisch. Er zog die mittlere Schublade auf und holte den Umschlag mit Annies Referenzen heraus. Dann suchte er nach Mrs. Matthews’ privatem Telefonbuch. Verdammt, sie hatte es mitgenommen. Ohne das Buch wußte er nicht, welche Agentur Annie vermittelt hatte. Es würde mindestens eine weitere Woche vergehen, bis er auf der Telefonrechnung der Matthews’ die Rufnummern überprüfen konnte.
    Mike warf einen Blick auf die erste Referenz und wählte die Nummer auf dem Briefkopf. Niemand nahm ab.
    So versuchte er Nummer zwei. Wieder wurde nicht abgenommen - nicht einmal einen Anrufbeantworter gab es, auf dem er eine Nachricht hinterlassen konnte.
    Erst bei der dritten Nummer hatte er Glück. Eine Frauenstimme meldete sich.
    “Mrs. Hitchcock?” fragte er höflich.
    “Ja?”
    “Hier spricht Mike Cassidy. Ich arbeite für den Kongreßabgeordneten Bob Matthews. Er hat gerade ein Kindermädchen eingestellt, Annie Kramer. Sie hat Sie in ihrer Referenz angegeben. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Ihnen ein paar Fragen über sie

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