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Alphawolf

Titel: Alphawolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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Schulter.
    «Mach ich gar nicht. Ich will nur verhindern, dass sie Dummheiten macht.»
    «Wie zum Beispiel sich mit Mantotopah zu treffen?»
    Claw funkelte ihn böse an. Innerlich kochte er, doch er wollte es seinem Gegenüber nicht zeigen, denn damit hätte er ihm Recht gegeben. «Ich lasse sie bewachen.»
    «Du lässt sie beschützen, das ist ein Unterschied.»
    Verdammt, Lupus kannte ihn einfach zu gut. Aber er schlug den alten Haudegen mit seinen eigenen Waffen. «Du warst doch derjenige, der behauptet hat, dass sie womöglich eine Aufgabe im Kampf gegen Dante zu erfüllen hat.»
    «Alles zu seiner Zeit. Sie wird friedlich in ihrem Bett liegen und schlafen.»
    Er schaute ein Rudelmitglied nach dem anderen an. «Vielleicht hätte ich doch Canis schicken sollen, um ein Auge auf sie zu werfen. Ich traue es Nubilus zu, dass er nur den Vordereingang im Auge behält und nicht merkt, wie Dante Tala durch die Hintertür entführt.»
    Lupus schüttelte den Kopf. «Wieso sollte Dante das tun?»
    «Weil sie ein süßes Ding ist.» Hatte er das wirklich ausgesprochen? Claw spürte die Hitze in seinen Wangen, etwas, das ihm nicht oft passierte. Rasch schritt er auf die anderen zu und baute sich vor ihnen auf.
    Lupus folgte ihm und flüsterte von hinten in sein Ohr. «Hör auf, eifersüchtig zu sein.»
    «Eifersucht?» Jedem anderen wäre Claw an die Kehle gegangen, aber bei Lupus grollte er lediglich, um ihm mitzuteilen, er solle vorsichtig sein. Außerdem wollte er unter allen Umständen verhindern, dass die anderen Rudelmitglieder ihre Unterhaltung mitbekamen.
    Lupus ging um ihn herum. Er blieb nah vor ihm stehen und sprach leise: «Du machst ihr Angst. Eng sie ein und sie wird um ihre Freiheit kämpfen. Sie ist dir ähnlicher, als du denkst. Du kannst nicht über sie herrschen, wie über dein Rudel. Auf diese Weise wirst du sie nie für dich gewinnen.»
    «Ich habe sie bereits besessen.» Claws Stimme war rau, er ballte seine Hände zu Fäusten. Sein Gefährte musste auf der Hut sein, denn er stand kurz davor, zu weit zu gehen.
    Kopfschüttelnd boxte Lupus zweimal sanft gegen Claws Brustkorb. «Ich rede von ihrem Herz.»
    Überrascht schwieg Claw. Wie konnte Lupus nur daran denken, Tala und er könnten eines Tages ein Paar sein. Sie war ein reiner Mensch, und Menschen hielten Werwölfe für Bestien. Vielleicht waren sie das sogar. Jedenfalls folgten sie anderen Gesetzen.
    Er legte seinen Kopf in den Nacken und das Tier in ihm gab ein markerschütterndes Wolfsgeheul von sich, in das das Rudel einstimmte.
    «Wir haben in den vergangenen Stunden jeden Stein in Valdez umgedreht, aber Dante ist zurzeit nicht mehr dort», begann er und stellte einen Fuß auf eine Kiste. «Seine Fährten waren jedoch unterschiedlich intensiv.»
    «Dann ist er schon einmal dort gewesen?» Nanouk lehnte sich gegen die Wand und verschränkte die Arme vor dem Körper. Ihre langen, braunen Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten, der ihr über die Schulter nach vorne hing. Sie war ebenso muskulös wie die männlichen Rudelmitglieder, aber auf eine athletischere Art.
    Claw nickte, doch es war Canis, der antwortete: «Ich habe ein Bison entdeckt, zumindest was davon übrig war: Schädel und Brustkorb.»
    «Das muss nichts mit Dante zu tun haben», gab Lupus zu bedenken und nahm auf einem Stuhl Platz, den die anderen für ihn frei gelassen hatten. «Ein anderes Tier könnte es angefallen haben und beim Fressen gestört worden sein.»
    «Sie decken ihre Beute aber nicht mit Zweigen zu, damit niemand sie findet.» Claw nahm den Fuß von der Kiste und gestikulierte. «Dante hat dort seine Nahrung versteckt, weil er vorhat zurückzukehren.»
    «Dann hat er dort sein neues Territorium?» Nanouk klang besorgt.
    Claw konnte es ihr nicht verdenken. Dante hätte in den Wäldern untertauchen sollen, um nicht entdeckt zu werden. Stattdessen streifte er nachts durch eine Kleinstadt, wo er über kurz oder lang auffallen würde. «Nein, wir haben keine Markierungen gesehen.»
    «Das Seltsame ist, dass seine Fährte sich plötzlich verliert», warf Canis ein. «Sie endet unerwartet.»
    «An den Bahngleisen, die durch den Wald führen. Wir vermuten, dass er auf einen Zug springt, der ihn in sein Territorium bringt», klärte Claw seine Gefährten auf.
    Canis lief unruhig auf und ab. «Auf diesem Weg kommt er auch wieder zurück, sodass wir nicht feststellen können, wo er sein Lager aufgeschlagen hat. Es würde zu lange dauern, alle Stationen abzuklappern, in der

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