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Allwissend

Allwissend

Titel: Allwissend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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das Kreuz selbst rührt sich kein Stück. Es wurde mit kräftigen Schlägen tief in die sandige Erde am Straßenrand getrieben, damit es auf jeden Fall stehen bleibt und weithin sichtbar ist.
     

DONNERSTAG

Kapitel 25
    Dance, TJ Scanion und Jon Boling waren in Kathryns Büro. Es war neun Uhr morgens, und sie hielten sich hier schon fast zwei Stunden auf.
    Chilton hatte Travis' Drohung und die zwei Bilder aus dem Blog entfernt.
    Doch Boling hatte zuvor alles heruntergeladen und Kopien ausgedruckt.
     
    > ihr s3id 3RL3DIGT J3d3r Izelne von 3uch
     
    Auch von den Bildern.
    »Man könnte das Posting eventuell zurückverfolgen«, sagte Boling und verzog das Gesicht. »Aber nur, falls Chilton kooperiert.«
    »Was ist mit dieser Zeichnung von Qetzal - den Zahlen, Codes und Worten? Hilft uns davon etwas weiter?«
    Boling sagte, das meiste davon hätte mit dem Spiel zu tun und sei vermutlich schon vor längerer Zeit aufgeschrieben worden. Wie dem auch sei, sogar er konnte den wirren Notizen keine Anhaltspunkte entnehmen.
    Die beiden Männer vermieden sorgfältig jeden Kommentar darüber, dass die Zeichnung der erstochenen Frau eine gewisse Ähnlichkeit mit Dance aufwies.
    Sie wollte soeben den Blogger anrufen, als ihr Telefon klingelte. Ein Blick auf das Display ließ sie auflachen. Sie hob ab. »Ja, Mr. Chilton?«
    Boling musterte sie amüsiert.
    »Ich weiß nicht, ob Sie gesehen haben...?«
    »Wir haben. Ihr Blog wurde gehackt.«
    »Der Server war gut gesichert. Der Junge muss ausgesprochen gerissen sein.« Eine Pause. »Ich wollte Sie wissen lassen, dass wir versucht haben, den Hack zurückzuverfolgen«, fuhr der Blogger dann fort. »Er benutzt einen Proxyserver irgendwo in Skandinavien. Ich habe einige meiner Freunde dort drüben angerufen, und sie sind sich ziemlich sicher, um welchen Anbieter es sich handelt. Ich habe den Namen und die Anschrift. Die Telefonnummer auch. Die Firma liegt außerhalb von Stockholm.«
    »Wird man mit uns zusammenarbeiten?«
    »Die Proxy-Anbieter tun das nur selten ohne Gerichtsbeschluss«, sagte Chilton. »Sonst würde ja auch niemand ihre Dienste in Anspruch nehmen.«
    Ein internationaler Vollstreckungsbefehl würde einen verfahrensrechtlichen Alptraum bedeuten, und Dance hatte noch nie gehört, dass die Durchführung schon jemals schneller als zwei oder drei Wochen nach dem Erlass erfolgt war. Bisweilen wurde eine solche Anordnung von den ausländischen Behörden auch einfach ignoriert. Doch es war immerhin etwas. »Geben Sie mir die Daten durch. Ich werd's versuchen.«
    Chilton diktierte ihr die Angaben.
    »Haben Sie vielen Dank.«
    »Da ist noch etwas.«
    »Und was?«
    »Sind Sie derzeit im Blog?«
    »Nein, aber das kann ich gleich sein.«
    »Dann lesen Sie bitte, was ich vor ein paar Minuten gepostet habe.«
    Sie loggte sich ein.
     
    >
Http://www.thechiltonreport.com/html/june28.html
    An erster Stelle stand eine Entschuldigung an die Leser, die Dance durch ihre Bescheidenheit überraschte. Dann folgte:
     
    >  Ein offener Brief an Travis Brigham
     
    Dies ist eine persönliche Bitte, Travis. Da Dein Name inzwischen allgemein bekannt ist, hast Du hoffentlich nichts dagegen, dass auch ich ihn offen nenne.
     
    Es ist meine Aufgabe, Neuigkeiten zu berichten und Fragen zu stellen, ohne dabei an den Ereignissen beteiligt zu sein, über die ich berichte. Doch ich muss mich nun einmischen.
     
    Bitte, Travis, es hat genug Ärger gegeben. Mach es für Dich nicht noch schlimmer. Es ist nicht zu spät, dieser schrecklichen Situation ein Ende zu bereiten. Denk an Deine Familie, denk an Deine Zukunft. Bitte... ruf die Polizei, und stelle Dich. Es gibt Leute, die Dir helfen möchten.
     
    »Das ist hervorragend, James«, sagte Dance. »Womöglich setzt Travis sich sogar mit Ihnen in Verbindung, um sich zu ergeben.«
    »Und ich habe den Thread eingefroren. Es kann niemand mehr posten.« Er hielt kurz inne. »Dieses Bild... das war furchtbar.«
     
    >  Willkommen in der realen Welt, Chilton.
     
    Sie dankte ihm und legte auf. Dann scrollte sie zum Ende des Threads »Kreuze am Straßenrand« und las die jüngsten - und wohl auch abschließenden - Postings. Obwohl einige der Urheber aus Übersee zu stammen schienen, fragte Dance sich unwillkürlich auch diesmal wieder, ob die Texte nicht vielleicht Hinweise enthielten, die ihr helfen könnten, Travis zu finden oder seine nächsten Schritte vorauszuahnen. Doch sie wurde aus den teils rätselhaften Formulierungen einfach nicht schlau.
    Dance loggte

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