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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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wenn die letzten paar Tage sie eines gelehrt hatten, dann, dass man niemals vorsichtig genug sein konnte.
    Mit dem Rucksack in der Hand trat Lynn auf die Empfangstheke zu. Nach einem kurzen Gespräch mit der Empfangssekretärin, bei dem Lynn um eine vollständige DNS-Untersuchung der drei Proben bat, die sie bei sich hatte, erklärte man ihnen, sie könnten wegen eines Auftragsstaus frühestens in einem Monat mit den Ergebnissen rechnen. Doch die Übergabe von fünfhundert Dollar in bar – freundlicherweise von Fabricio Baranelli zur Verfügung gestellt – verkürzte die Wartezeit augenblicklich auf gut eine Woche.
    Lynn wandte sich an Adams. »Eine Woche«, sagte sie ernüchtert, obwohl sie mit so etwas gerechnet hatte. »Können wir so lange warten?«
    »Ohne Zugang zu Regierungslabors haben wir keine andere Wahl. Ich meine, wir könnten überhaupt nur Zugang zu besseren Einrichtungen bekommen, wenn wir uns deiner Stellung bedienen, aber das würde bedeuten, deinen Namen zu benutzen, und das können wir uns auf keinen Fall leisten.«
    Lynn nickte und wandte sich erneut der Empfangsdame zu. »Okay«, erklärte sie und gab ihr eine Handynummer, die zu einem neu gekauften, nicht nachzuverfolgenden Prepaidhandy gehörte. »Rufen Sie mich an, sobald Sie etwas wissen. Und wenn Sie uns die Ergebnisse in unter einer Woche liefern, bedeutet das noch einmal fünfhundert Dollar für Sie.«
    Als sie das Gebäude verließen, sagte Lynn: »Okay, und was machen wir jetzt?«
    »Den wissenschaftlichen Teil haben wir erledigt«, erklärte Adams, »und jetzt geht es richtig an die Arbeit. Wir treffen uns mit meinen Freunden.«
    Baranelli hatte Wort gehalten. Am Tag nach ihrem Treffen waren Lynn und Adams zurück in den Vereinigten Staaten.
    Der Professor hatte für seine Forschungen aus der Luft langfristig ein Flugzeug gechartert. Er hatte einen Flug nach Mexiko angemeldet und als Grund Recherchen angegeben. Der kleine Vogel hatte einmal in Kolumbien aufgetankt werden müssen, und dann waren sie weiter nach Mexiko, wo niemand auf dem kleinen Flugfeld Interesse an den beiden Passagieren gezeigt hatte, die ausstiegen und ihrer Wege gingen.
    Der Schmerz durch die eilig gezogenen Zähne, der so lange durch ihren Andrenalinpegel überdeckt worden war, wurde jetzt unerträglich, und daher setzte Adams seine alten Kontakte ein, um einem freundlichen Zahnarzt in einer nahegelegenen Kleinstadt einen spätabendlichen Besuch abzustatten.
    Der Zahnarzt, der wie Adams Oglala-Lakota war, akzeptierte Bargeld und stellte keine Fragen. Er erklärte Adams allerdings, es sei gut, dass sie jetzt gekommen seien; wenn sie länger mit der Behandlung gewartet hätten, wäre es womöglich zu einer Infektion gekommen, die zu einer Blutvergiftung hätte führen können.
    Der alte Herr hatte sie rasch – wenn auch nicht gerade schmerzlos – zusammengeflickt und ihnen geraten, sich auszuruhen. Adams und Lynn hatten nur gelächelt und das Gleiche gedacht: Schön wäre es .
    Die Stadt lag in Grenznähe, und nach ihrem kurzen Abstecher führte Adams Lynn über dieselben unbewachten Wege, über die er vor einigen Tage nach Mexiko gelangt war.
    Während sie als Anhalter in einem verbeulten Pick-up durch Arizona nach Phoenix fuhren, hatte Adams mit dem neuen Handy einen seiner Kollegen von den Schattenwölfen angerufen und darauf geachtet, Codes zu benutzen, die er seit Jahren nicht gebraucht hatte; er war sich bewusst, dass er, wenn er offen redete, durchaus auf elektronischem Weg abgehört werden konnte. Aber sein Freund hatte ihn verstanden, und sie hatten für den nächsten Morgen ein Treffen vereinbart.
    Die Schwitzhütte der Tohono O’odham lag in einem Teil des Reservats, der für alle, die nicht mit dem Stamm verbunden oder auf seine Einladung hier waren, vollständig tabu war.
    Bei der Schwitzhütte handelt es sich um einen uralten indianischen Brauch, eine traditionelle Stammeszeremonie, die immer noch von zahlreichen Stämmen im ganzen Land durchgeführt wird. Sie ähnelt insofern einer Sauna, als Hitze und Feuchtigkeit vorhanden sind – die Besucher sitzen um eine mit Steinen gefüllte Feuergrube, auf die sie Wasser gießen, während sie in dem stabilen, mit Decken abgedichteten Zelt sitzen –, aber eine Schwitzhütte ist eine spirituellere Angelegenheit, bei der die Hitze eingesetzt wird, um eine Atmosphäre zu schaffen, in der man sich wie im Bauch der »großen Erdmutter« fühlt. Sie soll nicht nur den Körper reinigen, sondern auch den

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