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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sie tatsächlich kennenlernen, erinnern Sie sich dunkel an ihr Gesicht, wissen aber natürlich nicht mehr, wann und wo Sie es schon gesehen haben. Vielleicht war es auch, als Sie einmal mit Dr. Devarest ausgingen und Mrs. Croy bereits in seinem Wagen saß und auf ihn wartete.«
    »Natürlich, so etwas wird es gewesen sein. Aber es ist dennoch ein seltsames Gefühl.«
    »Sie hat eine reizende kleine Tochter«, bemerkte ich.
    »Nicht wahr?« bestätigte er. »Aber sie lebt von ihrem Mann getrennt.«
    »Ja, sie ist wohl geschieden, soviel ich weiß.«
    »Zu traurig.«
    »Man hat mir gesagt, daß Sie häufig mit Dr. Devarest zusammen waren, Harmley.«
    »Ja, in Abständen. Mitunter trafen wir uns innerhalb einer Woche oder in vierzehn Tagen sehr häufig, manchmal auch ein oder zwei Monate hindurch, aber dann vergingen wieder viele Monate, in denen wir uns überhaupt nicht sahen.«
    »Hatten Sie und Dr. Devarest viele gemeinsame Freunde?«
    »Aber ja. Wir gehörten dem gleichen Klub an. Ich bin seit einiger Zeit als festes Mitglied aus dem Klub ausgeschieden. Aber wenn ich hier in der Stadt war, wurde ich stets als Gast von Dr. Devarest zugelassen. Ich bin allerdings schon lange nicht mehr hiergewesen. Während meiner letzten Reise war ich ungefähr acht Monate unterwegs.«
    »Das ist ein seltsames Zusammentreffen. Vor etwa acht Monaten erhielt Dr. Devarest von jemandem einen Tip über einen gemeinsamen Bekannten. Es war etwas, was Dr. Devarest tief beeindruckt hat. Kam er vielleicht von Ihnen?«
    »Das scheint mir eine recht vage Annahme zu sein, meinen Sie nicht auch?« antwortete er nach einem forschenden Blick auf mich.
    »Gewiß, aber es wäre doch möglich.«
    Er lachte. »Ich wollte sie nicht kritisieren, aber...«
    »Ich verstehe schon, wie Sie es meinen, Harmley, aber Mrs. Devarest interessiert sich für die Angelegenheit und versucht zu erfahren, von wem diese Mitteilung kam.«
    »Wissen Sie es denn nicht?«
    »Nein, das ist es ja eben.«
    »Wissen Sie auch nicht, wen diese Mitteilung betroffen haben soll?«
    »Nein, auch das weiß ich nicht.«
    Er schüttelte verwundert den Kopf. »Ich verstehe das Ganze nicht.«
    »Nun, wenn ich einem Freund von Dr. Devarest begegne, frage ich manchmal danach. Sie haben ihn vor acht Monaten zum letzten Male gesprochen?«
    Nachdenklich zog er die Stirn in Falten. »Es war genau vor sieben Monaten«, antwortete .er dann.
    »Haben Sie Dr. Devarest damals öfters gesehen?«
    »Nein. Zu dieser Zeit zufällig nicht. Wir trafen uns damals nur ein paarmal recht flüchtig. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen aßen wir zusammen zu Mittag, und einmal suchte ich ihn abends in seiner Praxis auf. An diesem Abend plauderten wir eine Weile zusammen, er erzählte mir, wie er sich sein Arbeitszimmer eingerichtet hatte.« Harmley unterbrach sich und sah mich prüfend an. »Hat Ihnen Dr. Devarest auch anvertraut, was er mit dieser Einrichtung beabsichtigte?«
    »Meinen Sie die veralteten Behandlungsapparaturen?«
    »Ja, in denen er seinen Whisky und seine Kriminalromane untergebracht hatte«, ergänzte er lachend.
    Ich nickte verständnisinnig.
    »Hilton behandelte es wie ein Geheimnis. Ich glaube, daß er es nur einigen seiner vertrautesten Freunde erzählt hat.«
    »Erinnern Sie sich, ob er davon sprach, daß er sich dort einen Safe einbauen lassen wollte?«
    Harmley heftete seine Blicke ein paar Sekunden lang unentwegt aut den Springbrunnen, ehe er antwortete: »Ja, er erwähnte etwas von einem Safe. Daran kann ich mich erinnern. Warten Sie mal, das war am zweiten Tag, als wir miteinander zu Mittag aßen. Er erzählte mir, daß er gerade einen der besten Einbausafes bestellt hätte, die zur Zeit zu haben seien. Ich glaube, er gab ihn an jenem Tag in Auftrag.«
    »Hören Sie zu, Harmley, ich will ganz offen mit Ihnen sein. Es ist für uns sehr wichtig, daß wir erfahren, worüber Sie mit Dr. Devarest in jenen Tagen gesprochen haben.«
    »Warum? Lieber Gott, Sie glauben doch nicht etwa, daß ich Dr. Devarest Informationen gegeben habe, die für ihn wertvoll waren?«
    »Doch, das glaube ich.«
    Wieder runzelte Harmley die Stirn. »Ich kann mich nicht im geringsten entsinnen, was das gewesen sein könnte.«
    »Versuchen Sie es bitte. Über wen haben Sie sich damals mit Dr. Devarest unterhalten? Und besonders interessiert mich, was Sie ihm damals gesagt haben. Nehmen Sie sich die Zeit, darüber nachzudenken.«
    »Das ist gar nicht so einfach. Aber ich kann es natürlich tun, wenn Ihnen so viel daran

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