Alpha: Thriller (German Edition)
sie damit zu. Er beugte sich über sie und küsste sie sanft auf die Wange.
Was sie wohl für ihn empfand? Er wusste, dass ihr körperliches Zusammenkommen in Peru wahrscheinlich aus einem starken emotionalen Drang heraus geschehen war. Die Anspannung nach ihrer Flucht durch Chile und dem darauf folgenden Hubschrauberabsturz hatte nach einem Ventil gesucht. Aber für ihn war es mehr gewesen; etwas, das er sich auf einer tieferen Ebene ersehnt hatte, und er hoffte, dass Lynn ebenso empfand.
Seitdem hatten sie nicht wirklich eine Chance gehabt, richtig zu reden, da alles so schnell passiert war. Doch als er jetzt auf sie hinuntersah, sein Herz den sprichwörtlichen Schlag aussetzte und sein Magen sich flau anfühlte, wusste er eines ganz genau: Er liebte sie.
Er legte sich neben sie, nahm sie in die Arme und schmiegte den Kopf an ihren. Dann schloss er die Augen, sog den Duft ihres Haars ein und fühlte sich zum ersten Mal seit vielen Jahren zufrieden.
Und dann, endlich: Zum ersten Mal seit langer Zeit fand er richtigen Schlaf.
Zwölf Stunden später nahmen Adams’ Sinne den Mann wahr, der gleich an die Tür klopfen würde. Er stand bereits da. Die Schritte, die den Weg heraufkamen, hatten ihn geweckt, und er war von der Couch gesprungen. Nach seinem langen, dringend benötigten Schlaf fühlte er sich erfrischt und von neuer Energie erfüllt.
Dem Rhythmus des Gangs zufolge nahm er an, dass es Stephenfield war, obwohl es sich anhörte, als hätte der Nachrichtenoffizier die Länge seiner Schritte verändert; vielleicht um zu testen, wie aufmerksam er war.
»Komm rein, Sam«, sagte er und öffnete die Tür, bevor der andere klopfen konnte.
Stephenfield blickte auf und lächelte. »Dann bist du nicht darauf hereingefallen?«
»Fast hättest du mich hinters Licht geführt«, scherzte Adams, während er seinen alten Freund einließ, »aber ich schätze, nächstes Mal musst du dir mehr Mühe geben.«
»Na ja, du warst eben immer der Beste«, räumte Stephenfield ein und trat ins Wohnzimmer. Er sah Lynn auf dem Sofa sitzen, die nach ihrem langen Schlaf ausgeruht war, und nickte ihr grüßend zu. »Hi, Lynn«, sagte er freundlich.
»Hi, Sam«, gab Lynn zurück. »Ich weiß nicht genau, was wir in der Küche haben. Kann ich Ihnen etwas anbieten?«
Stephenfield schüttelte den Kopf. »Nein, danke«, antwortete er. »Sie wollen das jetzt sicher sofort hören. Wir haben Neuigkeiten.«
Adams setzte sich neben Lynn auf die Couch, und die beiden nahmen sich an der Hand, ohne darüber nachzudenken. Stephenfield nahm gegenüber auf dem Sessel Platz.
»Also, zuerst das Wichtigste«, begann er. »Wir haben bei DNA Analytics nachgefragt und die Ergebnisse sind noch nicht da.«
Adams nickte. »Ja, wir schätzen, dass es noch ein, zwei Tage dauern wird. Aber hoffentlich wird das Geld die Sache ein wenig beschleunigen.«
»Und der Helikopter?«, fragte Lynn nervös.
»Es sieht so aus, als hätten wir mit der Bilderberg-Gruppe recht gehabt. Wir haben die Nummern benutzt, die Sie uns gegeben haben, und die Hubschrauber über mehrere Umwege zu der Person zurückverfolgt, die sie gechartert hat.« Stephenfield bemerkte die gespannten Mienen Lynns und Adams’. »Wesley Jones«, erklärte er, und als er ihre verwirrten Gesichter sah, wurde ihm klar, dass sie
wahrscheinlich noch nie von dem Mann gehört hatten. Warum sollten sie auch? »Fünfundsechzig, ehemals beim Militärgeheimdienst im Rang eines Colonels. Jetzt persönlicher Berater von Stephen Jacobs.«
Adams und Lynn hatten Dossiers darüber erhalten, was Stephenfield bereits über die Bilderberg-Gruppe herausgefunden hatte, daher wussten sie sofort, wer Stephen Jacobs war.
»Der Vorsitzende der Gruppe?«, fragte Adams trotzdem nach.
»Genau der. Ich will es genau erklären«, fuhr Stephenfield fort. »Der Berater des Vorsitzenden der Bilderberg-Gruppe ist derjenige, der die Hubschrauber gechartert hat, die das Ingenieursteam in die Antarktis gebracht haben und mit dem Leichnam abgehoben sind. Jetzt haben wir eine eindeutige, unzweifelhafte Verbindung zwischen der Gruppe und dem hergestellt, was euch beiden passiert«
»Okay«, meinte Adams in gemessenem Tonfall. »Was wissen wir sonst noch?«
»Darüber möchte John selbst mit euch reden«, erklärte Stephenfield zur Antwort und stand vom Sessel auf. »Kommt, gehen wir.«
Das Gewerbegebiet Hi Kdan gehört zur San-Xavier-Industrieentwicklungsbehörde in Tuscon und liegt nicht weit vom Highway nach Nogales entfernt.
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