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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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Verstand, die Gefühle und den Geist.
    Adams und Lynn kamen am frühen Morgen bei der Schwitzhütte an. Adams begrüßte seine ehemaligen Kollegen mit herzlichen Umarmungen und lernte die neueren Mitglieder des alten Teams kennen. Auch Lynn wurde vorgestellt, und ihr war klar, welche Ehre es für sie bedeutete, hier zu sein – Außenseiter waren selten willkommen.
    Adams freute sich, seine alten Freunde zu treffen, aber es beunruhigte ihn, dass er Mark »Spirit From Above« Takanawee nicht bei der Versammlung sah. Die Tatsache, dass dieser ihm seinen Pass und etwas Bargeld für seine Reise nach Südamerika überlassen hatte – und die aufgewühlten Mienen der anderen Männer – ließen nichts Gutes ahnen.
    Doch seine Fragen würden warten müssen. Die Tradition schrieb vor, dass sie sich erst auf rituelle Weise reinigen und dann das Feuer für die Zeremonie anzünden mussten, bevor das Gespräch beginnen konnte.

2
    Adams warf Lynn einen Blick zu. Sie befand sich nicht zum ersten Mal in einer Schwitzhütte – als sie verheiratet gewesen waren, hatte er sie in seinem Heimatreservat mit zur Lakota-Hütte genommen –, aber er sah, dass die extreme Hitze ihren Zoll von ihr forderte und ihr der Schweiß reichlich über Gesicht und Hals rann. Wie der Brauch es verlangte, war sie vollständig angezogen. Adams fragte sich, ob sie ohnmächtig werden würde. Das letzte Mal war schließlich lange her.
    Doch sie hielt sich gut und fiel sogar in die rituellen Lieder und Sprechgesänge ein, die im Takt zu dem stetigen, rhythmischen Klang der Trommeln erklangen. Für Adams hatte sie nie schöner ausgesehen.
    »Matt«, begann John »First to Dance« Ayita, ein Cherokee, der die Einheit leitete und nach Adams’ Abschied in diese Stellung aufgerückt war, »es ist Zeit zu reden.«
    Mit seinen Worten veränderte sich die Atmosphäre im Zelt abrupt.
    Adams nickte. »Was ist mit Mark?«
    Ayitas Miene nahm einen gequälten Ausdruck an. Er sah zum Zeltdach und zum Himmel darüber auf. »Er wurde vor nicht langer Zeit von uns genommen. Jetzt ist er bei den Geistern.«
    »Wie ist das passiert?«, fragte Adams, obwohl er fürchtete, dass er die Antwort bereits kannte.
    »Herzinfarkt.«
    Adams wusste, dass der Zufall zu groß war. Auf keinen Fall konnte das ein echter Herzinfarkt gewesen sein, und der Kummer überrollte ihn. Das war allein seine Schuld. Der Feind musste bei seiner Einreise nach Chile auf dem Flughafen sein Bild aufgenommen und herausgefunden haben, mit welchem Pass er reiste, und anschließend Mark Takanawee aufgespürt haben. Und dann mussten diese Leute ihn gefoltert haben, um Informationen zu erpressen, und schließlich hatten sie einen Herzinfarkt vorgetäuscht.
    »Hattet ihr eine Möglichkeit, seinen Leichnam anzusehen?«
    Ayitas Gesicht war ernst. »Bodaway konnte ihn aus der Leichenhalle holen, bevor er begraben wurde.«
    Bodaway »Fire-Maker« Arawan war der oberste Mediziner der Schattenwölfe und eine Legende unter den Stämmen, weil er die traditionelle Medizin mit den neuesten Verfahren verschmolz.
    »Ich glaube, es war ein Elektronentrigger«, erklärte Arawan mit gedämpfter Stimme. »Ein solches Gerät wird angeblich vom Militär getestet, ist aber im Handel noch nicht erhältlich. Es sendet eine Statikwelle direkt ins Herz, wo sie das normale, regelmäßige elektrische Signal stört und die Anzeichen und Symptome eines Myokardinfarkts erzeugt. Wenn ich nicht nach etwas Ungewöhnlichem gesucht hätte, wäre es mir vollkommen entgangen. Aber er hatte zwei winzige Verbrennungen unter seinem Brusthaar, die darauf hinwiesen, dass ein elektronisches Gerät eingesetzt wurde. Das passt auch zu meinen anderen Befunden, darunter mehrere Prellungen und Quetschungen am Körper, die darauf hinwiesen, dass er misshandelt und gefesselt wurde. Dazu Nadelstiche in seiner rechten Ellenbeuge und die ungewöhnlichen Blutproben.«
    »Ungewöhnlich in welcher Hinsicht?«, fragte Adams. Die Schuldgefühle nagten schmerzhaft an ihm.
    »Ich habe Spuren kurz wirksamer Barbiturate gefunden, insbesondere Thiopental, einen Wirkstoff des sogenannten Wahrheitsserums Sodiumpenthotal. Das weist darauf hin, dass er entführt und verhört wurde, bevor er mit einem elektronischen Gerät, das außerhalb von Militärkreisen unbekannt ist, getötet wurde.«
    »Dann hat man ihn hingerichtet?«, fragte Adams.
    »Ohne den Schatten eines Zweifels«, bekräftigte Arawan.
    John Ayita sah Adams mit hartem Blick an. »Und ich finde, es ist Zeit, dass

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