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Alptraum-Sommer

Alptraum-Sommer

Titel: Alptraum-Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heran. Auch sie waren mit Knüppeln bewaffnet.
    Suko runzelte die Stirn. Vielleicht wunderten sich die Typen, daß er keine Angst zeigte, aber in derartigen Situationen blieb der Inspektor gelassen, da er sie nicht zum erstenmal in seinem Leben erlebte. »Ja, ich bin noch da. Mir gefällt es hier. Berris ist ein hübscher Ort, um Urlaub zu machen.«
    »Stimmt, darauf sind wir auch stolz.«
    »Darf ich das bezweifeln?«
    Der Sprecher grinste schief. »Wir wollen nur nicht jeden haben, der hier herumschnüffelt und dumme Fragen stellt. Kannst du das nicht kapieren, Chinese?«
    »Habt ihr schlechte Erfahrungen damit gemacht?«
    »Und ob.«
    »Was ist denn mit den Fragern geschehen? Ich möchte das wissen, damit ich mich darauf einstellen kann.« Suko sprach leise, er lächelte dabei sogar.
    »Die sind nicht mehr hier…«
    »Ähm… ihr habt sie hinausgeprügelt.«
    »So ungefähr.«
    »Aber doch nicht erschlagen – oder?«
    Der Sprecher war jetzt still. Er überlegte, dann ging er einen Schritt vor.
    »Was soll das heißen, Chink?«
    »Die drei Männer sind verschwunden. Das steht fest. Oder wollen Sie mir widersprechen?«
    »Weiß nicht.«
    »Deshalb frage ich mich, wo sie sein könnten? Hätten Sie da keine Antwort für mich?«
    »Du bist nicht nur neugierig, Chink, du bist auch dummdreist. Wir werden dir mal aufs Haupt klopfen. Du weißt doch, leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen.«
    »Dann haben Sie aber zuwenig davon bekommen«, erklärte Suko mit weicher Stimme und einem provozierenden Lächeln.
    Das war zuviel.
    Der Kerl sprang vor, holte aus und drosch zu. Suko hörte, wie der knotige Knüppel durch die Luft pfiff. Ein Treffer hätte ihn zertrümmern können, aber der Inspektor war schnell. Er tauchte in dem engen Gang nach rechts weg. Gleichzeitig schoß sein Arm schräg in die Höhe, dann kollidierte seine Handkante mit dem Unterarm des Mannes. Der Schrei hörte sich an wie das Röhren eines Büffels.
    Die Augen des Mannes waren plötzlich blutunterlaufen. Zu einem zweiten Hieb ließ Suko den Kerl nicht kommen. Diesmal drosch er ihm die Faust ins Gesicht.
    Der Mann flog herum und prallte mit dem Kopf gegen die Innenseite der rauhen Mauer. Er schlug sich die Nase ein, heulend ging er in die Knie.
    Die anderen Kerle überwanden ihren Schock und wollten sich gemeinsam auf Suko stürzen, der aber hielt plötzlich seine Beretta in der Hand, und dieser Anblick wirkte wie eine Wand, gegen die die beiden Typen gelaufen waren. Sie standen starr.
    »Laßt am besten eure Zahnstocher fallen«, sagte Suko. Als die Knüppel zu Boden fielen, schaute er auf den Anführer. Der hielt sein Gesicht in den Händen verborgen.
    »Wenn du schießt, Chinese, geht es dir dreckig!«
    »Wie dreckig denn?«
    »Das wirst du schon sehen.«
    »Wie den drei fremden und jetzt verschwundenen Männern?« hakte er nach.
    Die Männer schwiegen. Allerdings so überhastet und verbissen, daß es schon verdächtig und unnatürlich wirkte, wie sie ihre Kiefer zusammenpreßten.
    »Wo sind die drei?«
    »Wissen wir nicht!«
    »Sind Sie tot?«
    »Wissen wir nicht.«
    »Könnt ihr auch etwas anderes sagen?«
    »Wer bist du?«
    »jemand, der…« Suko beendete seine Antwort, denn er hatte Kellys Stimme gehört.
    Der Junge rief seinen Kameraden zu: »Bis später dann.«
    »Wann denn?«
    »Heute abend!«
    Suko fuhr herum. Er sah, wie Kelly weglief und dabei den Weg zum Fluß eingeschlagen hatte.
    »Wir reden später«, erklärte Suko den beiden Schlägern und ließ die Beretta verschwinden.
    Dann nahm er die Verfolgung auf.
    Er ging davon aus, daß Kelly ein bestimmtes Ziel hatte. Suko erinnerte sich daran, daß der Junge eine Prinzessin suchen wollte. Das konnte natürlich eine Ausrede gewesen sein, brauchte es aber nicht unbedingt, denn was hier lief, war kaum zu durchschauen.
    Hier waren geheimnisvolle Kräfte am Werk gewesen, die es auch verstanden, Menschen zu manipulieren und sie zum wichtigen Teil einer großen Sache zu machen.
    Kelly bemerkte nicht, daß ihm jemand auf den Fersen blieb. Zum Glück bot der Ort genügend Deckungsmöglichkeiten, hinter denen sich Suko immer wieder zurückziehen konnte. Mochte er auch manchen Zeugen verdächtig erscheinen, das war ihm egal.
    Sie näherten sich dem Fluß. Das war nicht nur zu sehen, auch zu riechen. Von ihm aus zogen weiche, dunstige Schleier heran, die einen bestimmten Geruch absonderten. Es stank nach Fäulnis, abgestorbenen Pflanzen und nach Feuchtigkeit. Über dem Wasser

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