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Alles paletti

Titel: Alles paletti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Assaf Gavron
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Werkstatt, lassen uns übernachten. Tauchen wir ein bisschen unter. Du hast recht, niemand wird erwarten, dass wir jetzt nach Chicago fahren. Das ist das genaue Gegenteil von jeder Logik. So was mag ich.«
    Izzi erwidert unter Tränen: »Wenn jetzt bloß endlich der Hagel aufhören würde, mir das Hirn rauszuhämmern.«
     
    »Irgendetwas Neues, Psych?«
    »Oh, eine ganze Menge. Gut, dich zu hören. Wo bist du?«
    »Im Flying J in Salina. Das ist in Kansas, auf der 70er. Und es hagelt Golfbälle auf mich herunter.«
    »Was du nicht sagst! Die wahre Stätte der Ereignisse.«
    »Welche Ereignisse? Hör auf, in Andeutungen zu reden.«

    »Vor gar nicht allzu langer Zeit, Monty, fand exakt an dem Ort, an dem du jetzt stehst, irgendeine Form von Begegnung zwischen dem Königreich des Nordens und dem des Nahen Ostens statt. Wir haben ein Telefongespräch der Israelians mit dem Mädchen im Büro abgefangen, der Prinzessin des Nahen Ostens. Die Russen haben sie offenbar in dem Truckstop in Salina gesichtet, aber sie sind ihnen entwischt, und jetzt schwanken sie, wohin sie weiterfahren sollen. Vielleicht nach Chicago.«
    »Chicago? Inwiefern hat denn Chicago jetzt was damit zu tun? Ich dachte, die Richtung sei Süden.«
    »Das ist genau das Thema. Sie wollen etwas Unerwartetes machen.«
    »Warum ausgerechnet Chicago?«
    »Sie haben die Prinzessin um die Telefonnummern von Personen namens Arik und Iti gebeten. Sie hat ihnen die von Arik gegeben. Wir haben schon Nachforschungen über ihn angestellt. Er betreibt eine Umzugsspedition in Chicago, Big Arik’s Moving and Storage. Ein Israelian. Wie viele von denen gibt es eigentlich noch in diesem Land, kannst du mir das sagen?«
    Montys Herz sinkt. Chicago ist ungefähr einen halben Tag Fahrt - retour. Wer hat dafür die Kraft? Wann, zum Teufel, wird das ein Ende finden? Bei näherer Überlegung jedoch heißt das, dass er nach Osten zurückfahren würde. Die richtige Richtung, von seiner Warte aus.
    »Was wollt ihr nun? Soll ich nach Chicago fahren?«
    »Sie sind anscheinend jetzt auf dem Weg dorthin. Also meine ich schon. Das Problem ist, dass man nicht wissen kann, wo die Ukrainer sind. Warte eine Sekunde, ich versuche, Cornelia zu erwischen.«
    Monty, der dem Gebäude des Flying J den Rücken zuwendet,
dreht sich um. Es ist nicht leicht, durch den Hagel etwas zu erkennen, doch er entdeckt sie - drei bekannte Männer, die sich gegenseitig anbrüllen, aufgeregt mit den Händen fuchteln. Es gelingt ihm nicht zu hören, was sie sagen, dazu ist er zu weit weg und der Hagel zu laut, doch sie sind offensichtlich wütend. Sie steigen in einen gelben Nissan ein, rollen vom Vorplatz des Flying J, halten kurz vor der Ausfahrt auf den Highway an. Der Wagen verharrt, dann wendet er sich nach Westen. Monty schreit in den Hörer: »Psych! Psych!«, und hört: »Eine Sekunde, ich bin mit Cornelia auf der zweiten Leitung.«
    »Psych, ich habe etwas gesehen. Die Nordprinzen haben einen gelben Nissan, stimmt’s?«
    »Einen kleinen Moment, ich überprüfe das.« Monty hört Papier rascheln. »Stimmt, ein gelber Nissan.«
    »Dann habe ich sie jetzt gesehen, drei Männer sind gerade in einen gelben Nissan eingestiegen und losgefahren. Da ist dieser Riese, mit dem braunen Ledermantel und der Brille, und der mit dem Nackenschwanz.«
    »Brille? Wieso denn eine Brille, Pozailov hat eine Brille? Bist du sicher?«
    »Und der Ältere, Grauhaarige.«
    »Vladimir. Stimmt. Er ist wirklich wieder nach Minneapolis geflogen. Er hat sich ihnen angeschlossen, also vorwärts, ihnen nach. Worauf wartest du?«
    »Moment, was hat Cornelia gesagt?«
    »Dass du dich auf den Weg nach Chicago machen sollst, den Israelians und den Automaten hinterher.«
    »Dann entscheidet euch schnell. Die Ukrainer fahren in die entgegengesetzte Richtung. Wollen wir sie oder die Israelis?«
    »Richtig, äh … Augenblick. Lass mich nachdenken … du sagst, dass …«

    »Sie fahren entgegengesetzt. Und wenn ich jetzt losfahre, schaffe ich es, mich an die Fersen der Russen zu heften. Die Israelis sind sicher schon weiter weg, auch wenn der Lastwagen leicht zu erkennen ist.«
    »Warte eine Sekunde. Ich rede mit Cornelia. Wollen wir sehen, was sie dazu sagt.«
     
    Vladimir tobt schon seit zwanzig Minuten. Sein Gesicht ist zornrot. Popeye hat während der ganzen Zeit kein Wort von sich gegeben, und Pozailov, der es versucht hat, wurde abrupt zum Schweigen gebracht. Vladimir brüllt, warum sie ihn nicht vom Klo gerufen hätten, warum sie

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