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Alles paletti

Titel: Alles paletti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Assaf Gavron
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gab zurück: »In Ordnung, alles paletti. Lass mich bloß in Dallas raus, das ist alles, worum ich dich bitte.«
    Darauf Jonsy: »Ich würde dich ja mit Freuden in Dallas rauslassen, nur komm ich in absehbarer Zukunft nicht mal in die Nähe von Dallas. Ich hol die Automaten, falls ich es schaffe, und fahr nach Vegas weiter. Du kannst unterwegs
aussteigen, wo immer du willst. El Paso, Phoenix, brauchst es bloß zu sagen.«
    Die drei Wagen fuhren weiter in Kolonne bis zur Ortseinfahrt von Noodle. Die zwei Privatautos verlangsamten und hielten am Straßenrand, in annehmbarer Entfernung von der Stelle, wo der Lastwagen nun einparkte.
    Jakes Night empfing Jonsy und Izzi glücklich jubelnd wie beim ersten Mal. »Gott hat euch gerade rechtzeitig wieder zu mir geschickt!«
    »Was ist los?«
    »Ihr habt vergessen, mir den Code zu geben. Die Automaten haben einen Tag funktioniert. In der Früh ist ein Schirm runtergegangen, der Code wurde verlangt.«
    »Code?«
    »Ja. Ihr habt vergessen, ihn mir zu geben. Habt ihr ihn?«
    Nach kurzer Unterredung wurden die Spielautomaten auf den weißen Lastwagen geladen. Anfangs versuchte Jakes Night, Einspruch dagegen zu erheben. Doch Jonsy sagte, er habe den Code nicht und auch keine Ahnung, wie man die Automaten wieder zum Funktionieren bringen könne. Danach gab er Jakes Night das Geld zurück. Als er einen Tausender drauflegte, konnte Jakes schlecht ablehnen. Tausend Dollar an einem Tag für nichts - das war einer der gelungensten Arbeitstage in seiner Geschäftschronik.
     
    Auf der anderen Straßenseite beobachteten Chaim, Schlomi und Jake das Geschehen. Sie begriffen nicht so ganz, was sie da sahen - die Spielautomaten wanderten aus einem erbärmlich kleinen Laden in irgendeinem Loch mitten in Texas hinaus und in den Lastwagen hinein. Chaim starrte entsetzt auf den weißen Lastwagen und seine beiden Mitarbeiter. Der Schock
über ihr Verhalten traf ihn nun mit voller Wucht. Er begriff nicht, was die Slotmaschinen zu bedeuten hatten, doch um das nicht preiszugeben, flüsterte er Jake zu: »Wunderbar, die Automaten sind wieder im Laster.«
    Jake erwiderte: »Ich denke, wir müssen den Laster demnächst unter unsere Kontrolle bringen. Was meint ihr?«
    Schlomi versuchte, Chaims und Jakes Flüstergespräche mitzuverfolgen, doch sie sprachen nicht, wenn er lauschte. Jake hatte ihm vom ersten Augenblick an, in dem er ihn gesehen hatte, nicht zugesagt. Er fragte Chaim: »Was jetzt? Stellen wir sie?«
    Chaim warf ihm den gleichen Blick zu, mit dem er zuvor Jake angesehen hatte. »Was ist los mit euch? Wartet doch mal eine Sekunde! Lasst uns erst mal sehen, was hier läuft.«
    Als Chaim und Jake wieder die Köpfe zusammensteckten, beschloss Schlomi, dass er die Nase voll hatte. Er war fertig mit Chaim. Er würde Jonsy und Izzi bei erster Gelegenheit warnen. Er dachte daran, auf der Stelle zu handeln und ihnen über die Straße hinüber etwas zuzuschreien, beschloss dann aber, noch zu warten.
    Chaim dagegen hatte gerade beschlossen, sie anzufunken, um ihre Reaktion zu sehen. Er rief an, das Gerät drüben begann sofort zu piepsen. Chaim sah, wie Jonsy den Blick auf die Anzeige des Piepsers richtete und ihn dann gleichmütig in die Hosentasche schob. Chaim sagte zu Jake, er solle sie von seinem Mobiltelefon aus anrufen. Er wollte sie in Stress bringen. Jonsy blickte wieder auf das Display. Er runzelte die Brauen. »Diese Nummer kommt mir bekannt vor«, bemerkte er zu Izzi. »Aber ich weiß nicht mehr, von wem sie ist.«
    Izzi erwiderte: »Jalla, los, komm, wir hauen ab. Dieser Rotkopf ist mir unheimlich. Noch einen Moment, und er wird ein Gewehr rausholen und uns eine Kugel verpassen.«

    »Unheimlich? Diese Arschgeige hat einen Tausender für nichts und wieder nichts aus uns rausgeholt. Keine Sorge. Der ist verrückt nach uns.«
    Chaim und Jake tuschelten heftig. Sie waren sich uneins, ob sie sie jetzt, bevor sie wegfuhren, überraschen sollten oder an einem weniger besiedelten, stilleren Ort.
    Schlomi versuchte wieder, etwas aufzuschnappen, jedoch erneut ohne Erfolg.
    Jake sagte: »Komm, wir stellen sie und Schluss damit.«
    »Es sind zu viele Leute hier«, widersprach Chaim.
    »Und wenn sie abhauen?«, fragte Jake.
    Schlomi sagte: »Ich bete jetzt das Abendgebet. Unternehmt nichts, bis ich fertig bin.«
    Chaim entgegnete: »Einen Moment, warte, bis sie fahren.«
    »Nichts da. Ich fange jetzt an«, gab Schlomi zurück.
    Chaim sagte: »Sie werden nicht abhauen. Wir heften uns an ihren

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