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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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fünfzig Jahre studierte und zu der Schlussfolgerung gelangte, die kolossalen Zeichnungen gehörten zu einem von der Nazca-Kultur geschaffenen astronomischen Kalender und seien möglicherweise auch dazu da, Botschaften an die Götter zu senden.
    Reiche hatte im Hotel Nazca Lines gewohnt, das damals viele Jahre lang unter dem Namen Hotel Turistas bekannt war, und jeden Abend einen einstündigen Vortrag über das archäologische Phänomen gehalten. Lynn hatte Baranelli in Harvard über Reiche sprechen hören und war sich sicher, dass er während seines Aufenthalts in Nazca an keinem anderen Ort absteigen würde. Außerdem gab es nicht allzu viele andere Möglichkeiten.
    Adams und Lynn gingen an gemähten Rasenflächen und kleinen Palmen vorbei, betraten das weiß getünchte, im Kolonialstil gehaltene Hotelfoyer und steuerten gleich auf die Rezeption zu.
    Lynn, die versuchte, sich nicht allzu unsicher wegen ihres fehlenden Zahns und ihrer allgemein zerzausten Erscheinung zu fühlen, trat lächelnd an die Theke.
    »Guten Morgen«, sagte sie freundlich. »Sprechen Sie Englisch?«
    Die junge Angestellte nickte. »Ein wenig, ja.«
    »Großartig«, erklärte Lynn. »Wir kommen von der Universität Harvard und sollen Professor Baranelli hier zum Frühstück treffen, aber ich glaube, wir sind ein wenig zu früh dran. Wäre es in Ordnung, wenn wir hier auf ihn warten?«
    Die Angestellte wirkte verunsichert. »Sie wollen sich mit dem Professor zum Frühstück treffen?«
    Lynn nickte. »Richtig«, bekräftigte sie.
    »Bedaure sehr, aber Professor Baranelli ist nicht hier.«
    »Er wohnt gar nicht hier?«, fragte Lynn ziemlich besorgt.
    »Oh nein, er wohnt schon hier. Er ist nur schon fort.«
    »Fort?«, wiederholte Lynn. »Wohin denn?«
    Die Angestellte wies hinaus über die gepflegte Rasenfläche. »Zum Flugfeld auf der anderen Straßenseite«, erklärte sie. »Wenn Sie sich beeilen, erreichen Sie ihn noch, bevor er fliegt.«
    Weniger als zwei Minuten später hatten Adams und Lynn die Jiron Bolognesi überquert, liefen schnell durch einen metallenen Torbogen und rannten über die kalte Rollbahn auf das kleine Flughafengebäude zu.
    Als sie aufblickten, sahen sie zwei kleine Propellermaschinen, die am Himmel aufstiegen. Ob in einer davon Baranelli saß?
    In den offenen Hangars standen ungefähr ein Dutzend weiterer Flugzeuge, von denen drei gerade startbereit gemacht wurden. Für so einen kleinen Flughafen war hier ungewöhnlich viel los.
    Adams streckte gerade die Hand nach der Tür des Kontrollzentrums aus, als Lynn an seinem Ärmel zupfte. »Matt«, sagte sie aufgeregt und wies auf eine der drei Maschinen, die auf die Startbahn zurollten. »Da ist er!«
    Adams folgte Lynns ausgestrecktem Finger und sah einen tiefgebräunten, leicht übergewichtigen Mann mit schütterem Haar und Metallbrille, der in ein altmodisches Khakihemd und Shorts gekleidet war und sich anschickte, in eines der kleinen Flugzeuge zu klettern.
    »Professor!«, schrie Lynn über die Startbahn hinweg.
    Der Mann schaute in ihre Richtung. Seine Miene wirkte ärgerlich, wenn sich auch ein Hauch von Neugierde hineinmischte.
    Als Lynn winkte und noch einmal nach ihm rief, erkannte er sie, und ein breites Lächeln erhellte seine strengen Züge. Er bedeutete dem Piloten, das Flugzeug anzuhalten, und eilte über das Rollfeld auf Lynn zu.
    »Lynn!«, rief er mit überschwänglichem, süditalienischem Akzent aus. »Was in aller Welt machen Sie denn hier?«
    »Wir brauchen Ihre Hilfe«, erklärte Lynn unumwunden.
    Nach kurzem Überlegen lächelte Baranelli. »Natürlich, was immer Sie brauchen, gehört Ihnen. Aber wir werden in der Maschine reden müssen«, sagte er und drehte sich um, um in das Flugzeug zu steigen. »Die Bedingungen werden nur noch eine Stunde lang perfekt sein.«
    Lynn sah Adams an und stöhnte auf. Schon wieder in ein Flugzeug steigen? Das hatte ihr gerade noch gefehlt.
    Trotzdem folgte sie Baranelli an Bord der kleinen Maschine, wobei sie betete, dass es ihr ausnahmsweise – nur dieses eine Mal – vergönnt sein würde, normal zu landen.
    »Den größten Teil des Jahres muss man am Vormittag oder frühen Nachmittag in der Luft sein, weil es sonst zu dunstig wird«, erklärte Baranelli, während die Cessna von der Rollbahn abhob und hoch in die dünne Bergluft aufstieg, »aber ich habe in letzter Zeit festgestellt, dass der frühe Morgen die beste Zeit ist. Ich bin schon fünfzig Mal hier oben gewesen, und ich kann Ihnen sagen, dass es mich immer

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