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Almuric

Titel: Almuric Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Yagas sind zu Tausenden auf die Stadt heruntergestoßen und metzeln alles nieder! Blutig sind die Straßen – und – schau! Die Stadt brennt!«
    Durch die schmalen vergitterten Fenster oben in der Mauer sickerte jetzt unruhiger rötlicher Schein. Nun hörte ich auch das Prasseln der Flammen. Altha schluchzte auf, als es ihr nicht gelang, meine Fesseln zu lösen. Logar hatte an diesem Tage beschlossen, sich nun eingehender mit mir zu befassen, und hatte mich an den Handgelenken aufhängen lassen in Vorbereitung weiterer Foltern. Er hatte jedoch nicht bemerkt, dass seine Leute – entweder aus Unwissen, oder weil ihnen seine Absichten missfielen – zur Fesselung frische Lederriemen verwendet hatten, die sich natürlich dehnten, so dass meine Füße den Boden berührten. Diese Stellung war zwar nicht gerade bequem, aber ich war sogar eingeschlafen, sobald ich mich daran gewöhnt hatte.
    Während Altha sich vergeblich mühte, die festgezogenen Knoten zu lösen, fragte ich sie, wo sie gewesen sei. Sie erzählte, dass sie, gleich nachdem wir in die Stadt gekommen waren, Logar entkommen sei. Einige Frauen hätten sie aufgenommen und vor ihm und den eigenen Männern versteckt. Sie hatte die ganze Zeit auf eine Gelegenheit gewartet, mir zur Flucht zu verhelfen. »Und jetzt«, jammerte sie, »kann ich gar nichts tun! Ich bekomme diese Schlinge nicht auf!«
    »Such ein Messer!« wies ich sie an. »Schnell!«
    Sie wandte sich zur Tür und prallte entsetzt zurück, denn in diesem Augenblick tauchte eine schreckliche Gestalt am Eingang auf und taumelte herein.
    Es war Logar, Haar und Bart versengt und blutverklebt, aus zahlreichen Wunden blutend; in seinen Augen brannte der Wahnsinn, als er auf mich zustolperte und dabei den Dolch hob, den ich ihm vor so langer Zeit genommen hatte.
    »Hund!« krächzte er. »Thugra ist verloren! Die geflügelten Teufel stürzten sich wie Aasgeier auf meine Stadt, und Dutzende habe ich erschlagen, aber es kommen immer mehr. Da erinnerte ich mich – du musst sterben, bevor ich in Frieden zur Hölle fahren kann. Oh ja – bevor ich wieder hinausgehe, um im Kampf zu fallen, will ich dich zum Teufel schicken!«
    Altha schrie auf, stellte sich ihm in den Weg, aber Logar fegte sie wie ein lästiges Insekt beiseite und packte mich am Gürtel. Als er mit dem Dolch weit zum Stich ausholte, stieß ich ihm mit aller Kraft das Knie gegen den Unterkiefer. Sein Kopf flog zurück – der Schlag musste seinen Stiernacken gebrochen haben. Er krachte zu Boden und blieb leblos liegen.
    Vom Eingang kam ein spöttisches Lachen. Eine schlanke schwarze Gestalt stand auf der Schwelle, die Schwingen leicht angehoben, in der Hand eine blutige Sichel. Im Schein der brennenden Stadt sah der Yaga aus wie Satan, der aus dem flammenerleuchteten Tor der Hölle tritt. Sein mitleidloser Blick musterte mich, glitt zu dem zusammengesunkenen Körper am Boden und blieb dann auf Altha ruhen, die zu meinen Füßen kauerte.
    Der Yaga rief etwas über die Schulter zurück und trat in den Raum. Ein Dutzend andere folgten. Viele hatten Wunden, und alle trugen ein blutnasses Sichelschwert.
    »Nehmt sie mit«, sagte der erste, und wies auf Altha und mich.
    »Wozu den Mann?« murrte einer.
    »Wer hat je einen glatthäutigen weißen Mann mit hellen Augen gesehen? Er wird Yasmena interessieren. Gebt aber acht – er scheint stark wie ein Leopard zu sein.«
    Einer der Yagas packte Althas Arm und riss sie mit sich fort. Verzweifelt wehrte sie sich, aber es half ihr nichts. Bevor sie hinausgezerrt wurde, warf sie mir einen angsterfüllten Blick zu, aber ich konnte nichts tun – die anderen Yagas hatten ein seidenes Netz um meine Beine geschlungen, und völlig hilflos musste ich es dulden, dass sie mich sorgfältig mit Seidenstricken banden, die selbst einen Bison festgehalten hätten. Dann erst schnitten sie die Riemen los, an denen ich hing. Zwei der Flügelmenschen hoben mich auf und trugen mich hinaus.
    In den Straßen tobte blutiges Chaos. Die Steinbauten der Stadt waren natürlich für die Flammen unangreifbar, aber fast alle einfachen Wohnhäuser waren mit getrocknetem Schilf gedeckt, das wie Zunder brannte. Dichte Rauchschwaden wälzten sich über die Mauern, an denen die Flammen entlangleckten, und in diesem Inferno tobten die schwarzen Teufel. Durch die schwarzen Wolken schienen Meteoritenschwärme niederzuregnen – dann erkannte ich, dass es die geflügelten Feinde waren, die mit Fackeln in der Hand durch die Lüfte sausten.
    In den

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