Alpha: Thriller (German Edition)
verschaffen, wo sie sich befanden. Sobald er sich weniger Gedanken über seine Einschränkungen machte, nahm er sofort ein leises, pochendes Brummen wahr, das unter ihm zu entspringen schien, vielleicht auch an den Seiten. Nein, es schien ihn in alle Richtungen zu umgeben, als werde es über den Raum, in dem sie sich befanden, übertragen. Und dann spürte er ein leises Vibrieren im ganzen Körper; ein Zeichen dafür, dass sie sich bewegten.
Blitzschnell wurde Adams klar, dass sie sich in einem Flugzeug befanden; in einer Druckkabine. Wohin zum Teufel konnten diese Leute sie bringen? Und warum?
Die Antwort auf das »Warum« lautete wahrscheinlich, dass man sie verhören wollte, um herauszufinden, was genau während der letzten Tage passiert war und wem sie noch davon erzählt hatten. Adams dachte an Baranelli, und ihm wurde unwohl, als er erkannte, dass sie ihn in Gefahr gebracht hatten.
Trotz seiner Zähigkeit, seiner Ausbildung und seines Kriegergeists machte Adams sich keine Illusionen, dem Verhör widerstehen zu können. Das Problem war nicht, dass er sich vor der Folter fürchtete, denn an körperlichen Schmerz war er gewöhnt; er hatte Angst davor, was er tun würde, wenn man ihn zuzusehen zwang, wie Lynn gefoltert wurde. Und falls die Leute, die ihn verhörten, statt brutalerer Methoden die modernsten Drogen einsetzen, war jeder Gedanke an Widerstand ohnehin sinnlos, denn diese neuen synthetischen Wahrheitsdrogen funktionierten so gut wie garantiert.
Aber das »Wohin« gab ihm noch Rätsel auf. Durch Stephenfields Recherchen wusste er, dass sowohl Jacobs neben seinem Hauptwohnsitz in Mason Neck noch Wohnungen in New York und San Francisco besaß, und Adams fragte sich, ob sie dorthin unterwegs waren. Das inoffizielle Hauptquartier der Bilderberg-Gruppe befand sich an der Universität Leiden in den Niederlanden, von wo aus die jährlichen Treffen organisiert wurden, und Adams wusste, dass Jacobs sich ziemlich oft dort aufhielt und auch eine Wohnung in der Stadt unterhielt.
Doch als er die verschiedenen Orte durchging, hatte er das Gefühl, dass keiner davon passte. Er wusste nicht warum, aber er konnte sich einfach nicht vorstellen, warum man sie an einen davon bringen sollte.
Aber es gab noch etwas anderes, zu dem Jacobs und die Bilderberg-Gruppe in einer eindeutigen Verbindung standen; einen Ort, wo das technologische Know-how existierte, um sie zum Reden zu bringen, und wo ihr Verschwinden nie gemeldet werden würde.
Adams’ Bauchgefühl sagte ihm, dass sie unterwegs nach Area 51 waren.
15
Eine Ewigkeit später spürte Adams ein komisches Gefühl in Magen und Bauch, als die Maschine an Höhe verlor, und er wusste, dass sie endlich landen würden.
Inzwischen wollte er nur noch alles hinter sich bringen. Er war es leid, im Flugzeug eingesperrt zu sein, wo er sich weder bewegen, etwas sehen oder sprechen konnte; er wollte nur noch ankommen, um festzustellen, ob sie eine Fluchtchance hatten. Mit der einzigen Information, dass sie sich in einem Flugzeug befanden, waren seine Optionen bisher beschränkt gewesen. Er wusste, dass sich ihre Chancen mit der Landung nur verbessern konnten.
Er fühlte, wie sie rasch sanken, und dann hörte er aus weiter Ferne ein schwaches elektronisches Schleifen und erkannte, dass das Fahrwerk für die Landung ausgefahren wurde.
Wieder drei Minuten später rollte die Maschine aus und kam vollständig zum Halten.
Nur Sekunden nachdem das Flugzeug gebremst hatte und zum Stehen gekommen war, hörte er, wie sich Türen öffneten, und gleichzeitig drangen die schweren Schritte von mehreren Paar Stiefeln zu ihm. Adams hörte die Männer atmen und schätzte, dass ein halbes Dutzend von ihnen die Maschine betreten hatte.
Es wurden keine Befehle gegeben, kein Wort fiel, aber die Unbekannten, die soeben an Bord gekommen waren, machten sich gleich an die Arbeit. Adams spürte sie um sich herum, hörte, wie sie verschiedene Arretierungen öffneten, und fühlte, wie sein Stuhl sich aus seinen Halterungen löste. Ihm wurde klar, dass er in einem Rollstuhl saß, der am Boden der Maschine fixiert gewesen war.
Er wurde nach hinten gekippt, bis er sich fast in der Waagerechten befand, aber immer noch sicher an seinen Stuhl gefesselt war, und dann durch die Maschine geschoben. Der Rollstuhl stieß auf ein Hindernis, über das er mit Gewalt gestoßen wurde, und dann wurde er langsam nach unten befördert.
Aus der Länge des Rumpfs bis zum Ausgang und dem Umstand, dass er über eine Rampe
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