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Alles paletti

Titel: Alles paletti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Assaf Gavron
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hatte.
    Er sagte zu Pozailov und Popeye, die gerade die Augen aufschlugen: »Kommt, wir machen uns heute ein schönes Leben. Diese verdammten Automaten werden wir ohnehin nicht mehr finden.«
    Pozailov und Popeye wandten ihm ihre vernebelten, betäubten Köpfe zu.
    »Hopp, hopp, na los, Kinder, aufwachen!«, befahl er heiter. »Wir fahren Berg- und Talbahn.«
     
    Chaim Galil erwachte auf dem Boden seines und Jakes’ Zimmers im MGM-Grand-Hotel. Er wusste nicht, wie er dorthin gelangt war. Sein erster Gedanke war, Chen im Büro anzurufen und zu fragen, ob es etwas Neues gebe. Der zweite Gedanke war, Moment, sie hat ihnen im Prinzip alles gesteckt, die Nutte. Man muss mit Zadok, dem Abhördienst, reden. Der dritte Gedanke war, Jake, Tropicana, Chen! Chen vor dem Walgreens, die sich die Seele aus dem Leib spie.

    Jonsy sagte: »Kommt, wir gehen feiern!«
    »Zur Achterbahn?«
    »Na klar!«
    »Ich weiß nicht, ob ich solche Sachen am Festabend machen möchte.«
    »Jetzt hör schon auf damit, das ist praktisch eine Berghochbahn. Du wirst Gott so nah wie nur möglich kommen. Das darfst du dir auf keinen Fall entgehen lassen.«
    Und da hörten sie eine Stimme hinter ihnen. »Hey, Tomar?«
    Sie drehten sich um.
    »Chen?! Chen … was machst du denn hier?«
    Sie gab keine Antwort, rannte nur in Jonsys großen Körper hinein und umarmte ihn mit aller Kraft.

ZWISCHEN BERG UND TAL
    Berg- und Talbahnen oder Achterbahnen wurden parallel mit der Technologie für Güter- und Personenzüge entwickelt. Die erste Erwähnung ihrer Existenz stammt aus dem Jahr 1784 - eine kleine Bahn, die in St. Petersburg fuhr. Die Franzosen konstruierten Anfang des neunzehnten Jahrhunderts Achterbahnen, die jedoch nicht sicher waren, und es gab Unglücksfälle. In den Vereinigten Staaten diente die Kohleminenbahn von Mauch Chunk in Pennsylvania, die 1827 gebaut wurde, des Morgens zur Kohlebeförderung vom Berggipfel hinunter und für beängstigende Vergnügungsfahrten am Mittag. Doch die erste echte Achterbahn - nach dem uns heute bekannten Typ - wurde 1884 gebaut, von LaMarcus A. Thompson in
Coney Island, New York. Seit jenen Tagen hat die Technologie der Berg- und Talbahnen schnellere Fortschritte gemacht als die der normalen Züge. Die »Mega-Coasters« von heute, die in den USA, Europa und Japan zuhauf vertreten sind, klettern auf eine Höhe von hundert Fuß, fahren Steilhänge von über 70 Grad hinunter, erreichen Geschwindigkeiten von 90 Meilen in der Stunde und einen Druck von 3,5 g (die positive G-Kraft wirkt, wenn der Zug hochklettert, und drückt die Passagiere in die Sitze; die negative G-Kraft - wenn der Zug nach unten fährt - schleudert die Passagiere in die Höhe).
    Das Guinnessbuch definiert die Marathonrekorde der Achterbahnfahrten nach der Regel »sechzig zu fünf«: Für jede durchgehend gefahrene Stunde darf eine fünfminütige Pause zum Atemholen, Essen und Klogehen eingelegt werden. Den Weltrekord hält Richard Rodriguez, Doktorand der Psychologie aus New York. 1998 stand der Rekord von Rodriguez bei etwa 600 Stunden (dreieinhalb Wochen) Dauerfahrt mit der Achterbahn.
     
    Monty verabschiedete sich von Psych und Nathaniel und ging packen. Er fühlte sich wohl beim Gedanken an die bevorstehende Reise - nicht nur wegen des Festes, auch wegen der Aussicht auf Erholung. Er hatte hart gearbeitet in der letzten Woche, war wie ein Verrückter durch ganz Amerika gefahren, hatte in miserablen Hotels oder im Auto geschlafen. Er hatte sich ein Weekend in New York verdient.
    Er rief in der Lobby an, bestellte ein Taxi und zog einen Anzug mit der roten Krawatte an, die er liebte. Als er sich im Spiegel betrachtete, war er zufrieden mit sich.
    Das Taxi wartete am Hoteleingang. Er blickte hinauf zu den bunten Zinnen und Türmchen des Excalibur und richtete
seinen Blick dann auf das New York New York auf der anderen Straßenseite. Allein diese Berg- und Talbahn anzusehen, verursachte ihm weiche Knie.
    »Zum Flughafen, bitte«, sagte er zu dem Taxifahrer.
    »Guter Besuch?«, fragte ihn der Fahrer.
    Er antwortete: »Nicht übel, nicht übel«, und schickte einen Stoßseufzer hinterher.
    »Normalerweise, wenn man ›nicht übel‹ sagt und dann seufzt, heißt das, der Verlust von ein paar hundert Dollar, nicht wahr?«, erwiderte der Fahrer.
    Monty lachte. »Ich habe, ehrlich gesagt, nicht einmal gespielt. Ich war aus dienstlichen Gründen hier. Aber die Hauptsache ist, dass ich jetzt abreise.«
    Der Fahrer grinste. »Wozu müssen Sie so viele

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