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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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ihrer Seite die Bäume gefällt. Das würde Adams allerdings nicht aufhalten. Aufmerksam musterte er die Bäume und schritt an der Mauer entlang, wobei er darauf achtete, nicht von den Kameras erfasst zu werden, bis er eine, wie er fand, ideale Stelle entdeckte; eine hohe Eiche, deren gewaltige, dicke Äste mehr als einen Meter höher als die Mauer lagen und bis auf zwanzig, dreißig Zentimeter an das Grundstück heranreichten.
    Adams vergeudete keine Zeit und stieg hinauf. Innerhalb von Sekunden hatte er den dicken Stamm erklettert und hangelte sich an dem von ihm ausgewählten Ast entlang, bis er nur Zentimeter über der Mauer hing. Er lag flach auf dem Ast, den er fest mit den Beinen umschlang, und konnte über den Stacheldraht hinweg zum ersten Mal den Besitz dahinter richtig erkennen.
    Wie er vermutet hatte, waren sowohl Überwachungskameras als auch Körperwärmesensoren über das offene Areal zwischen der Mauer und dem Beginn des Baumbestands verteilt und warteten darauf, jeden zu erfassen, der so dumm war, von der Seite des Naturschutzgebiets aus einfach hinunterzuspringen. Aber die Sensoren waren dazu gemacht, jemanden aufzuspüren, der auf dem Boden landete, und das hatte Adams gar nicht vor.
    Die gut drei Meter zu den Bäumen waren zu weit, um sie mit einem einzigen Sprung zu bewältigen – jedenfalls in gerader Linie. Aber Adams wusste, dass er mehr als drei Meter zurücklegen konnte, wenn er von einem erhöhten Punkt aus nach unten sprang.
    Und so rutschte er zurück bis zu dem dicken Stamm und kletterte höher – sechs Meter, zehn Meter, bis er sich schließlich zwölf Meter über dem Boden befand. Hier waren die Äste dünner, und er manövrierte sich wacklig auf das Ende seines Sprungbretts zu.
    Er schaute zu den Bäumen auf der anderen Seite hinunter, die so weit entfernt zu sein schienen, obwohl sie genauso hoch waren wie die auf seiner Seite, und sah sich nach einem Landeplatz um. Den richtigen Baum hatte er schon gefunden, jetzt kam es auf eine geeignete Stelle an.
    Nachdem er sich den Punkt ausgesucht hatte, kauerte er sich auf seinem Ast hin und zog den Körper zusammen wie eine Sprungfeder. Dann schnellte er davon und segelte durch den leeren Raum wie eine Dschungelkatze.
    Sein lang ausgestreckter Körper flog hoch über die stacheldrahtbewehrte Mauer, und er spürte, wie er besorgniserregend schnell auf den Boden zufiel. Aber auch der Baum kam näher – näher, immer näher …
     … dann hatte er ihn erreicht, klammerte sich hektisch an und griff nach Ästen, Zweigen und allem, was er erreichen konnte, bis sich sein Bein an einem dicken Ast festhakte und seinen Sturz aufhielt. Dann schwang er hin und her und hielt sich an anderen Ästen fest, bis er soliden Halt gefunden hatte und zwischen zwei Ästen auf- und abschwang. Er befand sich immer noch drei Meter über dem Boden, war aber jetzt auch drei Meter auf Jacobs’ Grundstück vorgedrungen.
    Als er so dalag und über den überwachten Streifen zurücksah, gestattete er sich ein kurzes Lächeln. Er hatte es geschafft.
    Wäre er über einen Weg gerannt, hätte er nur ein paar Minuten gebraucht, um die halbe Meile zwischen der Mauer und Jacobs’ Haus zurückzulegen. Mit der Fortbewegungsmethode, die Adams gewählt hatte, würde es allerdings viel länger dauern.
    Nach derselben Logik wie beim Eindringen auf das Grundstück – dass Kameras und Körperwärmesensoren auf dem Boden eingesetzt wurden, weil die Security damit rechnete, dass sich eine Bedrohung dort bewegte – beschloss Adams, dass die beste Art, unentdeckt zum Haus zu gelangen, der Weg durch die Bäume war. Und so setzte Adams – langsam, vorsichtig und oft schmerzhaft – seine ausgezeichneten Kletterkünste ein, um in den Bäumen zu bleiben, und arbeitete sich hoch in den Baumkronen auf das Haus zu.
    Er achtete darauf, dass seine Atmung, sein Herzschlag und seine Bewegungen so langsam und bedacht wie möglich verliefen, denn er wollte die Tiere, die in den Bäumen zu Hause waren, nicht aufschrecken. Er wusste, dass ein dichter Vogelschwarm, der um diese Nachtzeit aus den Baumkronen aufflog, die Wachen ebenso gut warnen würde wie ein schriller Alarmton. Und so zog sich ein Weg, der sonst zwei oder drei Minuten gedauert hätte, über drei Stunden hin, während er jeden Baum Ast für Ast durchstieg. Manchmal konnte er den nächsten Baum leicht erreichen, dann wieder musste er springen, während er ein andermal kleine Lichtungen umgehen musste, wodurch sein Weg sich noch

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