Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alles Sense

Alles Sense

Titel: Alles Sense Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
Maschine ab, als er einen Wetzstein hervorholte und damit begann, seine Sense zu schärfen.
    Die Werkzeuge des Schmieds klingelten, und sonst hörte man nur das Kratzen von Stein auf Metall.
    Nach einer Weile nahm Simnel zum drittenmal auf dem Sitz Platz und nickte dem Mann zu, der das Pferd führte.
    »Los geht’s!«
    »Auf zum nächsten Reinfall!«
    »Willst einfach nicht aufgeben, was…?«
    Die Rufe verstummten.
    Sechs Blicke folgten dem Mäherunddrescher übers Feld und beobachteten, wie er am Rain drehte und zurückkehrte.
    Er klickte, schnitt und blieb in Bewegung.
    Am anderen Ende des Felds drehte er wieder mühelos.
    Er rasselte durchs Korn.
    Schließlich sagte einer der Zuschauer: »Solche Apparate setzen sich nie durch, verlaßt euch drauf.«
    »Genau«, bestätigte jemand anders. »Wer will schon ein solches Ungetüm?«
    »Klar. Ist wie eine besonders große Uhr. Kann nur übers Feld rollen…«
    »… erstaunlich schnell…«
    »… und dabei mähen und dreschen…«
    »Er hat schon drei Reihen geschafft.«
    »Donnerwetter!«
    »Man kann kaum mehr sehen, wie sich die einzelnen Teile bewegen! Was hältst du davon, Bill? Bill?«
    Die Alten sahen sich um.
    Bill Tür hatte die Hälfte der zweiten Reihe erreicht, wurde aber noch schneller.
     
    Frau Flinkwert öffnete die Tür einen Spaltbreit.
    »Ja?« fragte sie mißtrauisch.
    »Es geht um Bill, Frau Flinkwert. Wir haben ihn nach Hause gebracht.«
    Sie schob die Tür etwas weiter auf.
    »Was ist mit ihm passiert?«
    Zwei Männer wankten umständlich herein und versuchten, jemanden zu stützen, der mehr als dreißig Zentimeter größer war als sie. Die Gestalt hob den Kopf und richtete einen benommenen Blick auf Frau Flinkwert.
    »Muß plötzlich ausgerastet sein«, sagte Herzog Unten.
    »Hat wie ein Pferd geackert«, fügte William Spund hinzu. »Eins steht fest: Bei ihm ist dein Geld gut angelegt, Frau Flinkwert.«
    »Was man von gewissen anderen Leuten nicht behaupten kann«, erwiderte die alte Dame bissig.
    »Lief wie ein Irrer das Feld hoch und runter. Wollte schneller sein als Ned Simnels Apparat. Vier von uns waren fürs Binden nötig. Fast hätte er die Maschine geschlagen.«
    »Legt ihn aufs Sofa.«
    »Wir haben ihn davor gewarnt, in der prallen Sonne so hart zu arbeiten…« Herzog reckte den Hals, sah zur Küche und hielt nach Schatzkisten Ausschau.
    Frau Flinkwert versperrte ihm den Blick.
    »Ja, daran zweifle ich nicht. Danke. Jetzt wollt ihr sicher nach Hause.«
    »Wenn wir irgendwie helfen können.«
    »Oh, ich weiß, wo ihr wohnt. Auf Wiedersehen.«
    Frau Flinkwert scheuchte die beiden Männer nach draußen und schloß die Tür.
    »Was hast du angestellt, Herr Sogenannter Bill Tür?«
    ICH BIN MÜDE GEWORDEN, DOCH DIE MASCHINE ROLLTE WEITER UND IMMER WEITER.
    Er griff sich an den Kopf.
    AUSSERDEM HAT MIR SPUND WEGEN DER HLTZE HUMORVOLLEN FERMENTIERTEN APFELSAFT GEGEBEN, UND JETZT FÜHLE ICH MICH KRANK.
    »Das überrascht mich kaum. Er brennt das Zeug im Wald. Und er verwendet dabei nicht nur Äpfel.«
    ICH HABE MICH NIE ZUVOR KRANK GEFÜHLT. UND ICH BIN AUCH NOCH NIE MÜDE GEWESEN.
    »Das gehört zum Leben.«
    WIE WERDEN MENSCHEN DAMIT FERTIG?
    »Nun, fermentierter Apfelsaft hilft ab und zu.«
    Bill Tür starrte betrübt zu Boden.
    ABER WIR SIND MIT DEM FELD FERTIG, sagte er triumphierend. ALLE GARBEN SIND GESTAPELT UND GEBUNDEN, BEZIEHUNGSWEISE GEBUNDEN UND GESTAPELT.
    Erneut faßte er sich an die Stirn.
    AAAH.
    Frau Flinkwert verschwand in der Waschküche. Eine Pumpe knarrte, und kurz darauf kehrte die alte Frau mit einem feuchten Handtuch sowie einem Glas Wasser zurück.
    DA SCHWIMMT EIN MOLCH DRIN!
    »Ein Beweis für gutes, frisches Wasser«, behauptete Frau Flinkwert 15 , zog die Amphibie aus dem Glas und setzte sie auf den Boden. Der Molch huschte davon.
    Bill Tür versuchte aufzustehen.
    JETZT VERSTEHE ICH FAST, WARUM MANCHE LEUTE STERBEN MÖCHTEN, sagte er. ICH HABE VON LEID, SCHMERZ UND ELEND GEHÖRT, OHNE JEMALS ZU BEGREIFEN, WELCHE BEDEUTUNG SICH HINTER DIESEN WORTEN VERBIRGT.
    Frau Flinkwert blickte durch ein staubiges Fenster. Während des Nachmittags hatten sich Wolken an den Berggipfeln zusammengeballt. Grau schwebten sie nun über den Hängen; hier und dort zeigte sich drohendes Gelb in ihnen. Die Hitze war ein gewaltiger Schraubstock, der langsam alles zermalmte.
    »Es wird ein Unwetter geben.«
    BRINGT ES MEINE ERNTE IN GEFAHR?
    »Nein. Später trocknen die Garben wieder.«
    WIE GEHT ES DEM KIND?
    Bill Tür öffnete die

Weitere Kostenlose Bücher