Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alptraum in Pink

Alptraum in Pink

Titel: Alptraum in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
Vom Netzwerk:
lange eingestellt. Zweimal am Tag rührt mir das Hausmädchen, meine Perle, einen großen, klebrigen Brei aus Proteinen, Mineralien und Vitaminen zusammen, und den würge ich hinunter. Mein Körperhaushalt ist ausgeglichen. Ich bin abgehärtet. Ich befinde mich ständig in einem anhaltenden Zustand strahlender Gesundheit, wenn auch leicht beschwipst, aber völlig geistesgegenwärtig und einsatzbereit. Um drei Uhr gehe ich reiten. Könntest du nicht mitkommen? Und übers Wochenende nach Connecticut? Montag gegen Mittag werden wir wieder hier sein, mein Lieber. Dann hätten wir Zeit, diese ganze vertrackte Geschichte eingehend zu diskutieren.«
    »Tut mir Leid, aber wir müssen nur einen Punkt besprechen. Wie durchbrechen wir den magischen Kreis? Wo ist der Ansatzpunkt? Welche Geschichte nehmen wir zum Vorwand?«
    Sie spitzte den Mund und hielt einen schlanken Finger an die Nasenwand. »Hm. Wie wäre es, wenn ich die Hersch zum Lunch einladen würde? So eine Sekretärin könnte das reizen. Ich könnte auf sie einreden, Charlie wieder zu meiner Schwester zurückzuschicken. Meine Güte, ich könnte sogar versuchen, sie zu bestechen, und sehen, wohin das führt. Was hältst du davon, Trav?«
    »Das ist eine interessante Idee. Ich könnte wie aus Versehen zu euch stoßen. Aber kann ich mich auf dich verlassen? Sie darf nicht mitbekommen, dass du denkst, sie hilft Mulligan dabei, Charlie auszunehmen.«
    »Hast du etwa Zweifel daran, ob ich fähig bin, eine Intrige zu spinnen, mein Lieber?«
    »So ungefähr.« »McGee, mein Süßer, du stehst der Frau gegenüber, die das Wort Intrige erfunden hat. Ich kann so hinterlistig sein, dass ich es selbst kaum aushalte.«
    »Mit dem ganzen Gin und allem?«
    »Mit dem ganzen Gin und allem. Vor langer Zeit habe ich einmal meinen dritten Gatten von einer habgierigen, kleinen Klette befreit, indem ich sie mit dem jüngeren Bruder meines zweiten Gatten verheiratet habe. Dann habe ich sie beide aus dem Weg geschafft, indem ich einen guten Freund dazu brachte, ihm einen Job in Brasilien anzubieten. Kein Mensch hat je mitbekommen, dass ich irgendetwas damit zu tun hatte.«
    »Beachtlich.«
    »Wenn ich nicht mehr mit einer molligen, durchsichtigen kleinen Tippse fertig werde, Kleiner, dann muss ich meine Uniform zurückgeben.«
    »Glaubst du, du kannst das für Montag arrangieren?«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Was, wenn sie nein sagt?«
    Sie sah belustigt drein. »Mein lieber Junge, wenn du ein zwölfjähriger Außenstürmer wärst und Mickey Mantle dich zum Lunch einladen würde, würdest du ihm absagen?«
    »Da ist was dran.«
    Sie warf sich leicht in die Brust. »Ich habe mein ganzes Leben in der Oberliga zugebracht.«

Sechs
    Samstagnachmittag schaute ich mir Armisters Laden in der 71. Straße genauer an. Es war ein verhältnismäßig neues Gebäude, vielleicht zehn Jahre alt. Hinter dem überdachten Eingang stand ein Pförtner, und in dem holzgetäfelten Foyer waren sorgfältig gehegte Pflanzenrabatten, ein Empfangstisch und ein paar pompöse Bronzestatuen verteilt. Ich hielt mich nicht lange auf. In solchen Häusern bezahlen die Bewohner für die Wahrung ihrer Privatsphäre. Die Angestellten beobachten jeden Besucher mit eiskalten Blicken. Sie haben schon jeden Trick gesehen und wissen, wie man jemanden abwimmelt.
    Ich fand den richtigen Flur, der in den hinteren Teil des Gebäudes führte. Auf einer breiten Rampe gelangte man in die Tiefgarage, ich ging hinunter. Große Limousinen glänzten elegant unter den Deckenlampen. Die Lastenaufzüge befanden sich hinter einem Drahtverschlag, in dem ein alter Mann unter einer Schirmlampe saß. Drüben in der Waschanlage polierte ein Neger langsam und sorgfältig einen flaschengrünen Lancia.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte der alte Mann.
    »Ja, gerne. Man hat mir gesagt, ich soll den Mercedes von den Thayers abholen. Sie wüssten Bescheid.«
    »Was?«
    »Den schwarzen 300 SL. Er müsste abholbereit sein.«
    »Thayer?«
    »Ja, stimmt.«
    »Mister, Sie müssen sich im Haus geirrt haben.«
    »Ist das hier nicht einhunderteinundzwanzig?«
    »Doch, aber wir haben überhaupt keinen Thayer im Haus.«
    »Dürfte ich wohl einmal Ihr Telefon benutzen?«
    »Klar doch, kommen Sie herein.« Ich wählte Ninas Nummer, ließ es zehnmal klingeln und legte auf. Ich wusste, dass sie im Büro arbeitete.
    »Jetzt weiß ich gar nicht recht, was ich tun soll«, sagte ich. »Sie sind auf dem Land und wollten, dass ich ihnen den Wagen bringe.«
    »Sind Sie

Weitere Kostenlose Bücher