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Alpha: Thriller (German Edition)

Alpha: Thriller (German Edition)

Titel: Alpha: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Brannan
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dass er beinahe die Wärme der herankommenden Lichtkegel aus ihren Scheinwerfern fühlen konnte.
    Endlich erreichte er das Haus. Seine Fingerspitzen berührten das Geländer, und er setzte die dünnen Sohlen seiner Kletterstiefel vorsichtig auf den Backsteinrahmen des Fensters unter ihm. Normalerweise hätte er sich direkt auf das Dach gewälzt, aber die von Stephenfield zusammengetragenen Informationen deuteten darauf hin, dass sich auch dort Infrarot-Sensoren befanden. Daher klammerte er sich an die Fassade, wo er mit der Dunkelheit verschmolz, während er das Seil vom Geländer löste. Am liebsten wäre er zurück in die Bäume geklettert, aber ihm war klar, dass ein zwölf Meter langes, zwischen den Bäumen und dem Haus gespanntes Seil nicht lange unbemerkt bleiben würde. Daher nahm er das beschwerte Ende, warf es, so kräftig er konnte, zurück in die Bäume und sah zu, wie es durch die Luft segelte. Glücklicherweise blieb es unsichtbar in den höchsten Ästen hängen, gerade als das grelle Scheinwerferlicht den Wendehammer vor dem Haus erreichte.
    Rasch drückte er sich enger an die Wand, machte sich so flach wie möglich und erstarrte, denn er war sich bewusst, dass jede Bewegung ihn verraten konnte. Und dann wurde es noch heller, als die Fahrzeuge um den Wendehammer fuhren, und ein paar kurze Sekunden lang war Adams sich sicher, dass er entdeckt würde; sicher, dass seine dunkle, schlammbedeckte Silhouette sich scharf von der weißen Stuckfassade der Villa abheben würde.
    Dann wurde es glücklicherweise wieder dunkel, als die Autos – große, schwarze Geländewagen mit Regierungs-Nummernschildern – wendeten und vor dem Vordereingang anhielten.
    Adams begann seinen vorsichtigen Abstieg an der Hauswand.
    »Lowell, wie kommen wir zu der Ehre?«, fragte Jacobs liebenswürdig, während er die große Eingangstür seines Hauses öffnete.
    Vor ihm stand Harvey Lowell. Er war groß, knochig und dünn, mit schütterem Haar und scharfem, intelligentem Blick. Flankiert wurde er von sechs Männern, die alle die gleichen dunklen Anzüge trugen.
    »Wir müssen reden«, erklärte Lowell gelassen.
    »Dann kommen Sie doch herein«, sagte Jacobs freundlich, obwohl das ganz und gar nicht seiner Befindlichkeit entsprach. »Wo sind Ihre anderen Agenten?«, fragte er und wies auf die acht draußen geparkten Geländewagen.«
    »Sichern das Gelände«, gab Lowell knapp zurück, doch es war klar, was er meinte: Dies war kein Freundschaftsbesuch.
    Jacobs lächelte steif. »Ich bin mir sicher, das ist nicht nötig«, sagte er. »Aber Sie sollten auf jeden Fall hereinkommen.«
    Im Arbeitszimmer angekommen, setzte sich Lowell und wies auf dem Papiere, die immer noch auf Jacobs’ Schreibtisch verstreut lagen. »Recherchen?«, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Sie wissen ja, wie das ist«, erklärte Jacobs unverbindlich.
    Zur Antwort brummte Lowell.
    »Einen Drink?«, bot Jacobs in dem Versuch, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, als Nächstes an.
    Lowell schüttelte den Kopf. »Nein, danke. Das hier ist nicht das, was man einen Höflichkeitsbesuch nennt.«
    Jacobs kniff die Augen zusammen, und kurz war Lowell erschüttert darüber, wie durchdringend sein Blick war.
    »Wenn das so ist«, erklärte Jacobs mit leicht drohendem Unterton, »sollten Sie mir besser sagen, was zum Teufel Sie wollen.«
    Adams drang durch das Fenster des Gästezimmers ins Haus ein. Wie er vermutet hatte, war das Haus nicht lückenlos mit Alarmanlagen gesichert; so etwas hätte das normale Kommen und Gehen zwischen den Räumen unnötig verkompliziert. Daher konzentrierten die Sicherheitsmaßnahmen sich größtenteils darauf, Bedrohungen zu entdecken, bevor sie das Haus überhaupt erreichten, und weniger auf die Ein- und Ausgänge des Hauses selbst, insbesondere in den oberen Etagen.
    Das Gebäude war 1815 errichtet worden, und trotz einiger größerer Umbauten, um die Sicherheit zu verbessern, war es immer noch ein altes Haus, in das man relativ leicht eindringen konnte, wenn man wusste, wie. Welcher Mensch, der seinen Verstand beisammen hatte, käme angesichts der zwölf bewaffneten Wachposten auf dem Gelände auch auf die Idee, in das Haus einzubrechen?
    Adams erkannte den Infrarotstrahl, der quer über das Innere des Fensterrahmens verlief. Nachdem er das Schloss aufgebrochen hatte, reichte es aus, einen einfachen Handspiegel in den Lichtstrahl zu halten, damit sein Einstieg den Alarm nicht auslöste.
    Drinnen angekommen, lief er sofort zur

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