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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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gezogen wird, bleibt der Motor stehen.«
    »Und was folgern Sie daraus?«
    »Die Person, die in die Garage kam, um sich den Schmuck aus dem Wagen anzueignen, mußte zuerst den Zündschlüssel herausziehen, um das Handschuhfach aufzuschließen. Damit stellte sie aber gleichzeitig den Motor ab.«
    »Natürlich. Das haben Sie mir eben schon erklärt.«
    »Aber als wir Dr. Devarest fanden, lief der Motor noch.«
    »Sie meinen also, derjenige, der den Schmuck nahm, steckte den Schlüssel wieder in das Zündschloß zurück?«
    »Jawohl. Und er setzte den Motor wieder in Gang und ließ ihn laufen, als er wegging.«
    »Warum soll er das getan haben?«
    »Um die Spuren seines Diebstahls zu verwischen; um zu verhindern, daß ihm der Besitz des Schmucks nachgewiesen werden konnte.«
    »Aber ist deswegen der Schmuckdiebstahl nicht doch das wichtigste?«
    »Nein.«
    »Dann verstehe ich nicht, was Sie meinen.«
    »Wenn Dr. Devarest den Wagen in die Garage brachte, bei laufendem Motor an dem Wagen handelte und sich dabei dem Kohlenoxyd in den Auspuffgasen aussetzte, ohne daß eine dritte Person oder ein äußerer Faktor mitwirkte, die seiner Kontrolle entzogen waren, ist sein Tod zwar auf einen Unfall zurückzuführen, aber er wurde nicht durch für ihn unkontrollierbare äußere Umstände verursacht, denn alle Faktoren, die zu seinem Tode führten, wurden von ihm selbst ausgelöst.«
    »Das haben mir meine Anwälte bereits gesagt. Ich halte es für ungerecht. Ich bin der Meinung...«
    »Aber«, unterbrach ich sie, »wenn jemand den Motor abgestellt hat, ehe Dr. Devarest tot war - selbst wenn er schon bewußtlos auf dem Boden gelegen haben sollte -, und ihn nachher wieder in Gang gesetzt hat, ist die juristische Lage völlig anders. Dann ist Ihr Mann an den Folgen für ihn nicht kontrollierbarer äußerer Umstände ums Leben gekommen.«
    Ihre Augen weiteten sich, als sie begriff, was ich meinte. »Donald«, rief sie aus, »wie klug von Ihnen. Das ist ein ausgezeichneter Gedanke.«
    »Es freut mich, daß Sie mich jetzt verstehen.«
    »Dann müßte die Versicherung meines Mannes doch die zweiten vierzigtausend Dollar zahlen?«
    »Das ist meine Meinung.«
    Sie überlegte angestrengt. »Wäre es nicht möglich, die Versicherung zur Zahlung zu überreden, wenn man ihr diese Theorie überzeugend vorträgt, ohne daß es nötig ist, sie auch zu beweisen?«
    »Die Gesellschaft wird sich auf keinen Vergleich einlassen, sie kann es gar nicht. Entweder ist sie zur Zahlung verpflichtet oder nicht. Wenn der Fall klar liegt, zahlt die Versicherung die fällige Summe; wenn irgend etwas Unklar ist, darf sie es nicht. Man wird es zum Prozeß kommen lassen. Für die Versicherung gilt nur der Grundsatz: alles oder nichts.«
    »Und warum meinen Sie, daß zwischen Hiltons Besuchen und den Ereignissen in der Garage ein Zusammenhang besteht?«
    »Die Person, die die Schmuckstücke aus dem Wagen gestohlen hat, mußte wissen, daß sie sich dort befanden.«
    »Sie glauben also, Hilton holte den Schmuck, und die Person, von der er ihn erhalten hat, ist ihm dann in die Garage gefolgt.«
    »So könnte es gewesen sein.«
    »Ich kann Ihnen genau sagen, wer die beiden Patienten waren, die mein Mann noch aufgesucht hat, aber es wird Ihnen wenig nützen.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Sie öffnete die kleine Schublade ihres Nachttisches und nahm ein in Leder gebundenes Notizbuch heraus. »Hilton wußte, daß er sich auf sein schlechtes Gedächtnis nicht verlassen konnte. Außerdem hatte er eine Schwäche für sein System. Wenn er einen Patienten besuchte, trug er diesen Besuch in sein Notizbuch ein. Am nächsten Tag gab er die Seite mit den Eintragungen des Vortages seiner Sekretärin. Auf diese Weise vergaß er nie, einen Besuch auch in Rechnung zu stellen.«
    »Und hatte er die Besuche am Abend seines Todestages auch notiert?«
    »Ja. Es waren zwei. Ich kann mich für diese beiden Patienten verbürgen. Es sind zwei Damen, die mir gut bekannt sind. Die eine ist verheiratet, bei der anderen handelt es sich um eine Witwe. Sie führen ein aufreibendes Leben, sind ständig auf Gesellschaften, die viel zu anstrengend für ihre Gesundheit sind. Jedenfalls hat Hilton das immer gesagt. Aber beide Damen sind über jeden Verdacht weit erhaben. Sie sind beide vermögend und wirklich krank. Hilton sagte, sie litten an Hypertension. Was das ist, weiß ich allerdings nicht.«
    Ich nahm das Notizbuch in die Hand und blätterte es durch. Die Ausführlichkeit der Aufzeichnungen

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