Alles paletti
es nicht.«
Nachdem sie die Villa verlassen haben, wenden sie sich in Richtung Kansas City.
Monty hört den lokalen Radiosender von Kansas City. Auf dem Beifahrersitz liegen leere Kaffeebecher, Snickersverpackungen, die Schachtel einer Apfeltasche von McDonald’s. Er hasst McDonald’s, und das letzte Mal, dass er so etwas gegessen hat, war vielleicht mit achtzehn, als er drei Wochen in einem McDonald’s in Brooklyn gearbeitet hat. Aber heute hatte er plötzlich Lust darauf. Er singt mit Phil Collins. Er singt den neuen Hit von Madonna. Er kennt das Lied aus »Titanic« auswendig. Er schaut auf die Uhr im Auto. Mist, schon fast drei Stunden seit dem letzten Telefonat mit Psych.
»Montgomery Cohen, hatten wir nicht ausgemacht, dass du stündlich anrufst?«
»Nein. Du weißt, dass ich kein Mobiltelefon habe.«
»Ja, aber das heißt nicht, alle fünf Stunden. Wo bist du?«
»Auf der 35er. Ich habe Des Moines passiert, bin jetzt in Missouri. Ungefähr zwei Stunden noch bis Kansas City. Dort teilt sich die Straße, also wirst du dich zwischen Florida und Vegas entscheiden müssen.«
»Okay«, erwidert Psych. »Es gibt Neuigkeiten. Das Telefon
im Büro von Sababa Moving ist seit eineinhalb Stunden angezapft. Ich habe bereits ein Gespräch von Chaim mit Chen aufgezeichnet, die im Büro arbeitet.«
»Der König des Nahen Ostens und die Prinzessin«, korrigiert ihn Monty.
»Stimmt. Ich hoffe, dass auch die anderen Prinzen mit ihr in Kontakt stehen. Ich schätze, sie weiß, was passiert, denn sie ist die Freundin eines der Prinzen. Wenn ich etwas Neues habe, lasse ich es dich wissen. Und noch etwas, ein Polizist namens Clive Louis von der Polizei David City in Nebraska hat sich auf den Fahndungsaufruf, den wir herausgegeben haben, gemeldet. Er hat drei jungen Männern geholfen, die dort mit einem blauen Lkw mit der Aufschrift Sababa Moving and Storag’e gestrandet waren. Sie saßen ohne Benzin fest, das war vor wenigen Stunden, diese Komiker. Sieh dir mal die Karte an, Monty. David City liegt an der 81er. Ich bin bereit, mit dir zu wetten, dass sie die bis zur 70er runtergefahren sind und nach Westen Richtung Denver weiterfahren, auf dem Weg nach Vegas. Hier ist also die Antwort für dich. Von Kansas City fährst du auf der 70er nach Westen. Du wirst auf sie stoßen. Und ruf so oft wie möglich an. Man kann nie wissen, wann ich was vom Abhören erfahre. Oder von Agenten.«
»Ich werde mich bemühen«, seufzt Monty.
»Noch etwas, wir sind wahrscheinlich hinter den Plan des Nordkönigreichs gekommen, was die Slotmaschinen betrifft. Wir haben nicht alle Details, und wir haben keine Beweise für irgendetwas, aber wir haben so eine generelle Ahnung. Sie haben zwei Spielautomaten gekauft und ihre Chips anscheinend einer ganz raffinierten Bearbeitung unterzogen, damit sie einen speziellen großen Treffer zu einem bestimmten Zeitpunkt, den sie programmiert haben, ausschütten. Das Schöne
an der Sache ist, dass der Gewinn vollkommen koscher aussehen wird, wenn du verstehst.«
»Nicht schlecht, nicht schlecht«, konstatiert Monty, als Psych fertig ist. Vielleicht wird es doch früher enden, denkt er. Vielleicht könnte er es sogar noch schaffen, bei Jane Aki vorbeizufahren. »Gut, ich bin unterwegs«, sagt er.
Er trennt die Verbindung und wählt Janes Nummer. Sie meldet sich nicht. Er lässt es lange klingeln, denkt an ihr kleines Haus im Sugar-Bush-Lac-Reservat im Norden Minnesotas. Es mutet bereits leicht nostalgisch an. Plötzlich ertönt ihre Stimme. Der Anrufbeantworter: »Jane und Jake sind nicht zu Hause, hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Pfeifton.« Das nimmt ihm den Wind aus den Segeln, er weiß nicht, warum. Er legt schnell auf, bevor es pfeift.
In der blauen Fahrerkabine herrscht ein Gefühl der Euphorie. Die Backstreet Boys singen in voller Lautstärke, »As Long as You Love Me«, und Izzi fällt in den Refrain mit ein, begleitet von Jonsy, der aufs Steuerrad trommelt.
Izzi blickt sich um. »Schau dir diese Schweinerei an. Der ganze Boden ist voller Schalen, alles ist dreckig und eklig. Ganz zu schweigen von dem Mief, den wir beide verbreiten. Es ist mir egal, wer mich verfolgt, ich werde mich im nächsten Truckstop, den wir sehen, duschen.«
Nach vier Tagen ist der Körper am Ende. Ohne Dusche, kein Bett, schlechtes Essen. Der Bauch tut weh, die Rücken-und Beinmuskeln schmerzen. Fernfahrten sind keine gesunde Angelegenheit für den Körper. Man stinkt entsetzlich. Man hat grausame
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