Alles nur Magie
Männer sind ein zeitaufwendiges Hobby.
Der ganze Ärger lohnt sich nicht. Da konzentriere ich mich lieber auf meine Karriere."
„Als ob die Welt noch mehr Kaffeetrinker braucht."
"Wieso? Du arbeitest doch auch bei ‚Kwik Koffee'. "
"Das schon. Aber wenn man auf Männer verzichten will, sollte man dafür einen besonderen Grund haben. Wenn du einen besonderen Beruf hättest, etwa Astronautin wärst oder Wissenschaftlerin, die ein Mittel gegen Krebs sucht, sähe die Sache schon anders aus."
"Genau das sage ich ja immer. Sehr viel mehr Frauen wären in diesen Berufen tätig, wenn sie ihre Zeit nicht damit verplempern würden, die Männer zu verhätscheln."
"Dann such dir doch einen Mann, der anders ist als Eric."
Als ob das so einfach wäre! "Ich hatte Eric völlig falsch eingeschätzt, als ich ihn kennen lernte." Gwen presste kurz die Lippen zusammen. Wie hatte sie bloß auf so jemanden hereinfallen können?
"Dann trenn dich doch von ihm."
"Das habe ich bereits getan. Zumindest innerlich. Ehrlich, ich bin mit Männern fertig. Ich brauche sie nicht."
"Das stimmt doch gar nicht." Laurie grinste.
"Wozu sind sie nütze? Ich habe eine Arbeit, eine hübsche Wohnung, ein paar schicke Sachen zum Anziehen und einen Vibrator. Was soll ich mit einem Mann?"
Laurie musste lachen. „Aber fühlst du dich nicht einsam?"
„Ach werde mir vielleicht einen Hund anschaffen, der m acht weniger Schwierigkeiten."
"Gut. Aber wie ist es mit ..." Laurie machte eine bedeutungsvolle Pause. „...mit Kindern?"
"Sie sind schwerer zu erziehen als Hunde. Oder Männer."
Laurie seufzte frustriert. "Dann willst du den Rock also nicht anziehen?"
Wieder dieser Rock! "Ich werde ihn sicher mal tragen. Allerdings werde ich damit nicht auf Männerjagd gehen."
"Das ist ziemlich selbstsüchtig. Du hast mir doch erzählt, dass Kate nach dir dran sei. Das könnte dann ja noch ewig dauern. Zu ihrer Hochzeit möchte ich aber eingeladen werden. Aber nicht erst in hundert Jahren."
"Möchtest du denn unbedingt einen Mann?"
"Hast du nicht gesagt, dass der Rock auf alle Männer magnetisch wirkt? Bevor schließlich die wahre Liebe gewinnt? Das muss doch großen Spaß machen."
Was war nur in Laune gefahren? Sie war doch sonst so nüchtern und kompetent. "Unsere Großmütter wären entsetzt, wenn sie uns so reden hörten und deine Mutter auch. Hast du die ganzen Protestmärsche und den Kampf um die Gleichberechtigung vergessen? Damit wir, die Töchter, endlich so leben können, wie wir wollen?"
Laurie zuckte die Achseln, während sie in die Einfahrt zu dem Apartmentkomplex einbog. "Na und? Ich will eben mit einem Mann leben."
"Und ich nicht."
„Aber Gwen, möchtest du denn wirklich nie einen Mann haben, der zu dir gehört?"
"Nein. Ich liebe mein Leben, so wie es ist. Und du solltest mich dabei unterstützen, dass ich endlich aus diesem Teufelskreis ausbrechen will, nachdem ich meinen Fehler erkannt habe."
"Wenn man ein Mal schlechte Erfahrungen gemacht hat, bedeutet das doch nicht, dass man gleich von allen Männern die Finger lassen sollte. Nur von den falschen."
Gwen hob resigniert die Hände und ließ sie wieder fallen. "Offensichtlich merke ich den Unterschied aber erst, wenn es zu spät ist."
"Aber nun hast du doch den Rock!"
"Hör bloß mit dem Rock auf!"
"Warum denn? Die Dinge haben sich verändert seit deinen letzten schlechten Erfahrungen."
"Wieso? Sind die Männer plötzlich weniger selbstsüchtig?"
"Sie sind eben selbstbewusst."
Gwen lachte kurz auf. Jun sie nicht immer noch so, als müsste jede Frau ihnen sexuell zur Verfügung stehen?"
"Sie sind schon vorsichtiger und anspruchsvoller geworden."
"Und bleiben sie dann bei einer?"
"Du warst doch gerade auf einer Hochzeit."
„Aber wie ist es später, wenn der erste Rausch verflogen ist? Eine gute Beziehung beinhaltet Geben und Nehmen, und ich habe es satt, immer die zu sein, die gibt." Gwen schüttelte energisch den Kopf. "Nein, keine Männer mehr."
"Wenn du es so willst, okay. Aber du musst den Rock anziehen. Wenn sich dann einige Männer für dich interessieren, gib ihn an eine andere Frau weiter, die ihn mehr zu schätzen weiß. Damit wenigstens die was von den Männern hat."
"Aber er darf erst nach der Hochzeit weitergegeben werden. Und Kate ist die Nächste."
Laurie grinste. "Dann zeig ihn mir doch wenigstens mal."
Sie stiegen aus, und Gwen knöpfte den Mantel auf. Im Gegensatz zu dem eiskalten New York, wo die Hochzeit stattgefunden hatte, war es in Texas
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