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Alles Sense

Alles Sense

Titel: Alles Sense Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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drehenden Räder. Die Zauberer wichen nicht zurück, schrien immer wieder und griffen den silbergrauen Schwarm mit ihren Zauberstäben an. Oh, ihre Magie funktionierte durchaus. Eine ordentliche thaumaturgische Entladung konnte ein Drahtgebilde in tausend kleine Drahtstücke verwandeln. Aber was nützte es? Zwei andere Karren nahmen praktisch sofort den Platz des außer Gefecht gesetzten Artgenossen ein.
    In der Nähe des Dekans verwandelten sich Karren in Metallfetzen.
    »Es scheint ihm richtig Spaß zu machen, nicht wahr?« meinte der Oberste Hirte, als er und der Quästor einen weiteren rollenden Korb auf den Rücken legten.
    »Er sagt ziemlich oft ›Yo‹«, stellte der Quästor fest.
    Der Dekan fühlte sich so glücklich wie selten zuvor. Sechzig Jahre lang hatte er die Disziplin gebietenden Regeln und Vorschriften der Zauberei beachtet, und jetzt vergnügte er sich prächtig. Er fand plötzlich heraus, daß er sich die ganze Zeit über gewünscht hatte, es einmal ordentlich krachen zu lassen.
    Magische Glut raste von der Spitze seines Zauberstabs, und um ihn herum regnete es Teile von Griffen, geborstene Führungsstangen und Räder, die sich noch immer drehten. Das Schönste war: Es herrschte kein Mangel an Zielen. Eine zweite Welle aus Karren versuchte, sich über jene Einkaufswagen hinwegzuwälzen, die noch immer Bodenkontakt hatten. Das Bemühen der Neuankömmlinge blieb weitgehend erfolglos, aber sie gaben nicht auf – weil hinter ihnen bereits die dritte Welle kam und mehr und mehr Druck ausübte. Eigentlich dürfte man in diesem Zusammenhang Wörter wie »versuchen« und »bemühen« nicht verwenden, um das Verhalten der Karren zu beschreiben, denn so etwas deutet auf bewußte Absicht hin, auf die Möglichkeit, daß auch die Option » nicht versuchen« existierte. Doch die erbarmungslosen Bewegungen und häufigen Kollisionen zwischen einzelnen Wagen ließen nur einen Schluß zu: Bei dem Bestreben, die Stadt zu verlasen, blieb den Drahtgebilden ebensowenig eine Wahl wie dem Wasser, wenn es darum ging, an einem Hang nach unten zu fließen.
    »Yo!« rief der Dekan. Pure Magie kroch in das Durcheinander aus Metall. Erneut regnete es Räder.
    »Freßt heiße Thaumaturgie, ihr…«, begann der Dekan.
    »Nicht fluchen! Nicht fluchen!« brüllte Ridcully, um den Lärm zu übertönen. Er schlug nach einem Wesen der Gattung Mist-und-verdammt, das seinen Hut umkreiste. »Wer weiß, was du dadurch beschwörst!«
    »Zum Kuckuck!« heulte der Dekan.
    »Es hat keinen Zweck«, sagte der Oberste Hirte. »Genausogut können wir versuchen, das Meer zurückzudrängen. Ich schlage vor, wir kehren zur Universität zurück und besorgen uns dort einige Zauberformeln, die es wirklich in sich haben.«
    »Gute Idee«, erwiderte Ridcully. Sein Blick glitt über eine hohe Barriere aus heranrückendem Metall. »Und wie sollen wir zur Universität zurückkehren?«
    »Yo, ihr Schlingel!« ließ sich der Dekan vernehmen und zielte erneut. Der Zauberstab gab ein seltsames Geräusch von sich. Niedergeschrieben hätte es folgendermaßen ausgesehen: Pfffft. Ein blasser Funken löste sich träge von der Spitze und fiel zu Boden.
     
    Windle Poons schloß das nächste Buch. Besser gesagt: Er knallte es zu. Der Bibliothekar zuckte zusammen.
    »Nichts! Vulkane, Überflutungen, zornige Götter, herumpfuschende Zauberer… Ich lege keinen Wert darauf zu erfahren, wie Städte getötet wurden. Ich möchte wissen, wie sie endeten…«
    Der Bibliothekar trug noch einen Stapel Bücher zum Lesetisch. Windle wußte inzwischen, daß man als Toter noch einen Vorteil hatte: Er konnte den Sinn eines Wortes erfassen, ohne die Bedeutung zu kennen. Der Tod war gar nicht wie ein langer Schlaf. Ganz im Gegenteil: Er kam einem Erwachen gleich.
    Er sah sich in der Bibliothek um und entdeckte Lupine, der sich die Pfote verbinden ließ.
    »Bibliothekar?« fragte er leise.
    »Ugh?«
    »Du hast Gestalt und Spezies gewechselt, äh… Wie würdest du dich verhalten, wenn du, um ein Beispiel zu nennen, zwei jungen Leuten begegnest, die… Nun, stell dir einen Wolf vor, der sich bei Vollmond in einen, äh, Wolfsmann verwandelt. Stell dir außerdem eine Frau vor, die sich bei Vollmond in eine Wolfsfrau verwandelt. Zwei Personen, die gewissermaßen aus verschiedenen Richtungen zur gleichen Gestalt finden… Und sie lernen sich kennen. Was würdest du ihnen sagen? Oder hältst du es für besser, daß sie alles von ganz allein herausfinden?«
    »Ugh«, antwortete der

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