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Alptraum in Atlantis

Alptraum in Atlantis

Titel: Alptraum in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sich neben das Mädchen gekniet und schaute jetzt ebenfalls in den Keller.
    »Ich sehe ihn nicht«, sagte Kara leise.
    »Wir müssen hinunter. Der Keller ist groß«, erwiderte Haro. Er maß die Entfernung.
    Sie betrug die Distanz von zwei erwachsenen Menschen.
    »Ich springe«, sagte er.
    Bevor Kara dagegen sprechen konnte, hatte sich Haro schon abgestoßen. Er machte das ausgezeichnet, krümmte seinen Körper in der Luft zusammen und prallte auf den festgestampften Lehmboden des nur spärlich erhellten Kellers.
    Er schaute zu Kara koch. »Jetzt du!« rief er.
    Das Mädchen stieß sich ab.
    Haro lief Kara einen Schritt entgegen und fing sie ab. Trotz dem schüttelte ihn der Aufprall so stark, dass er rücklings zu Boden stürzte, sich aber nichts brach oder prellte.
    Rasch standen die beiden wieder auf den Füßen.
    Sie schauten sich um. Das Kellerverlies war nicht sehr groß. Ein viereckiger Raum, den wuchtige Quadersteine an den Seiten immer kühl hielten.
    An einer Seite befand sich ein Durchlass, der etwa die Breite einer Tür aufwies.
    »Dort hinein!« Haro streckte den Arm aus.
    Kara wollte vorgehen, doch der Krieger hielt sie zurück. »Warte, nicht so schnell, man weiß nicht, wer uns da begegnet.«
    »Feinde?«
    »Vielleicht.«
    Das Mädchen zuckte zusammen. In ihrem eigenen Haus fürchtete sie sich, so etwas war noch nie vorgekommen. Haro war waffenlos, aber er hatte keine Angst. Seine wuchtige Gestalt füllte den Durchlass fast völlig aus, als er auf der Schwelle stehenblieb und in den dahinterliegenden Raum schaute.
    »Was siehst du?« flüsterte Kara.
    Anstatt eine Antwort zu geben, trat Haro einen Schritt vor und machte den Weg frei. Kara ging. Und sie sah ihren Vater. Er lag auf einem Lager, hatte den Kopf zur Seite gedreht und schaute sie aus sterbenden Augen an…
    ***
    Wir flogen wieder!
    Tief hinein stießen wir in das Land der mächtigen Geister und Dämonen.
    Unter uns befanden sich die Berge, und nicht selten schaute ich in die düster glühenden Krater der Vulkane, die jedoch zu Ruhe gekommen waren.
    Kein Berg spie mehr die glühende Lava aus. Es kokelte und brodelte zwar noch überall, aber die gefährlichen Massen verhielten sich ruhig.
    Eine Ruhe vor dem Sturm. Es schien, als würden sie zum letzten mal Atem holen, um dann mit ihrer geballten Kraft die endgültige Lawine der Vernichtung ins Rollen zu bringen.
    Dunkelheit lag in den zahlreichen Schluchten und Tälern. Manche waren sehr eng, so dass sie schon Canyons glichen, wie ich sie in den Staaten gesehen hatte.
    In den Schluchten war es nicht ruhig. Da lauerte das Böse, Monster, Dämonen, Geschöpfe der Nacht.
    Manchmal hörte ich die Schreie, das Rufen und auch das gefährliche Lachen. Sie wussten anscheinend, wer über die Täler flog, aber sie wagten es nicht, einzugreifen.
    Ich kam mir immer kleiner und winziger vor. Fast glaubte ich, nur noch ein Sandkorn in diesem mörderischen Getriebe zu sein. Aber konnte ein Sandkorn es matt setzen?
    Meine Hoffnung schwand. Ich hatte den Eisernen Engel nicht gefragt, was das Ziel unserer Reise war. Das würde ich schon früh genug erfahren.
    Einmal stieß gelber, giftiger Brodem aus der Schlucht, und ich sah eine grässliche Fratze innerhalb des Rauchs auftauchen. Eine gierige Faust öffnete sich, um uns zu packen. Der Eiserne Engel war schneller und flog in die Höhe. Weitere Zeit verging. Ich wusste nicht, wie viel Minuten es waren, denn das Gefühl für Zeit hatte ich innerhalb dieses Landes restlos verloren.
    Dann änderte sich die Landschaft unter uns. Kaum noch Schluchten oder Täler, dafür eine weite Hochebene, meist kahl, und nur hin und wieder von turmartigen Felsen in ihrer Monotonie unterbrochen.
    Näherten wir uns dem Ziel?
    Ich hoffte es stark, denn langsam begannen meine Glieder einzuschlafen. Ich fühlte mich so unbeweglich unter dem Arm des Eisernen Engels.
    Plötzlich änderte der Engel die Richtung. Er flog nach: rechts. Ich wusste nicht, ob es Westen, Osten, Norden oder Süden war. Die Orientierung hatte ich vollends verloren.
    Wir schwebten noch höher. Die rote Glut des Lavahimmels lag hinter uns, ich schaute auf ein dunkelblaues Firmament, vor dem sich gewaltige Felsen abhoben.
    Nicht einmal im Himalaja hatte ich solche Felsformationen gesehen, dagegen wirkten selbst die Dolomiten wie kleine Spielzeuge.
    Ein wahres Wunder der Natur, das ich mit großem Stauen und Andacht betrachtete.
    Wir stiegen so hoch, dass ich die Befürchtung hatte, den Himmel zu berühren,

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