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Alpengrollen: Kriminalroman

Alpengrollen: Kriminalroman

Titel: Alpengrollen: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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Fridolin mit Nachnamen heißt?«, fragte er dann noch.
    »Nein, leider nicht. Ich kenne ihn nur als Fridolin. Aus unserer Stammkneipe hinter dem Ostbahnhof.« Helmut schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Aha. Und wo er genau wohnt, weißt du nicht, oder?«
    »Nein. Er hat nur gesagt, dass es in der Nähe vom alten Grünwalder Stadion ist. Gleich unten bei der Isar. Nicht weit von irgend so einem Sportplatz und einem Schwimmbad entfernt. Mehr weiß ich nicht. Ehrlich. Vielleicht ist es ja Untergiesing.«
    »Und wie heißt eure Stammkneipe am Ostbahnhof?«
    »Single Bar.«
    »Aha.« Max notierte alle Angaben des Jungen auf einem Zettel. Dieser Fridolin würde leicht aufzutreiben sein, freute er sich. Da müsste man ja nur in der Bar nachfragen. Und Franz müsste halt noch einmal einen genauen Namensabgleich von allen gemeldeten Giesingern in der Nähe der Isar machen. Das sollte dann reichen. Und schon hätte man sie wieder, die Sabine.
    »War das alles?«, fragte Helmut jetzt.
    »Ja, mein Junge. Das war alles. Ich danke dir vielmals. Wie lange machst du denn noch Urlaub hier?«
    »Noch zwei Wochen. Dann geht es wieder nach München zu meinen Eltern. Meinem Vater in der Firma helfen.«
    »Na, dann wünsch ich dir noch viel Spaß bei deiner Oma. Lass dich schön verwöhnen. Servus.« Max öffnete die Tür und trat fröhlich pfeifend in den klaren, sonnigen Wintertag hinaus. Ich muss auf der Stelle Anneliese anrufen und ihr Bescheid sagen, dachte er, als er die Auffahrt hinunterlief. Und Franz ruf ich gleich danach an. Der soll diesen Fridolin auftreiben. Gott sei Dank. Mein wohlverdienter Urlaub ist gerettet.
    »Auf Wiedersehen!«, rief ihm Helmut nach, drehte sich um und schloss die Tür.

16
     
    Anneliese verstaute schnell die verderblichen Lebensmittel im Kühlschrank, bevor sie den kleinen Umschlag ohne Absender, den sie eben aus ihrem Briefkasten geholt hatte, öffnete. ›100.000 Euro oder deine Tochter stirbt. Auf keinen Fall Polizei einschalten. Genaueres folgt.‹
    Als sie die Botschaft auf dem kleinen weißen Zettel gelesen hatte, musste sie sich vor Schreck erst mal auf einen ihrer handgedrechselten hellbraunen Küchenstühle setzen. Sie spürte ihr Herz bis in den Hals hinauf klopfen. Das konnte doch gar nicht sein. Max hatte doch vorhin am Telefon gesagt, dass alles in Ordnung sei. Sabine sei bei einem neuen Freund, gleich nebenan, in Giesing. Sein Kollege würde nur noch die genaue Adresse rausfinden und dann würde sie hinfahren und ihre Tochter zur Rede stellen. So hatte sie es sich vorgenommen. Und jetzt das. Sollte Max sich etwa geirrt haben? Hastig wählte sie seine Nummer. Doch er hatte das Handy schon wieder ausgeschaltet. Kann dieser Mensch denn sein Telefon nicht ein einziges Mal anlassen, haderte sie.
    Genaueres folgt, hieß es in dem Erpresserschreiben. Na gut, bis dahin konnte sie ja sowieso nichts tun. Sollte sie bei der Polizei anrufen? Lieber nicht. Da stand ja schwarz auf weiß, dass sie das auf keinen Fall tun dürfe. Aber Monika! Die könnte sie doch auf jeden Fall anrufen.
    »Moni?«
    »Hallo, Annie. Na, wie geht’s? Hast du schon etwas Neues von Sabine, respektive Max?«
    »Ach, Moni. Es ist ganz schrecklich. Du wirst es nicht glauben. Aber ich habe eben einen Erpresserbrief bekommen. 100.000 Euro oder deine Tochter stirbt, steht darin. Dabei hat Max doch vorhin noch gemeint, dass alles in Ordnung wäre. Und Sabine wäre in München.« Anneliese wischte sich mit ihrer freien Hand zitternd die Tränen aus dem Gesicht.
    »Hast du schon die Polizei verständigt?«
    »Nein. Keine Polizei, steht in dem Brief.«
    »Verstehe. Und was meint Max dazu?«
    »Den kann ich schon wieder nicht erreichen. Der hat wie immer sein Handy ausgeschaltet.« Stiller Vorwurf und pure Verzweiflung mischten sich in ihrer Stimme.
    »Der alte Faulpelz will nur wieder Akku sparen. Sonst müsste er das Ding ja ab und zu mal aufladen«, motzte Monika genervt. »Und das wäre ihm viel zu stressig. Manchmal geht er mir gewaltig auf den Wecker mit seiner ökonomischen Lebensweise.«
    »Aber was soll ich denn jetzt tun?« Normalerweise war Anneliese durch nichts so leicht zu erschüttern. Aber im Moment wusste sie wirklich nicht mehr ein noch aus.
    »Am besten kommst du erst mal zu mir in die Kneipe. Und dann sehen wir weiter. Okay?«
    »Gut, Moni. Danke. Ich bin in einer halben Stunde bei dir.« Sie legte auf und putzte sich kräftig die Nase.

17
     
    Max fuhr in die Pension zurück und holte seine Skiausrüstung aus dem

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