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Alles öko!: Ein Jahr im Selbstversuch (German Edition)

Alles öko!: Ein Jahr im Selbstversuch (German Edition)

Titel: Alles öko!: Ein Jahr im Selbstversuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Beavan
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einschränkte, schonte ich nicht nur das Wasser, sondern meine Familie und ich würden auch nicht mit den Schadstoffen in Berührung kommen.
    Was bedeutet das alles für uns? Was kommt da auf uns zu? Maude Barlow, Wasserschützerin und Autorin des Buches
Blaues Gold
, meint dazu: »Überall an den Ufern der Weltmeere werden Entsalzungsanlagen stehen, viele davon mit Atomkraft betrieben. Auf Nanotechnologie spezialisierte Firmen werden das verschmutzte Wasser reinigen und es an andere Firmen verkaufen, die es dann wiederum mit großem Profit an uns weiterverkaufen.«
    Auf gesellschaftlicher und regionaler Ebene gibt es eine Menge Möglichkeiten, Wasser zu sparen und zu verhindern, dass beispielsweise das Abwasser aus der Kanalisation durch starke Regengüsse in die Gewässer gespült wird. Die umfangreiche Verwendung von Gründächern – die, nebenbei bemerkt, auch hervorragend isolieren und somit die Kosten für Heizung und Klimaanlagen senken – würde zumindest einen Teil des Regens auffangen und damit die Menge der austretenden Abwässer reduzieren.
    Sogenannte Grauwasser-Systeme, die das benutzte Wasser aus Küche, Bad und Waschmaschine filtern und aufbereiten, würden den Trinkwasserverbrauch enorm reduzieren, weil die Klospülung dann mit Brauchwasser betrieben werden könnte. Darüber hinaus existieren noch eine Menge andere Maßnahmen für den Privatbereich – ganz zu schweigenvon der Industrie und der Landwirtschaft – die sowohl der Umwelt als auch den Menschen guttun würden.
    Doch als Bewohner einer Mietwohnung gibt es nur wenig, was man als Einzelner tun kann, um seinen Wasserverbrauch umweltschonend zu gestalten. Wir hielten uns an drei Dinge: Wir verbrauchten weniger Wasser, wir boykottierten privatisiertes Trinkwasser, und wir ließen keine Schadstoffe in unser Abwasser.
    Um den Verbrauch zu senken, bauten wir Wassermengenregler in unsere Wasserhähne und in die Duschbrause ein. Außerdem badeten wir gemeinsam, benutzten die Klospülung weniger oft, warfen unsere Kleider nicht nach einmaligem Tragen in die Wäsche und sorgten dafür, dass die Wasserhähne nicht leckten.
    Um kein privatisiertes Trinkwasser kaufen zu müssen, tranken wir Leitungswasser. Wenn wir ins Restaurant gingen, nahmen wir unsere Einmachgläser mit und ließen sie uns mit Wasser aus dem Hahn füllen. Einmal sagte ein netter junger Kellner zu mir: »Ich bringe Ihnen was Besseres«, und füllte mir mein Glas aus seiner eigenen Flasche mit Poland Spring Quellwasser. Ich brachte es nicht über mich, ihm zu erklären, warum das keineswegs besser war.
    Wir gehören zu den wenigen glücklichen Ländern dieser Welt, die gutes, trinkbares Leitungswasser und relativ reichhaltige Trinkwasservorräte haben, und dennoch geben wir es in die Hände von Firmen, indem wir abgefülltes Wasser aus privatisierten Quellen kaufen. Und wenn ich mir die Preisentwicklung für Erdgas im Jahr 2008 anschaue, wird mir angst und bange, was die zukünftigen Wasserpreise betrifft. Wenn wir unser Trinkwasser Privatfirmen überlassen, anstatt unseren Stadtverwaltungen das nötige Geld zu geben, um uns mit gutem Leitungswasser zu versorgen, werden wir eines Tages auf dem Trockenen sitzen. Und dann werden die Preise steigen, und die Firmen verdienen sich eine goldene Nase mit den Quellen, die sie derzeit aufkaufen.
    Um keine Schadstoffe ins Abwasser gelangen zu lassen, verwendeten wir im Haushalt nichts, was Schadstoffeenthielt. Ganz einfach. Wir lernten, selbst Putzmittel herzustellen, und zwar aus einer Mischung von Borax, weißem Essig, Backnatron und Dr. Bronner’s Flüssigseife. Außerdem entdeckte ich, dass Backnatron sich vorzüglich als Deodorant eignet, und eine selbstgemachte Creme aus Pflanzenöl und Bienenwachs war das Beste, was wir je auf unserer Haut gehabt hatten.
    Gut, das Zähneputzen mit Backnatron war nicht so ein Genuss, aber das Wichtigste war, dass wir mit unseren Reinigungs- und Körperpflegeprodukten keinen Müll erzeugten und das Wasser nicht mit Schadstoffen belasteten. Alles, was bei uns in den Abfluss lief, war schnell und einfach ökologisch abbaubar. Wegen unserer Putzmittel würde kein Fisch zum Zwitter werden.
     
    Nun, da nahezu alle Phasen des Projekts aktiv waren, sah ein Tag in unserem Haushalt folgendermaßen aus:
     
Wenn ich es irgendwie hinkriegte, stellte ich meinen Wecker (zum Aufziehen) so, dass ich vor meinen beiden Frauen aufwachte und ein wenig Zeit für mich hatte, um zu meditieren. Ansonsten wurde ich zusammen

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