Alles paletti
- zwischen dem g und dem e von Storage kommt ein Apostroph. Nach Minneapolis aufgebrochen sind anscheinend Jonsy und Izzi. Soweit ich bisher verstanden habe, sind sie ihrem Boss durchgebrannt, haben versucht, ihn zu betrügen oder so was, weil er ihnen auf die Nerven ging.«
»Chaim.«
»Richtig. Sie sind mit einem vollen Laster auf und davon und haben unsere Freunde von der Zatoka-Gruppe getroffen. Noch ein interessanter Punkt ist, dass Chaim gestern zusammen mit Schlomi Almaliach aufgebrochen ist, um sie zu suchen.«
»Wohin ist er gefahren?«
»Weiß ich noch nicht. Sie sind mit dem Chevi Suburban von Chaim unterwegs. Silberfarben. Wir beschatten sie.«
Monty notiert sich die Einzelheiten und denkt nach. In der Praxis helfen ihm diese Informationen nicht wirklich weiter.
Er fragt Psych: »Und wo ist der Zusammenhang zwischen dieser Firma und Zatoka? Zufall?«
»Daran sitzen wir gerade. Ich kann es dir nicht genau sagen. Es gibt einen Araber namens Uncle Sam, der vielleicht irgendwie damit zu tun hat. Aber ich möchte nichts sagen, bevor ich nicht Genaueres weiß. Ich tanz nicht, bevor ich die Schritte kann, du kennst mich ja, ich ess nichts, was ich nicht kochen kann.«
»Und was jetzt? Wo soll ich hinfahren? Wo ist Cornelia? Ich muss in vier Tagen in New York sein. Ich darf den Sederabend bei meiner Mutter nicht versäumen. Sie bringt mich um.«
»Fahr nach Süden.«
»Wohin nach Süden?«, fragt Monty. Unklare Hintergrundgeräusche dringen vom anderen Ende her aus der Leitung. Er meint, Cornelias Stimme zu erkennen.
»Süden eben. In Izzis Hotmail haben wir gelesen, vielleicht Florida. Ich habe so ein Gefühl, dass sie Richtung Vegas fahren werden. Auf alle Fälle, Cornelia sagt, dass du am Freitag in ein Flugzeug nach New York steigst.«
»Vegas? Bist du sicher, dass sie dort hinfahren?«
»Ich bin mir im Moment über gar nichts sicher. Fahr mal los, und melde dich jede Stunde.«
»Jede Stunde? Ich möchte euch daran erinnern, dass ich kein Mobiltelefon habe. Um anzurufen, muss ich von der Straße abfahren und ein öffentliches Telefon suchen.«
»Du hast kein Handy?«, wundert sich Psych. Monty hört, wie er zur Seite gewandt sagt: »Hatten wir nicht vereinbart, dass du ihm ein Mobiltelefon organisierst?«, und Cornelia irgendeine Antwort murmelt.
»Es gibt vorläufig kein Handy«, kehrt Psych zu Monty zurück. »Dann ruf eben so oft wie möglich an. Neue Kodenamen
- Chaim ist der König des Nahen Ostens, die übrigen sind die Prinzen und Prinzessinnen des Nahen Ostens. Und in wenigen Stunden kriegst du den neuen Recherchebericht, über die Slotmaschinen. Da gibt es eine interessante Geschichte.«
Chaim und Schlomi fahren kurz vor Sonnenuntergang nach Minneapolis hinein. Saubere Straßen, eine Menge Parks. Chaim sagt: »Pfff… was für eine Lebensqualität. Ich hab gelesen, dass Minneapolis an erster oder zweiter Stelle in Amerika steht. Es gibt hier das beste Verhältnis zwischen Parks und bebauten Flächen.«
»Ja, aber dafür ist es hier wie in Sibirien. Was für eine Kälte«, erwidert Schlomi.
»Deswegen sind die Russen so glücklich hier. Angenehm, schön, und auch noch kalt.«
Sie fahren zu der Villa am Lyndale Park am Ufer des Harriet-Sees. Sie klopfen an die Tür. Es vergeht fast eine Minute, bis ihnen ein älterer Mann in Trainingshosen und Arztkittel öffnet. Er betrachtet sie durch dicke Brillengläser. Sie stellen sich vor. Er sagt: »Mordechai.« Schlomi fragt: »Mordechai, der Jude?« Und Mordechai nickt ungerührt.
Er bietet ihnen Tee an. Sie sitzen im Wohnzimmer. Mordechai sagt: »Popeye und Pozailov hatten sie in einem Indianerreservat fast eingeholt. Danach ist Vladimir aus New York eingetroffen, und sie haben ihn vom Flughafen in Minneapolis abgeholt. Das Letzte, was ich hörte, war, dass sie auf dem Weg nach Kansas City sind. Sind das Freunde von Ihnen, die Israelis?«
Chaim antwortet: »Nein«, während Schlomi gleichzeitig »Ja« sagt.
Mordechai schüttelt bedauernd den Kopf. »Schade, schade.
So etwas macht man nicht. Ganz sicher nicht mit Vladimir. Ich hoffe, Vladimir hat Erbarmen mit ihnen. Ich hoffe es sehr. Wir haben schwer daran gearbeitet. Er ist sehr wütend.«
»Was ist es eigentlich genau?«, probiert es Chaim vorsichtig. »Was haben sie von hier mitgenommen?«
Mordechai sieht ihn misstrauisch an. Wenn er es nicht weiß, erfährt er es besser auch nicht. »Ich bin alles in allem nur Programmierer. Ich spiele hier mit den Computern herum. Ich weiß
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