Alpha: Thriller (German Edition)
Möglich, dass die Katastrophe sie härter traf als uns, weil sie von Technologie abhängig waren, sodass sie vollständig ausstarben und wir uns nach oben kämpfen konnten.«
Lynn und Adams wechselten einen Blick. Ein anderer Zweig der menschlichen Familie? So etwas hatten sie nicht einmal in Betracht gezogen, und Adams war die Vorstellung weitaus überzeugender erschienen, dass Lynn die Leiche eines Außerirdischen oder eines Zeitreisenden gefunden hatte, zwei weitere Möglichkeiten, die eine Erklärung für den uralten Körper liefern könnten.
»Für mich sieht es so aus, dass Sie die DNS umgehend untersuchen lassen müssen«, erklärte Baranelli. »Dann wissen wir, womit wir es zu tun haben.«
»Deshalb müssen wir ja auch unbedingt zurück in die USA«, pflichtete Adams ihm bei. »Die Beweisstücke untersuchen lassen und herausfinden, was zum Teufel hier vorgeht.«
Baranelli nickte. »Das wird gefährlich, meine Freunde. Es ist klar, dass der Körper für jemanden sehr bedeutsam ist, und diese Unbekannten werden vor nichts zurückschrecken, um ihr Geheimnis zu bewahren.«
»Da haben Sie wohl recht«, sagte Adams. »Ich glaube ja, wir haben es mit Regierungsinteressen auf höchster Ebene zu tun; mit Leuten, die so viel Macht haben, dass sie auch weit südlich ihrer Grenzen agieren können.«
»Wenn so jemand ein Geheimnis hat, dann ist es bestimmt wert, dass man dahinterkommt, was?«, fragte Baranelli mit einem schelmischen Lächeln und zwinkerte. Er trank noch einen Schluck von seinem Wein und sah Adams und Lynn direkt an. »Und das ist auch der Punkt, an dem Sie meine Hilfe brauchen, ja? Sie wollen wissen, ob ich in der Lage bin, Sie unentdeckt zurück in die USA zu schmuggeln?«
Adams und Lynn nickten und sahen zu, wie Baranelli sich nachschenkte und dann das Glas mit einem langen, gemächlichen Zug zur Hälfte leerte.
»Aber nur, wenn Sie sich sicher sind, das tun zu können, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen«, setzte Lynn ernst hinzu.
Baranelli machte eine wegwerfende Handbewegung. »Machen Sie sich darüber keine Gedanken«, sagte er. »Ich glaube, dass ich Ihnen helfen kann, und ich bin mir sicher, dass ich mich absolut nicht in Gefahr bringe. Außerdem, was ist das Leben schon ohne ein wenig Aufregung?« Er leerte sein Weinglas. »Ich verspreche Ihnen, dass Sie morgen zurück in den USA sind. Versprechen Sie mir dafür, dass Sie mir erzählen, was Sie herausfinden.«
»Das werden wir, Fabricio«, gelobte Lynn. »Und wir werden auch herausbekommen, wer hinter dieser ganzen Sache steckt«, sagte sie und ergriff Adams’ Hände. »Ich bin es leid, das Opfer zu sein«, fuhr sie fort, und Adams war schockiert über die glühende Entschlossenheit in ihrem Blick. »Sie glauben, dass wir tot sind, dass sie gewonnen haben. Aber wir werden herausfinden, wer sie sind, und dann bekommen sie es mit uns zu tun.«
3. Teil
1
DNA Analytics lag in der Innenstadt von Phoenix, eines von Tausenden ähnlicher Labors überall in den USA. Solche Firmen führen hauptsächlich Vaterschaftstests durch, wenn auch viele mit dem FBI und anderen Strafverfolgungsbehörden kooperieren und DNS-Spuren im Zusammenhang mit Kriminalfällen untersuchen.
Lynn hatte dieses spezielle Labor ausgesucht, weil es grundsätzlich nicht für die Regierung oder Strafverfolgungsbehörden tätig und damit etwas weniger exponiert war als viele andere solcher Einrichtungen. Außerdem hatte es eine Zweigstelle in Los Angeles, die in der Lage war, die Stofffragmente zu analysieren, die Lynn an der Fundstätte an sich genommen hatte. Dadurch konnten sie alles mit nur einem Besuch erledigen und sich so wenig wie möglich zeigen.
Als sie das Foyer betraten, waren sie erstaunt über das geschäftige Treiben. Das Publikum reichte von jungen Müttern mit schreienden Babys über ältere Collegedozenten bis hin zu Labortechnikern in weißen Kitteln. Ein reges Kommen und Gehen herrschte.
Adams hatte sich den Kopf rasiert und ließ sich einen Bart wachsen, während Lynn sich das Haar blond gefärbt hatte. Außerdem hatte sie ihren Make-up- und Kleidungsstil stark verändert und trug jetzt blaue Kontaktlinsen. Zusätzlich hatten sie beide ihre Hautfarbe mit Puder aufzuhellen versucht und Brillen aufgesetzt, um ihre Gesichtskonturen zu verfremden. Trotzdem vermieden sie es, in die Sicherheitskameras zu sehen, die sich von der Decke aus in die belebte Eingangshalle richteten. Zwar waren sie offiziell tot – Lynn inzwischen sogar zwei Mal –, aber
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