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Alptraum in Pink

Alptraum in Pink

Titel: Alptraum in Pink Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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gezogenen Orgasmus, der ewig zu dauern schien.
    »Junge, Junge, Junge«, sagte sie mit einem Seufzer.
    »Kann man wohl sagen.«
    »Was ist bloß in mich gefahren?«
    »Das schreit nach einer etwas anzüglichen Antwort, Mädchen.«
    Sie lachte in sich hinein und räkelte sich wie eine Katze an mich. »Mmmm«, machte sie. »Ich hatte ein bisschen Lampenfieber, weißt du. Als du das Licht ausgemacht hast und zu mir gekommen bist, habe ich mich gefragt, was in aller Welt ich da bloß mache.«
    »Weißt du das nicht?«
    Sie kicherte. Dann meinte sie: »Das ist so schön. Sich danach nur im Arm halten, nett zueinander sein und Witze machen. Ich kann über alles mit dir reden. Ich kann auch Howie erwähnen. Es macht dir doch nichts aus, wenn ich von Howie rede?«
    »Nein.«
    »Hinterher ist das mit ihm immer so eine bange Sache gewesen. Weißt du, so, als ob man Fremde zum Essen eingeladen hat und sie hinterher fragen muss, ob alles in Ordnung war. Nichts angebrannt und nichts versalzen. Und ich wollte einfach umarmt werden, aber er war immer so hölzern, als ob es etwas wäre, das er tun müsste. Ich kam mir immer wie abgewiesen vor. Du hältst mich so fest, als ob dir das gefallen würde, Liebling. Und, mein Gott, ich muss ja nicht fragen, wie es war. Weder für mich noch für dich. Mein Gott, darüber brauche ich mir nie mehr Sorgen zu machen. Wenn es noch etwas Besseres gibt, sollte man es nicht erfinden, weil das sowieso niemand aushalten könnte.«
    Sie setzte sich auf, schob die schwarzen Locken zurück, stützte sich auf meine Brust und küsste mich auf die Nasenspitze: »Vielleicht bist du einfach zu geschickt«, meinte sie. »Vielleicht ist das alles nur ein verflixter Haufen Technik oder so etwas.«
    »Fang bloß nicht an, alles gleich wieder in Frage zu stellen.«
    Sie blickte stirnrunzelnd auf mich herab. Ihr Gesicht strahlte im Widerschein des Lichts, das über ihre weiße Schulter schien. »Verstehst du, dass ich kein Flittchen bin? Ich wollte schließlich, dass du mich ins Bett kriegst.«
    »Hör auf, dich unsicher zu fühlen, Nina. Du verlierst dein Strahlen.«
    »Vor Howie hat es drei Jungs gegeben. Mit einem davon bin ich diese entsetzliche, kurze Ehe eingegangen, aber jedes Mal habe ich gedacht, das hält ewig. Bei Howie auch. Weißt du, ich habe immer geglaubt, es würde sich billig und hässlich und erniedrigend anfühlen, wenn man nur ... mit einem Mann schläft, ohne dass alles auf Dauer ausgerichtet ist. Ich meine, eine Frau macht auch Tauschgeschäfte, nicht? Wir wollen Sicherheit, also tauschen wir unseren Körper dafür ein, und das Vergnügen kommt als Prämie dazu. Aber das eine Mal in meinem Leben, wo ich mir ... tja, lüstern vorkomme und draufgängerisch, vielleicht sogar ein bisschen selbstzerstörerisch, da stellt es sich als das Allerbeste heraus, was ich je gehabt habe, besser, als ich es je für möglich gehalten habe, verdammt. Aber das war nicht nur zum Zeitvertreib. Das war mehr. Ich bin kein Flittchen. Aber vielleicht bin ich auch nicht das, wofür ich mich immer gehalten habe.«
    Sie nahm wieder ihre frühere Haltung ein und schob die Hände unter mich. Sie seufzte. »Reden, reden, reden. Ich habe mich eben noch nie so gelöst, so entspannt und so geschmeichelt gefühlt. Oh, Junge, ich kann nur noch über mich staunen. Langweiler reden endlos über sich selbst. Streichle mich ruhig weiter. Ich will mein Strahlen nicht verlieren. Ich will nicht wieder in die kalte Welt hinaus. Liebling, rede ich etwa zu viel?«
    »Nein.«
    »Wenn ich aufhöre zu plappern, würdest du dann gerne ein bisschen schlafen?«
    »Nein.«
    Sie lag eine Weile still und nachdenklich da, dann befreite sie den rechten Arm und legte die geballte Faust auf meine Brust. »Ich möchte mich weiterhin gut fühlen, aber ich kriege schon wieder Angst. Eine andere Art Angst. Sag mir, dass alles in Ordnung ist.«
    »Ich halte zu viele Vorträge.«
    »Du musst mit mir reden, bevor du dich wieder in einen Fremden verwandelst, Liebling.«
    »Möchtest du Gewissheit? Oder was willst du von mir? Soll ich dir deine Selbstachtung wiedergeben, indem ich sage, ich liebe dich?«
    Sie erstarrte und setzte sich dann schnell auf. Die Arme um die Beine geschlungen, saß sie da und schaute mich an, den Kopf schräg auf die Knie gelegt, die Rundung ihrer Hüfte in meine Taille geschmiegt. »Das war ziemlich grausam, fies und herzlos, Trav.«
    »Schockbehandlung.«
    »Wofür, zum Teufel, soll die gut sein?«
    »Wenn du dir unsicher bist,

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