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Alpengold (German Edition)

Alpengold (German Edition)

Titel: Alpengold (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heiko Grießbach
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nur ein überraschter Laut und Jens sah nur Tina an. Die Waffenhand winkte sie ins Innere des Hotels. Sie mussten gleich links in ein kleines Apartment gehen.
    Chris musterte den Mann. „Hey, das ist doch kein Krimi hier, überlegen Sie sich das. Sie machen alles nur noch schlimmer.“
    Jens sah zu Chris, dem keine Furcht anzusehen war. ‚Sonniges Gemüt‘, dachte er wieder, dann schwemmte die Angst jeden klaren Gedanken fort. Neben ihm stand Sandra, vor Angst gelähmt und zu keiner Reaktion fähig. Die Hände hatte sie erhoben, wie sie es sicher schon in vielen Filmen gesehen, aber noch niemals selber getan hatte.
    „Was ... was hast du denn vor?“, schluchzte Tina, Tränen rannen ihr die Wangen herab. Sie stellte sich zu Sandra, Chris und Jens.
    „Für wie blöd hälst du mich eigentlich?“, herrschte der Mann sie an. „Und sowas will meine Tochter sein? Ich habe deinen Anruf vorgestern mitbekommen. Hol mich hier weg, liebster Jens“, äffte er ihre Stimme nach. „Ich halte das nicht mehr aus, mein Pappi ist so böse ...“ Er lachte kurz auf, doch die Augen schauten weiter boshaft. „Ich habe die Herrschaften schon erwartet.“ Er schüttelte die Zeitung ab und winkte mit der Waffe in eine Ecke. „Du fesselst jetzt die da. Das ist Sandra, ja? Los, los!“
    „Vater!“, flehte Tina noch einmal.
    „Los jetzt, ehe ich mich vergesse!“
    Weinend tat sie, was ihr Vater verlangte. Sandra setzte sich auf den wackligen Stuhl, schloss resigniert die Augen und streckte die Arme nach vorn, damit Tina sie mit der Nylonleine fesseln konnte. Jens und Chris standen mit erhobenen Armen da und konnten nichts tun. Der Lauf der Pistole zeigte genau auf Jens‘ Gesicht und er war überzeugt davon, dass der Irre, Probst, kaltblütig abdrücken würde, wenn er oder Chris eine falsche Bewegung machten. Er ließ Tina nicht aus den Augen und sah sie stumm an, verfolgte jede ihrer Bewegungen und versuchte, einen Blick von ihr zu bekommen. Dünner war sie geworden und dunkle Ringe lagen unter den Augen, die einen gehetzten Ausdruck zeigten, aber nie zu ihm schauten. Ihr Haar hatte an Länge verloren, hing strähnig und glanzlos bis zum Schulteransatz. Das ausgewaschene T-Shirt ließ ihre Schlüsselbeine frei, die sich deutlich durch die blasse Haut abzeichneten.
    „Nun zu euch“, sagte ihr Vater und nickte Jens und Chris zu. „Ich hatte ja Zeit, mir für euch eine Spezialaufgabe zu überlegen. Ihr fahrt jetzt sofort in die Stadtmitte, dort ist ein Einkaufscenter mit Baumarkt. Ihr besorgt euch an Ausrüstung, was ihr braucht und fahrt nach Brusson zur Goldmine.“
    „Was?“, unterbrach ihn Jens mit erstickter Stimme. Überrascht riss er die Augen weit auf und starrte Probst an.
    „Quatsch mir nicht dazwischen! Ihr holt soviel Gold, wie ihr tragen könnt und bringt es mir her, war das verständlich? Bis Brusson ist es nicht so weit, es sind kaum dreihundert Kilometer. Ein paar Stunden Fahrt, etwas Laufen, eine Übernachtung im Auto, morgen Abend seid ihr zurück und übergebt mir das Gold. Natürlich nicht hier, bin ja nicht doof. Falls ihr die Polizei ruft, findet sie uns nicht hier, aber ihr findet anschließend das Mädel hier ein wenig tot vor, habt ihr verstanden?“ Sein linker Zeigefinger hatte spitz und lang auf Sandra gezeigt, als wollte er sie wie ein Dorn aufspießen.
    Tina starrte ihren Vater verblüfft und mit offenem Mund an. Jens nickte verwirrt, er verstand im Moment nicht viel. Sein Blick war zum ausgestreckten Zeigefinger gezuckt und von dort zu Sandra. Sandra hielt die Augen geschlossen, nur ihr angespannter Gesichtsausdruck zeigte, dass sie bei Bewusstsein war und jetzt sagte sie lapidar: „Aus der Mine ist kein Gold mehr zu holen.“
    „Red‘ keinen Blödsinn!“, fuhr Probst sie an.
    „Sie meint, was mit den Hämmern abzuschlagen war, haben wir aus der Mine geschafft. Was jetzt noch an Gold dort ist, bekommt man nur mit größeren Werkzeugen aus dem Felsen“, erklärte Jens.
    „Dann nehmt größere Hämmer und Meißel mit, lasst euch was einfallen, wie ihr das Gold aus der Mine kriegt, sonst ...“ Sein drohender Blick, in dem etwas Irres funkelte, sprach Bände. Er bewegte die Pistole von einem zum anderen, bis sie wieder auf Jens zeigte. „Also weiter im Text.“ Seine Augen ruckten zu Chris. „Du hast ein Handy?“
    Chris nickte.
    Probst ging zu Sandra, riss ihr das Handy aus der Hosentasche und steckte es ein. Sandra hatte erschreckt die Augen aufgerissen und versuchte, auf dem Stuhl

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