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Alles paletti

Titel: Alles paletti Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Assaf Gavron
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praktisch ohne Spuren. Man kam nur dahinter wegen irgendeines Stinkers, der Berkovich anschwärzte, doch bis sie zu ihnen durchdrangen, waren Berkovich und Mordechai längst in New York.«

    »Mordechai? Mordechai wie?«
    »Mordechai«, lautet Psychs Antwort. »Ihr müsst begreifen, diese Leute sind Profis. Was die Italiener dreihundert Jahre Spezialisierung gekostet hat, haben die Russen in zwei Jahren erledigt, denn sie sind ausgebildet. Sie sind Städter, kennen sich in Industrie und Technologie aus. Die Einwanderer, die früher aus Irland und Italien kamen und in den letzten Jahren aus China und Nigeria, stammen aus ländlichen, unterentwickelten Gegenden.«
    »Sie kamen von den Feldern …«, murmelt Monty.
    »Und die Russen und Ukrainer aus dieser Generation haben noch einen weiteren großen Vorteil gegenüber den Kameraden aus Asien und Afrika.«
    »Blond und blauäugig«, konstatiert Cornelia.
    »Exakt. Sie sind weniger auffällig in den USA, was ihr Aussehen angeht«, nickt Psych.
    Cornelia wirft einen Blick auf die Uhr. »Fragen bisher, Monty?«
    »Ja. Zuerst einmal, was ist mit Freitag? Das ist der Sederabend, wie ich schon sagte. Abgesehen davon, habt ihr nicht mehr Details über ihren Plan, außer irgendeinem Zusammenhang mit Computern und diesem Mordechai, der keinen Nachnamen hat und ein zentraler Angelpunkt sein soll?«
    Cornelia schüttelt den Kopf. »Ich hab dir gesagt, dass du die ganze kommende Woche in Bereitschaft sein wirst, und ich kann dir nicht versprechen, was am Freitag passiert. Willst du über den Plan sprechen, Psych?«
    Psych räuspert sich. Hinter ihm schimmern die Schneesteppen Sibiriens. »Hmm… momentan haben wir nicht viel mehr Informationen. Wir werden versuchen, uns in ein paar Tagen wieder zu treffen, nachdem meine Leute noch eine Recherche
abgeschlossen haben. Was wir im Augenblick wissen, ist Folgendes: Es geht um die Zatoka-Gruppe von Vladimir Berkovich. Es hat mit Hightech zu tun, mit der Programmierung von Computern zwecks … na ja, wir wissen noch nicht, wozu. Mordechai ist der führende Kopf in puncto Programmierung. Sie arbeiten in einer Villa in Minnesota daran, aber die Computer, die sie programmieren, werden irgendwann nach Süden gebracht und an Systeme angeschlossen, die sie dann zu Fall bringen sollen.«
    »Süden?«
    »Anscheinend. Texas, Florida, Louisiana, so was in der Gegend. Es gibt noch ein paar Hinweise, aber momentan ist das ganz im Anfangsstadium, ich möchte nicht einmal davon sprechen.«
    »Wer befindet sich also in Minnesota?«, fragt Monty.
    »Du«, antwortet Cornelia. »Dein Flug geht morgen früh um acht von La Guardia. Es wartet ein Wagen am Flughafen auf dich und ein Hotelzimmer in Downtown Minneapolis.« Sie reicht ihm das Flugticket und die Unterlagen für den Wagen und das Hotel.
    »Und das ist die Adresse von der Villa, aber klopf nicht an die Tür, wenn ich bitten darf«, sagt Psych und reicht ihm noch ein Papier. Er zieht weitere Blätter aus seiner Aktenmappe. »Und das hier ist noch mehr Material über Vladimir Berkovich, kannst du auf dem Flug lesen. Die Codenamen beim Telefonieren - Vladimir ist der Nordkönig, seine Soldaten sind die Nordprinzen.«
    Monty sammelt die Papiere ein. »Ihr wisst, dass ich kein Mobiltelefon habe«, bemerkt er.
    Psych wendet Cornelia seinen Blick zu: »Mobiltelefon?«
    Sie überlegt einen Augenblick. »Ich werde sehen, was sich
arrangieren lässt, aber ich glaube nicht, dass viel Aussicht besteht, heute ein Gerät aufzutreiben. Sie machen mir wegen jedem Unsinn die Hölle heiß, lass uns lieber mal ohne anfangen und dann versuchen, eins zu besorgen. Vorläufig rufst du uns aus öffentlichen Telefonzellen an.«
    Als Monty den Raum verlässt, ist er stark beunruhigt. Dass sie ihm bloß den Sederabend nicht ruinieren, seine Mutter wird ihn umbringen, er hat ihr fest versprochen, dass er kommt. Schon seit Rosch Haschana, seit letztem Jahr, setzt sie ihn unter Druck, nachdem er im letzten Moment ausgebüxt ist. Sie werden ihm den Sederabend nicht vermasseln. Das darf einfach nicht passieren.

VERSCHWINDEN
    Das Essen vom Boston Market spielte Jonsy übel mit. Es rumorte schrecklich in seinem Bauch. Er fuhr, während Izzis Kopf über die Karte gebeugt war.
    »He, du wirst nicht glauben, wo wir hinfahren!«
    »Nach Norden, oder? Auf dem 94er.«
    »Nord-Westen, auf dem 94er. Bis Fargo«, verkündete Izzi.
    »Was immer du sagst, Hauptsache, es gibt dort Internet«, meinte Jonsy.
    »Hast du den Film gesehen? Von den

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