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Alles oder nichts

Alles oder nichts

Titel: Alles oder nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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normal. Ich habe wirklich gelebt. Aber das wird Sie kaum interessieren«, schloß sie und warf mir aus ihren etwas vorquellenden Augen einen koketten Blick zu. »Sie sind ein Mann, Sie haben einen scharfen Verstand. Ihr einziges Interesse ist, komplizierte Kriminalfälle zu lösen. Das hat Mrs. Cool jedenfalls gesagt. Aber sie sagte mir auch, daß die Frauen verrückt nach Ihnen sind. Hat sie das nur gesagt, um meine Neugier zu wecken?«
    »Das kann man bei Bertha nie wissen. Es ist durchaus möglich, daß sie nur Ihre Neugier wecken wollte.«
    »Aber Sie scheinen ständig nur an Ihre Arbeit zu denken.«
    »In meinem Beruf kann man es sich nicht leisten, auch nur einen Augenblick den Fall, den man gerade bearbeitet, aus den Augen zu verlieren.«
    »Nein, sicherlich nicht. Doch unter den Frauen, die bei Ihnen Hilfe suchten, gab es doch sicher auch solche, die einsam waren und die wünschten...«
    »Sie wünschten von mir vor allem, daß ich einen genau festgelegten Auftrag erfüllte, und das so schnell wie möglich.«
    »Sie dürfen natürlich nicht erwarten, daß eine Frau aus ihrer Reserve heraustritt und sich Ihnen offenbart, Donald. Sie müssen mit einem gewissen Maß Scheu und Zurückhaltung rechnen und selbst angemessenes Taktgefühl zeigen.«
    »Wahrscheinlich fehlt mir das angemessene Taktgefühl. Was ist aus Dr. Devarests Notizbuch geworden?«
    »Das habe ich in Besitz genommen.«
    »Ich möchte feststellen, welche Patienten Dr. Devarest an jenem Mittwochabend noch aufgesucht hat. Wenn ich mich richtig erinnere, war er der Meinung, daß er unbedingt zu zwei Patienten fahren müsse. Mit einigen anderen sprach er nur telefonisch. Sie hatten Ihrem Mann eine Liste mit den Namen der Patienten gegeben, die im Laufe des Tages angerufen hatten. Besteht die Möglichkeit, festzustellen, welche Patienten er besuchte und welche er nur anrief?«
    »Hat das irgendeinen Einfluß auf die Versicherung?«
    »Das kann ich noch nicht wissen. Es kann sein, daß er den vermißten Schmuck im Handschuhfach seines Wagens hatte und Ihnen die Juwelen zurückgeben wollte. Jemand muß sie dort herausgenommen haben, nachdem er tot war.«
    »Glauben Sie - ich meine, haben Sie einen Hinweis dafür, daß mein Mann den Schmuck erhalten hat, als er am Mittwoch abend seine Patienten aufsuchte?«
    »Eigentlich nicht. Aber etwas anderes ist mir aufgefallen.«
    »Was denn?«
    »Der Ring, der sich noch in dem einen Etui befand, läßt darauf schließen, daß jemand sehr hastig oder sehr oberflächlich die Etuis durchsucht hat.«
    »Es ist doch kaum anzunehmen, daß jemand so flüchtig ist, wenn er es mit wertvollem Schmuck zu tun hat.«
    »Das könnte beispielsweise der Fall sein, wenn der Betreffende den Schmuck nur zum Schein gestohlen hat, etwa in der Absicht, ihn später wieder zurückzugeben. Das wäre vielleicht eine Erklärung für eine derartige Unachtsamkeit.«
    »Das zielt genau in die Richtung, die Sie nicht verfolgen sollen, Donald. Ich habe Ihnen aufgetragen, zu beweisen, daß Hilton den Schmuck nicht selbst aus dem Safe herausgenommen haben kann.«
    »Das habe ich gut verstanden. Sie hatten mich jedoch eben gefragt, aus welchem Grunde jemand mit den Juwelen unachtsam umgehen könnte. Es besteht indessen noch die andere Möglichkeit.«
    »Welche andere Möglichkeit?«
    »Daß Dr. Devarest den Schmuck an dem Abend tatsächlich von dem Dieb zurückerhalten hat. Er kam hierher, fuhr in die Garage und hatte die Absicht, Ihnen sofort den Schmuck zu übergeben. Aber erst wollte er in der Garage etwas an seinem Wagen in Ordnung bringen, setzte sich dabei dem Kohlenoxydgas aus und wurde ohnmächtig. Als er bewußtlos dort lag, betrat eine andere Person die Garage und hat die günstige Gelegenheit benutzt, um den Schmuck hastig aus dem Handschuhfach zu entwenden.«
    »Das gefällt mir schon bedeutend besser, Donald.«
    »Ich werde diese Möglichkeit weiterverfolgen.«
    »Ja, tun Sie das unbedingt.«
    »Ganz, wie Sie wünschen.«
    »Dann muß die betreffende Person doch gewußt haben, daß der Schmuck im Auto meines Mannes war?«
    »Das ist wohl anzunehmen.«
    »Wer könnte es gewesen sein?«
    »Das weiß ich noch nicht.«
    »Aber Sie gehen dieser Mutmaßung weiter nach?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann werden Sie doch auch den Schmuck wiederfinden?«
    »Das wäre das wenigste.«
    »Wie darf ich das verstehen?«
    »Der einzige Schlüssel zu dem Handschuhfach ist der Zündschlüssel des Wagens, wenn der Schlüssel aber aus dem Zündschloß

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