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Alphavampir

Titel: Alphavampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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zu Kristobal. Als Alpha stand ihm die Entscheidung zu, was zu tun war. Würde er den Hörer abnehmen, um zu prüfen, wer die Jäger versuchte zu kontaktieren? Konnte es ein Kontrollanruf von den Skua selbst sein, weil sie von der Straße aus eine Bewegung in ihrer Suite wahrgenommen hatten?
    Genauso unerwartet wie es angefangen hatte zu klingeln, hörte es auch wieder auf. Die Ruhe war bedrückend.
    «Matt Jerkins», sagte Nanouk in Bezug auf die Initialen, denn die Vermutung lag nahe, «verdammt soll er sein!»
    «Da bahnt sich wohl eine regelrechte Zusammenarbeit an.» Hastig nahm Kristobal Canis den Umschlag ab und zog die Fotos heraus. Es waren nur zwei Stück; verschwommene Aufnahmen, die bei Zwielicht im Wald aufgenommen waren. Und dennoch hätte man mit ihnen den Pulitzer-Preis gewonnen. Aber das Ziel der Skua war nicht, berühmt zu werden, sondern sie waren auf der Suche nach dem ultimativen Kick bei der Jagd. Sie würden Jerkins den Ruhm überlassen, wenn sie vorher die Chance bekamen, die Werwölfe niederzustrecken.
    «Pavel hat mir nie davon erzählt, dass sie ihn erwischt haben.» Kristobals Hände krampften sich vor Zorn fest um die Fotos, die sich bereits wellten, aber er würde sie ohnehin nicht zurücklegen, um so zu tun, als hätte die Dark Defence die Suite nie betreten, sondern oberstes Ziel war, sämtliche Beweise zu vernichten.
    Nanouk fand, dass Pavel auf dem Foto wie eine kleinere Version des Wesens Dante aussah. Grotesk und schaurig, nur dass Dante sich nie wieder in einen Menschen oder in einen Wolf hatte verwandeln können.
    Plötzlich ging der Feueralarm los. Das Geräusch klang schrill und durchdringend, besonders für das empfindliche Gehör von Lykanthropen. Nanouk kämpfte gegen ihre Wölfin an, die sofort und rasant vor dem lauten Klingeln fliehen wollte. Aber jeder ihrer Schritte musste überlegt sein.
    «Sie wissen, dass wir hier sind.» Besonnen nahm Kristobal die beiden USB-Festplatten an sich. Er reichte Canis die vier Speicherkarten und Mila die Kamera, damit sie die darin befindliche Speicherkarte an sich nahm. Nanouk übergab er die Fotos. «Passt gut darauf auf. Lasst sie unter keinen Umständen fallen und kommt nicht auf die Idee, sie zu verstecken, um sie später zu holen. Wir nehmen jetzt alles mit, um noch heute Nacht die Dateien zu sichten und zu vernichten.»
    Nanouk nickte und schob den Umschlag in ihren Hosenbund. Sie hatten die Beweise, welche die Skua über die Existenz von Werwölfen gesammelt hatten, aufgestöbert. Doch das war nichts wert, wenn sie es nicht schafften, sie aus dem Gebäude zu bringen und zu zerstören. Abgesehen davon, dass es wichtig war, herauszufinden, was die Skua über die Gestaltwandler wussten, blieb ihnen keine Zeit, mit der Vernichtung sofort zu beginnen, denn die Jäger pirschten sich bereits an. Nanouk spürte sie kommen. Ihre Nackenhaare richteten sich auf und ihre Wölfin trat dicht an die Oberfläche. Mit Gewalt zwang Nanouk sie soweit zurück, dass keine äußerlichen Anzeichen zu sehen waren.
    Musik war zu hören, irgendwelche mystischen Choralgesänge, ähnlich denen, die während der Mitternachtsshow gespielt wurden. Kamen sie aus dem Korridor oder einem Nachbarzimmer? Durch den Alarm hatte Nanouk Probleme, die Quelle auszumachen.
    Es dauerte einen Moment, bis Kristobal in seine Jackentasche griff und sein Mobiltelefon hervorzog. Als er den Anruf annahm, verstummten die Gesänge. Er meldete sich, hörte zu und gab ein Murren von sich. «Lenkt ihn ab. Wir übernehmen die Skua.»
    «Dieser Jerk steht vor der Tür», sagte er, nachdem er aufgelegt hatte, und meinte den Reporter damit. Er steckte sein Handy zurück in die Tasche. «Rafaela und Nubilus kümmern sich um ihn. Wahrscheinlich war er es, der eben versucht hat, in der Suite anzurufen, weil er vor dem Hotel steht, um das hier abzuholen.»
    Nanouk war sich nicht sicher, ob er über ihren Bauch strich, um auf die unter dem T-Shirt verborgenen Fotos anzuspielen oder um die Gelegenheit zu nutzen, sie zu berühren. Ihre Körpertemperatur stieg jedenfalls um einige Grad an. Der Versuch, sich einzureden, dass die Anwesenheit der Jäger die Ursache war, scheiterte bereits im Ansatz.
    «Lasst uns machen, dass wir wegkommen.» Canis öffnete die Tür und ließ Mila mit einer ausladenden Geste den Vortritt.
    Lächelnd nahm diese das Angebot an, stolzierte hüftschwingend in den Flur und sprang zurück ins Zimmer. «Scheiße! Sie haben Waffen.» Sie warf die Tür zu und verriegelte sie

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