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Alphawolf

Titel: Alphawolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Hoffnung, irgendwo wieder auf seine Spur zu stoßen.»
    «Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als uns in Valdez auf die Lauer zu legen und zu warten?» Ungehalten sprang Lupus von seinem Stuhl auf.
    «Glücklicherweise ist Dantes Hirn schon zerfressen. Er macht Fehler.» Ein Lächeln kräuselte Claws Mundwinkel. «Sein verstecktes Beutetier, von dem er hin und wieder nascht, ist ein Waldbison.»
    «Die gibt es in Alaska nicht.» Nanouk stieß sich von der Wand ab. «Ihr Fleisch ist das leckerste und Dante konnte noch nie einer Versuchung widerstehen.»
    Lupus Miene erhellte sich. «Waldbisons waren früher im Nordwesten Kanadas weit verbreitet, aber weil ihr Fleisch so schmackhaft war, haben die europäischen Einwanderer die Zahl stark dezimiert. Um die Büffelart vor dem Aussterben zu bewahren, hat man sie in Reservate gesteckt: in den Elk-Island-Nationalpark östlich von Edmonton und den Wood-Buffalo-Nationalpark am Athabasca-See.»
    «Dante gehört dem Stamm der Athabascan an.» Abrupt blieb Canis stehen.
    Claw lächelte zufrieden. Er zeigte auf den Indianer und Nanouk. «Macht euch bereit für einen Trip über die Grenze.» Sie wussten, was zu tun war, und würden nicht versuchen, Dante alleine zu stellen, sondern ihn lediglich ausfindig machen und zurückkehren, um dem Alphawolf Bericht zu erstatten.
    Das Jagdfieber stand den beiden ins Gesicht geschrieben. Es hatte auch Claw erfasst. Sein Blut pulsierte heiß durch seine Adern. Seine Beine kribbelten. Der Wolf in ihm wurde unruhig. Er wollte rennen. Bis in die kanadische Provinz Saskatchewan. Unter anderen Umständen hätte er sich selbst auf den Weg gemacht, aber er wollte in Anchorage bleiben. Bei Tala.
    Sein Glied schwoll an. Die anderen würden es auf das Jagdfieber zurückführen, aber Claw wusste es besser.
    Kapitel 15
    Am nächsten Tag war Tala froh über den Alltag, dem sie sonst eher abgeneigt war. Der Morgen begann wundervoll normal, mit einem starken Kaffee in Hazles Diner, als wäre die Welt in Ordnung.
    Vormittags rettete sie mit Walter zusammen einen jungen Elchbullen aus dem Garten einer Familie, die eigentlich vorgehabt hatte, ihre zwei Jagdhunde auf das Tier zu hetzen, um es zu verscheuchen, was entweder für die Hunde oder aber den Elch fatale Folgen gehabt hätte.
    Glücklicherweise besaß der fünfzehnjährige Sohn mehr Grips als seine Eltern und rief rechtzeitig Wild Protection, weil er ein paar Wochen vorher im Unterricht von den Helfern gehört hatte.
    Tala hatte das Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Sie hatte Claw nicht davon abhalten können, Jerkins zum Schweigen zu bringen, aber wenigstens hatte sie dieses Tier gerettet. Oder die Hunde, wie man es nahm. Auch junge Elchbullen wussten ihr Geweih einzusetzen. Das unterschätzten viele Städter.
    Trotzdem hatte Tala den Schrecken immer noch nicht verdaut. Sie wollte in Claw keinen Mörder sehen. Aber Tiere töteten nun mal und Claw war zur Hälfte ein Wolf.
    Sie war in sich gekehrt. Walt versuchte sie beim Lunch aufzuheitern, beim Nachmittagsstopp in der Wendys-Filiale, um den täglichen Take-away-Kaffee zu holen, bot er sich unterschwellig als Gesprächspartner an. Aber sie konnte unmöglich mit ihm über die Gestaltwandler reden. Mit niemandem! Gerne hätte sie sich mit Lupus ausgetauscht, aber er war ein Werwolf und auf Claws Seite.
    Ihr fiel auf, wie selbstverständlich sie mittlerweile über Lykanthropen nachdachte. Wieso auch nicht? Sie existierten. Es machte keinen Sinn, diese Tatsache zu ignorieren. Man musste sich mit ihr auseinandersetzen. Das machte es für Tala jedoch nicht leichter, die Schattenseiten zu akzeptieren.
    «Das ist heute der Tag der Jungtiere», unkte Tala, als sie nachmittags in eine Nachbarschaft gerufen wurden, in der ein junger Braunbär eine Mülltonne nach der anderen umwarf und den Unrat auf Einfahrten und Gehwegen verteilte, weil er im Müll nach Essen suchte.
    Während Walter den Bären vertrieb, führte Tala ein intensives Gespräch mit den Bewohnern der Straße und legte ihnen ans Herz, Tonnen zu kaufen, die fest verschließbar sind. Als Walt das Finanzielle mit ihnen regelte, zog Tala sich in das Auto zurück.
    In diesem Moment klingelte ihr Handy. Sie holte es aus der Jackentasche und prüfte das Display. Der Anrufer war Mantotopah. Ihr Herz begann zu wummern, doch diesmal nicht aus Freude, sondern aus Schuldbewusstsein.
    «So weit ist es also schon gekommen.»
    Tala ahnte, was er sagen würde. Nicht nur, dass er bisher vergeblich auf ihren

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