Alpha: Thriller (German Edition)
bei Colchester, ungefähr zwanzig Meilen südwestlich der Stadt. Habt ihr das Dossier über ihn gelesen?«
Adams und Lynn nickten beide. In der begrenzten Zeit, die Stephenfield und seinen Kontaktleuten zur Verfügung gestanden hatte, hatte er nicht nur ein Informationspapier über die Bilderberg-Gruppe selbst verfasst, sondern auch biografische Details über das Steuerungskomitee der Gruppe zusammengetragen.
»Dann wisst ihr ja, dass er ein hohes Tier in Washington war und offensichtlich immer noch großen Einfluss in der Stadt hat. Über sein Leben bis zum Alter von dreißig bekomme ich nicht allzu viel heraus, aber seitdem hat er anscheinend einen kometenhaften Aufstieg durch die Ränge der militärischen und zivilen Nachrichtendienste hingelegt. Er ist gern dort, wo etwas los ist, daher ist er, obwohl er inzwischen pensioniert ist, in der Nähe der Hauptstadt wohnen geblieben. Erscheint logisch. Als Kopf der Bilderberg-Gruppe dürfte er den Wunsch haben, über alles auf dem Laufenden zu sein.«
»Wissen wir etwas über sein Haus?«, fragte Adams.
Stephenfield lächelte. »Fast alles. Wir haben von den städtischen Behörden die Original-Baupläne bekommen, und auch Grundrisse, auf denen verschiedene, der Sicherheit dienende Veränderungen aufgeführt sind. Außerdem haben wir Verbindung zu den Sicherheitsfirmen aufgenommen, die sie installiert haben, und weitere Einzelheiten erfahren. Da das Grundstück keine militärische Einrichtung ist, besitzen wir auch die neuesten, hochauflösenden Satellitenbilder davon.«
Stephenfield zog einen Stapel Papiere hervor – Blaupausen, Karten und Hochglanzfotos – und breitete sie auf einem alten, zerkratzten Tisch aus, der in der Mitte des Büros stand.
Zuerst wies er auf eines der Satellitenfotos, das Jacobs’ Haus und Grundstück zeigte. »Hier seht ihr das Gebäude«, erklärte er und wies auf das gewaltige, zweiflüglige Herrenhaus. »Es liegt in der Nähe einer Klippe, die zweihundert Fuß tief zum Potomac abfällt, auf einem etwas über dreißig Meter langen Rasenstück. Auf der anderen Seite befindet sich die Einfahrt, die fast eine Meile weit von dem Tor zur Straße zum Eingang führt. Und diese Wälder, durch die die Straße verläuft und die sich zu beiden Seiten ungefähr eine Meile weit erstrecken, gehören auch alle ihm, sodass er fast zwei Quadratmeilen Land besitzt, oder ungefähr zwölfhundert Morgen.«
»So nahe an der Hauptstadt ist das eine Menge«, merkte Lynn an.
»Du hast ja gesehen, wie groß sein Vermögen ist«, meinte Adams. »Wie war das? Zwei Milliarden Dollar? Er kann sich das leisten.«
Stephenfield nickte. »Ja, und das ist noch vorsichtig geschätzt.«
Adams sah zu Stephenfield und Ayita auf. »Also, was habt ihr vor?«
Ayita sprach offen. »Unsere Ressourcen sind offensichtlich begrenzt. Wir sind zu zwölft«, sagte er und meinte die Einheit der ehemaligen Schattenwölfe, »und setzen auch andere Kollegen aus den Stämmen ein. Einige unserer Leute haben sich bereits an Tony Kern gehängt, und wir haben zwei Männer in Jacobs’ Nähe postiert. Sie gehören dem Mattaponi-Stamm aus Virginia an; Brüder von ›Great Spirit‹.«
Thomas »Great Spirit« Najana war relativ neu in der Gruppe, aber Adams vertraute auf Ayitas Urteilsvermögen und hatte kein Problem damit, Aufgaben an Familienmitglieder des Mannes auszugliedern – schließlich waren Familienbande die beste Versicherung.
»Wir entsenden auch andere, um einen weiteren Amerikaner im Komitee zu überwachen, Harold Weissmuller«, fuhr Ayita fort. »Er ist oben in San Francisco, aber bis morgen in aller Frühe müssten wir ihn haben.«
Weissmuller war ein Milliardär; ein Geschäftsmann, der sein Vermögen mit Öl gemacht hatte, aber seitdem in jede nur mögliche andere Branche – vom Waffenhandel bis zu Medien – expandiert war.
»Und die anderen?«, fragte Adams.
»Sie befinden sich momentan außerhalb unserer Reichweite«, gestand Stephenfield. »Sie stammen aus der ganzen Welt, daher fällt es uns schwer, Zugang zu ihnen zu finden. Wir versuchen jedoch, eine Art elektronischer Überwachung aus der Ferne einzurichten. Eigentlich müssten wir recht bald eine ziemlich gute Vorstellung davon haben, was sie im Schilde führen.«
Adams sah Ayita direkt an. »Ich möchte mich in Washington mit Thomas treffen.«
Lynn warf zuerst Adams und dann Ayita einen Blick zu. »Ich auch«, sagte sie und war sich dabei bewusst, dass ihr Exmann über den Vorschlag alles andere als
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