Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alptraum in Atlantis

Alptraum in Atlantis

Titel: Alptraum in Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
warf ich einen Blick auf Haro.
    Er saß am Boden und atmete schwer. Der Kampf hatte ihn angestrengt.
    Vor Haro stand der Eiserne Engel. Sein gewaltiges Schwert hielt er noch immer in der rechten Hand.
    Haro bedankte sich. Dann stand er auf und warf sich Kara in die Arme.
    Wir ließen die beiden in Ruhe. Schließlich trennten sie sich voneinander, und Kara kam auf mich zu.
    »Ich danke dir, Fremder«, sagte sie fest und schaute mich aus ihren dunklen Augen an.
    Ich winkte ab. »Nicht der Rede wert, eure Feinde sind auch unsere Feinde.« Aber wieso bin ich für dich ein… Fremder?, wollte ich fragen, doch im letzten Moment fiel mir ein, dass mich Kara ja gar nicht kennen konnte. Sie hatte mich je erst zehntausend Jahre später kennengelernt, nach ihrer Wanderung durch das Totenreich und nachdem auch Haro aus seinem magischen Schlaf erweckt worden war.
    »Du bist Kara, nicht?« fragte ich statt dessen.
    »Ja.« Sie war überrascht. »Woher kennst du mich?«
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich kenne auch deinen Vater, der mir von dir und Haro erzählt hat.«
    »Vater?« Ihre Augen wurden groß. »Wie geht es ihm? Hat er das Inferno überstanden?«
    Ich hob die Schultern. »Ich weiß es nicht, Kara. Als der Schwarze Tod die Stadt angriff, sind wir geflohen. Mehr kann ich dir auch nicht sagen. Dein Vater hat sehr tapfer gekämpft, er und seine Soldaten haben sich den Feinden entgegengestemmt, aber ob es reicht? Man weiß es nicht.«
    Kara senkte den Kopf. »Dann ist er tot«, sagte sie leise.
    »Das kann ich wirklich nicht bestätigen. Vielleicht haben sie auch überlebt. Ich weiß nur, dass sie auch in den Keller gehen wollten, um der Feuersbrunst zu entkommen.«
    Kara schaute Haro an. »Wir müssen in die Stadt«, sagte sie. »Komm, ich muss wissen, ob Vater noch lebt.«
    Haro nickte. Dann blickte er uns an. »Und ihr? Was wollt ihr jetzt machen?«
    Der Eiserne Engel antwortete. »Wir müssen weiter und werden versuchen, dass Grauen zu stoppen.«
    »Ich wünsche euch viel Glück.«
    Wir reichten uns die Hände. Ich schaute Kara besonders lange an. Es war ein seltsames Gefühl, einer Frau die Hand zu geben, die ich eigentlich erst zehntausend Jahre später kennengelernt hatte.
    »Viel Glück«, sagten beide.
    Wir bedankten uns. Das konnten wir wirklich brauchen. Danach gingen wir in verschiedene Richtungen davon…
    ***
    Sie gingen Hand in Hand. Und sie gingen schweigend über die weite Ebene, die vor der großen Stadt lag.
    Sie sahen den Feuerschein am Himmel und fröstelten beide. In ihren Herzen wühlte die Trauer, denn ihre Heimat war dem endgültigen Tod und der Vernichtung geweiht.
    Kara schritt links neben Haro, der ihre Hand umfasst hielt. In der Rechten hielt er sein Schwert, dessen Spitze zu Boden wies. Grünes Dämonenblut lief an der langen Klinge entlang und hinterließ dicke Tropfen auf der Erde.
    Der Himmel war fast leer. Nur noch weit vor ihnen jenseits der Stadt glühten hin und wieder die feurige Peitschen auf. Auch sie waren nur noch schmale Streifen.
    Am schlimmsten war die Stille. Sie ließ vielleicht etwas von dem Hauch des Todes ahnen, der über der Stadt wehte und in der die letzten Brände zusammenfielen.
    Der Schwarze Tod und seine Vasallen hatten ihre Spuren hinterlassen.
    Sie würden immer bleiben.
    Kara zitterte. Das nicht nur wegen der Kühle, die die Nacht gebracht hatte. Sie war auch innerlich zu erregt, nervlich aufgeputscht, um diesen Stress so ohne weiteres wegstecken zu können. Moderne Worte, die auch in der Vorantike Gültigkeit hatten.
    Kara trug ein langes hellblaues Gewand und darüber einen Schultermantel, der durch goldene Spangen an den Seiten festgehalten wurde. Wenn der Wind ihnen entgegenkam dann wehte der Mantel wie eine Fahne hinter dem schwarzhaarigen Mädchen auf.
    Haro war wie ein Krieger gekleidet. Sein dunkler Bart gab ihm ein finsteres Aussehen. Der Oberkörper war mit einem Lederpanzer bedeckt, der die Arme freiließ. Um die Hüften trug er einen Lendenschurz mit Schwertgehänge.
    Stumm schritten die beiden ihrem Ziel entgegen. Nicht zu schnell und nicht zu langsam, aber diese Gangart konnten sie lange durchhalten.
    Und es war erst eine Stunde vergangen, als sie die ersten Ausmaße des Chaos sahen.
    Gefallene Krieger lagen inmitten der Ebene. Sie mussten schon länger tot sein, denn der Wind hatte ihre Körper mit feinem Sand und Staub bedeckt.
    »Schau nicht hin«, sagte Haro, löste seine Hand aus der des Mädchens und legte dafür den Arm um Karas

Weitere Kostenlose Bücher